Hoher Schulabbrecher*innenquote im Saarland entgegentreten

by Redaktion Parteipolitik
Logo Bündnis 90/die Grünen - © Bündnis 90/die Grünen

Während die Zahl der Schulabbrecher*innen in anderen Bun­deslän­dern in den ver­gan­genen zehn Jahren rück­läu­fig ist, stieg sie im Saar­land im gle­ichen Zeitraum. Die Lan­desvor­sitzende Uta Sul­len­berg­er und der bil­dungspoli­tis­che Sprech­er der Saar­grü­nen Volk­er Morbe mah­nen zum Umdenken in der Bil­dungspoli­tik. 

„Das ist beschä­mend und nicht hin­nehm­bar“, urteilt Volk­er Morbe, stel­lvertre­tender Vor­sitzen­der von Bünd­nis 90/Die Grü­nen Saar und fügt hinzu: „Diese hohe Anzahl an Schulabbrecher*innen kann so nicht hin­genom­men wer­den. Wir ste­hen ger­ade hier im Saar­land vor großen wirtschaftlichen Her­aus­forderun­gen, die ohne aus­ge­bildete Fachkräfte kaum zu meis­tern sind. Schon heute suchen Betriebe hän­derin­gend nach Per­son­al. Die Schu­la­b­brecherquote ist eine beschä­mende Vergeudung von wertvollen Ressourcen.“

Im Saar­land fällt auf, dass beson­ders viele Mäd­chen die Schule ohne Abschluss ver­lassen. Mit ein­er Quote von 44,5 Prozent kommt dem Saar­land hier ein erster Platz zu. Im Bun­des­durch­schnitt waren es mit 38 Prozent deut­lich weniger. 
Die Auswirkun­gen dieser in Zahlen fest­ge­hal­te­nen Bil­dungssi­t­u­a­tion für Staat und Gesellschaft seien ver­heerend, so die Lan­desvor­sitzende Uta Sul­len­berg­er, denn viele Schulabrecher*innen schafften den Sprung in qual­i­fizierte Arbeit nicht. Sie gehen dem Arbeits­markt ver­loren, belas­ten die Sozialka­ssen und kön­nen ihre indi­vidu­elle Leben­s­pla­nung nur unzure­ichend ver­wirk­lichen. 

„Wir brauchen nicht nur einen Trans­for­ma­tions­fonds, son­dern auch einen Bil­dungs­fonds — und zwar sofort“, fordert Morbe.  „Dieser Bil­dungsnot­stand ist von vie­len im Land immer wieder angeprangert wor­den. Von Bil­dungs­gerechtigkeit, von wirk­lich­er Inklu­sion sind wir meilen­weit ent­fer­nt. Die vorgelegten Zahlen bele­gen die gravieren­den Ver­säum­nisse der saar­ländis­chen Bil­dungspoli­tik“, ergänzt Sul­len­berg­er. Die Saar­grü­nen empfehlen frühzeit­ige För­der­maß­nah­men von Anfang an und eine beson­dere Betreu­ung bei auf­fäl­li­gen Lern­de­fiziten. Volk­er Morbe: „Dazu müssen drin­gend die notweni­gen finanziellen Ressourcen zur Ver­fü­gung gestellt wer­den, und zwar sofort.“

You may also like