LSU startet Offensive gegen LSBTIQ-feindliche Gewalt und verabschiedet neues Grundsatzprogramm “Stark durch Vielfalt”

by Redaktion Parteipolitik
Bundesmitgliederversammlung - © LSU Saar

Nach der Anerken­nung als offizielle Parteior­gan­i­sa­tion der CDU Deutsch­lands hat der Bun­desver­band Les­ben und Schwule in der Union (LSU) bei sein­er diesjähri­gen Bun­desmit­gliederver­samm­lung, die vom 5. bis 6. Novem­ber in Saar­brück­en stat­tfand, ein kon­se­quenteres Vorge­hen gegen LSB­TIQ-feindliche Gewalt gefordert. Mit dem Beschluss des von der LSU Saar einge­bracht­en Antrags “Saar­brück­er Offen­sive gegen LSB­TIQ-feindliche Gewalt” will der Bun­desver­band auf die schlim­men Ereignisse in diesem Spät­som­mer aufmerk­sam machen, allen voran der tödlich aus­ge­gan­gene trans­feindliche Über­griff auf Malte C., der sich beim CSD in Mün­ster Ende August schützend vor mehrere Teil­nehmerin­nen gestellt hat, die von einem Unbekan­nten ange­gan­gen wur­den. Der Fall hat bun­desweit große Bestürzung aus­gelöst, sowohl bei Poli­tik­erin­nen und Poli­tik­ern, als auch bei vie­len Bürg­erin­nen und Bürg­ern. Auch kurz nach dem Tod von Malte C. kam es weit­er zu LSB­TIQ-feindlichen Vor­fällen, so zum Beispiel in Bre­men, Frank­furt am Main und beim CSD in Dres­den. All dies sind jedoch keine Einzelfälle, auch die offiziellen Zahlen steigen, wie der gemein­same Bericht von Bun­desin­nen­min­is­teri­um und Bun­deskrim­i­nalamt für 2021 zeigt. Erst­mals wur­den in einem Jahr über ein­tausend Straftat­en reg­istri­ert, die sich gegen die sex­uelle Ori­en­tierung oder gegen das Geschlecht/  die sex­uelle  Iden­tität  von  Men­schen  richteten. Im Ver­gle­ich zum Vor­jahr stieg die Zahl dieser Straftat­en um über 34 Prozent.

LSU-Bun­desvor­sitzen­der Alexan­der Vogt und der Lan­desvor­sitzende der LSU Saar Thomas W. Schmitt erk­lären gemein­sam: “All diese Vor­fälle zeigen, dass offene Ablehnung, Intol­er­anz, Diskri­m­inierung und Gewalt gegen LSBTIQ auch im Jahr 2022 noch immer vorhan­den sind und wir noch lange nicht in ein­er Gesellschaft leben, die alle Men­schen so akzep­tiert wie sie sind. Wir dür­fen daher nicht wieder ein­fach wie früher zur Tage­sor­d­nung überge­hen. Diese Tat­en müssen Kon­se­quen­zen haben. Als LSU fordern wir daher eine Offen­sive gegen LSB­TIQ-feindliche Gewalt und haben dafür ganz konkrete Punk­te aufgestellt, was die Poli­tik jet­zt anpack­en muss. Wir bilden zudem einen ver­bandsin­ter­nen Fachauss­chuss, der sich unter der Leitung von Julia Rost, Polizistin und Mit­glied im LSU-Bun­desvor­stand, inten­siv mit dem The­ma LSB­TIQ-feindliche Gewalt auseinan­der­set­zt und im Sinne der Forderun­gen, die mit der Saar­brück­er Offen­sive gegen LSB­TIQ-feindliche Gewalt ein­herge­hen konkrete Ideen, Posi­tio­nen und Aktio­nen entwick­elt und umset­zt.”

Neben eine Inten­sivierung der Antidiskri­m­inierungsar­beit, vor allem in Schulen und der Jugen­dar­beit, sowie der Umset­zung von Maß­nah­men in den Bere­ichen Strafver­fol­gung und Gewaltschutz, die sich in vie­len Lan­desak­tion­splä­nen für Vielfalt und Akzep­tanz wiederfind­en, will die LSU zeit­nah eine ziel­ge­nauere Erfas­sung LSB­TIQ-feindlich­er Straftat­en in den Krim­i­nal­sta­tis­tiken der Län­der erre­ichen. Es braucht eine Opti­mierung der Erfas­sungssys­tem­atik und niedrigschwelligere Maß­nah­men zur Erhöhung der Anzeige­bere­itschaft von Betrof­fe­nen. Zudem will die LSU so schnell wie möglich Ansprech­per­so­n­en bzw. Beauf­tragte für die Belange von LSBTIQ bei jed­er Lan­despolizei, in der Jus­tiz und bei den Staat­san­waltschaften etablieren und bere­its vorhan­dene in Ihrer Auf­gaben­wahrnehmung stärken. In eini­gen Bun­deslän­dern wird dies zwar bere­its umge­set­zt wird, jedoch mit unter­schiedlich­er Inten­sität. LSU-Bun­desvor­sitzen­der Alexan­der Vogt ergänzt abschließend: “Wir müssen endlich den beson­deren Schutz vor Diskri­m­inierung auf­grund der sex­uellen Iden­tität im Grundge­setz ver­ankern und die davon aus­ge­hende Sig­nal­wirkung nutzen, um das gesellschaftliche Bewusst­sein für die Akzep­tanz von LSB­TIQ-Men­schen nach­haltig zu stärken.”

Bei der Bun­desmit­gliederver­samm­lung wurde außer­dem ein neues LSB­TIQ-poli­tis­ches Grund­satzpro­gramm beschlossen. Nach einem mehrmonati­gen Mit­glieder­beteili­gung­sprozess­es hat sich der LSU Bun­desver­band unter dem Titel “Stark durch Vielfalt” pro­gram­ma­tisch neu aufgestellt und unter anderem Schw­er­punk­te in den Bere­ichen Familien‑, Gesund­heits- und Sozialpoli­tik sowie zur rechtlichen Sit­u­a­tion von Men­sch mit trans­geschlechtlich­er Iden­tität geset­zt. Vogt und Schmitt bekräfti­gen hier­bei:  “Stark durch Vielfalt ist unser Anspruch für eine starke Volkspartei CDU, deren Ziel es sein muss die gesamte gesellschaftliche Bre­ite und Vielfalt abzu­bilden und die Inter­essen aller Men­schen zu vertreten.”

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