Landesregierung hat seit 2019 die Kita-Elternbeiträge halbiert und schafft sie bis 2027 vollständig ab

by Redaktion, Landespolitik
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Neues Kita-Gesetz bringt mehr Qualität und Fachkräfte

Ein wichtiger Schw­er­punkt der Lan­desregierung in der neuen Leg­is­laturpe­ri­ode liegt in der Qual­ität­sen­twick­lung der Kitas. Den geset­zlichen Rah­men hier­für bietet das am 1. April 2022 in Kraft getretene neue Kita-Gesetz, das Saar­ländis­chen Bildungs‑, Erziehungs- und Betreu­ungs­ge­setz (SBEBG). Das Gesetz zielt ins­beson­dere auf bessere Aus­bil­dungs- und Arbeits­be­din­gun­gen in den Kitas – und damit let­ztlich auf mehr Qual­ität. Es ermöglicht mit­tel­bar zum Beispiel zusät­zliche Per­son­al­isierung in den Ein­rich­tun­gen – unter anderem, da etwa Hauswirtschaft­skräfte und ange­hende Fachkräfte jet­zt außer­halb des Per­son­alschlüs­sels finanziert wer­den.

Um Per­son­al für die Arbeit in den Kitas zu gewin­nen, wird das Ange­bot der Prax­is­in­te­gri­erten Erzieher:innenausbildung (PiA) zum kom­menden Schul­jahr 2022/23 aus­geweit­et. Ab dem neuen Schul­jahr ste­hen damit jährlich 124 PiA-Plätze (bish­er waren es jährlich 93) zur Ver­fü­gung. „Unser Ziel ist es, PiA zur Rege­laus­bil­dung neben der vollschulis­chen Aus­bil­dung zu machen“, so Min­is­terin Stre­ichert-Cliv­ot. Zudem kooperiert das MBK mit der Bun­de­sagen­tur für Arbeit, die für Quereinsteiger:innen die Erzieher:innenausbildung über Bil­dungsgutscheine finanzieren kann. Im ver­gan­genen Schul­jahr 2020/21 wur­den ins­ge­samt rund 1.800 staatlich anerkan­nte Erzieher:innen aus­ge­bildet sowie rund 280 staatlich anerkan­nte Kinderpfleger:innen. In den ver­gan­genen vier Jahren wur­den die Aus­bil­dungska­paz­itäten jährlich um rund 10 Prozent erhöht.

Schnellerer Ausbau von Kita-Plätzen durch stärkere Beratung

Land und Bund haben seit der Auflage des 1. Bun­desin­vesti­tion­spro­gramms „Kinder­be­treu­ungs­fi­nanzierung“ im Jahr 2008 mas­siv in Kita-Aus­bau und die Sanierung investiert, ins­ge­samt fast 200 Mil­lio­nen Euro (Bund rund 49 Mil­lio­nen Euro, Land rund 150 Mil­lio­nen Euro). Ins­ge­samt seien somit ein­schließlich der Träger­mit­tel im Saar­land seit 2008 rund 432 Mil­lio­nen Euro in Kita-Aus­bau und ‑Sanierung investiert wor­den. Ins­ge­samt ste­hen mit­tler­weile saar­landweit so rund 6.600 Krip­pen­plätze (2012: rund 4.000) und 28.100 Kinder­garten­plätze (2012: rund 27.000) zur Ver­fü­gung.

Derzeit läuft das 5. Bun­de­spro­gramm „Kinder­be­treu­ungs­fi­nanzierung“, in dessen Rah­men rund 10,4 Mil­lio­nen Euro für den Kita-Aus­bau und Sanierun­gen ins Saar­land fließen. Das Pro­gramm läuft Ende des Jahres 2022 aus. Min­is­terin Stre­ichert-Cliv­ot: „Derzeit ste­hen aus­re­ichend Finanzmit­tel zur Ver­fü­gung. Aber wir sind noch längst nicht an dem Punkt, an dem wir den Bedarf an Kita­plätzen im ganzen Land gle­icher­maßen gedeckt haben. Im Gegen­teil, der Bedarf steigt ins­ge­samt. Kom­munen, die diese Nach­frage bedi­enen kön­nen, haben einen echt­en Stan­dortvorteil.“

Neben den Bun­desmit­teln ste­hen in diesem Jahr rund 12 Mil­lio­nen Euro Lan­desmit­tel zur Ver­fü­gung, um den Aus­bau der Kita-Plätze zu fördern. Das MBK unter­stützt die Träger bei der Nutzung der Mit­tel mit sein­er Beratung­sof­fen­sive, um den Kita-Aus­bau noch ziel­gerichteter umzuset­zen.

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