Neues Kita-Gesetz bringt mehr Qualität und Fachkräfte
Ein wichtiger Schwerpunkt der Landesregierung in der neuen Legislaturperiode liegt in der Qualitätsentwicklung der Kitas. Den gesetzlichen Rahmen hierfür bietet das am 1. April 2022 in Kraft getretene neue Kita-Gesetz, das Saarländischen Bildungs‑, Erziehungs- und Betreuungsgesetz (SBEBG). Das Gesetz zielt insbesondere auf bessere Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen in den Kitas – und damit letztlich auf mehr Qualität. Es ermöglicht mittelbar zum Beispiel zusätzliche Personalisierung in den Einrichtungen – unter anderem, da etwa Hauswirtschaftskräfte und angehende Fachkräfte jetzt außerhalb des Personalschlüssels finanziert werden.
Um Personal für die Arbeit in den Kitas zu gewinnen, wird das Angebot der Praxisintegrierten Erzieher:innenausbildung (PiA) zum kommenden Schuljahr 2022/23 ausgeweitet. Ab dem neuen Schuljahr stehen damit jährlich 124 PiA-Plätze (bisher waren es jährlich 93) zur Verfügung. „Unser Ziel ist es, PiA zur Regelausbildung neben der vollschulischen Ausbildung zu machen“, so Ministerin Streichert-Clivot. Zudem kooperiert das MBK mit der Bundesagentur für Arbeit, die für Quereinsteiger:innen die Erzieher:innenausbildung über Bildungsgutscheine finanzieren kann. Im vergangenen Schuljahr 2020/21 wurden insgesamt rund 1.800 staatlich anerkannte Erzieher:innen ausgebildet sowie rund 280 staatlich anerkannte Kinderpfleger:innen. In den vergangenen vier Jahren wurden die Ausbildungskapazitäten jährlich um rund 10 Prozent erhöht.
Schnellerer Ausbau von Kita-Plätzen durch stärkere Beratung
Land und Bund haben seit der Auflage des 1. Bundesinvestitionsprogramms „Kinderbetreuungsfinanzierung“ im Jahr 2008 massiv in Kita-Ausbau und die Sanierung investiert, insgesamt fast 200 Millionen Euro (Bund rund 49 Millionen Euro, Land rund 150 Millionen Euro). Insgesamt seien somit einschließlich der Trägermittel im Saarland seit 2008 rund 432 Millionen Euro in Kita-Ausbau und ‑Sanierung investiert worden. Insgesamt stehen mittlerweile saarlandweit so rund 6.600 Krippenplätze (2012: rund 4.000) und 28.100 Kindergartenplätze (2012: rund 27.000) zur Verfügung.
Derzeit läuft das 5. Bundesprogramm „Kinderbetreuungsfinanzierung“, in dessen Rahmen rund 10,4 Millionen Euro für den Kita-Ausbau und Sanierungen ins Saarland fließen. Das Programm läuft Ende des Jahres 2022 aus. Ministerin Streichert-Clivot: „Derzeit stehen ausreichend Finanzmittel zur Verfügung. Aber wir sind noch längst nicht an dem Punkt, an dem wir den Bedarf an Kitaplätzen im ganzen Land gleichermaßen gedeckt haben. Im Gegenteil, der Bedarf steigt insgesamt. Kommunen, die diese Nachfrage bedienen können, haben einen echten Standortvorteil.“
Neben den Bundesmitteln stehen in diesem Jahr rund 12 Millionen Euro Landesmittel zur Verfügung, um den Ausbau der Kita-Plätze zu fördern. Das MBK unterstützt die Träger bei der Nutzung der Mittel mit seiner Beratungsoffensive, um den Kita-Ausbau noch zielgerichteter umzusetzen.