Gesundheitsminister Dr. Magnus Jung zum internationalen Drogentotengedenktag am 21. Juli 2022

by Horst Konsdorf

Zugang zu Überlebenshilfen für Schwerstabhängige weiter ausbauen

Für das Jahr 2022 wer­den im Saar­land bis­lang 20 Men­schen gezählt, die durch Dro­genkon­sum ver­stor­ben sind. Bei der Mehrzahl der Ver­stor­be­nen kon­nte ein Mis­chkon­sum von mehreren Sub­stanzen nachgewiesen wer­den (Poly­toxiko­manie). Ger­ade im Bere­ich der Schw­er­stab­hängi­gen ist der Mis­chkon­sum seit Jahren ver­bre­it­et und oft ursäch­lich für unbe­ab­sichtigte Über­dosierun­gen.

Anlässlich des nun zum 25. Mal began­genen Gedenk­tags für die ver­stor­be­nen Drogengebraucher:innen möchte Gesund­heitsmin­is­ter Dr. Mag­nus Jung auf die aktuelle saar­ländis­che Sit­u­a­tion aufmerk­sam machen: „Wir set­zen auf Maß­nah­men der Über­leben­shil­fe und Schaden­sre­duk­tion, wie beispiel­sweise der Ein­rich­tung eines Dro­genkon­sum­raums und der Verteilung von Nalox­on. Gle­ichzeit­ig sind Präven­tion­s­maß­nah­men und Aufk­lärung ein geeignetes Mit­tel, um zu ver­hin­dern, dass Men­schen über­haupt erst in eine Suchtab­hängigkeit ger­at­en.“

Mit der Ein­führung des Nalox­on­pro­jek­tes am Dro­gen­hil­fezen­trum in Saar­brück­en wurde deutsch­landweit eine Vor­re­it­er­rolle ein­genom­men: „Bis­lang haben 77 Per­so­n­en an ein­er Dro­gen­not­fallschu­lung teilgenom­men und in nach­weis­lich 13 Fällen wurde das Not­fal­lk­it angewen­det. Der Wirk­stoff Nalox­on kann im Falle ein­er Opi­oid-Über­dosierung Leben ret­ten“, erk­lärt Jung.

Der Dro­genkon­sum­raum des Dro­gen­hil­fezen­trums in Saar­brück­en stellt eine Kern­maß­nahme zur Ver­hin­derung von Dro­gen­todes­fällen dar. Im Kon­sum­raum kön­nen mit­ge­brachte ille­gale psy­choak­tive Sub­stanzen unter Auf­sicht und unter hygien­is­chen Bedin­gun­gen sich­er kon­sum­iert wer­den.

Ein wichtiger Baustein der Über­leben­shil­fe und Schadens­min­imierung ist die Sub­sti­tu­tion Opi­atab­hängiger. Die Sub­sti­tu­tion­s­ther­a­pie ermögliche es vie­len Opi­atab­hängi­gen, nach erfol­glosen Absti­nen­zther­a­pi­en das Über­leben zu sich­ern. Die Chan­cen für eine Resozial­isierung wer­den erhöht und gle­ichzeit­ig das Risiko für beglei­t­ende Infek­tion­serkrankun­gen gesenkt. 

Hin­ter­grund:

Der „Inter­na­tionale Gedenk­tag für ver­stor­bene Drogengebraucher:innen“, auch „Dro­gen­totenge­denk­tag“ genan­nt, find­et jährlich am 21. Juli zur Erin­nerung an die Men­schen statt, die an den Fol­gen ihres Dro­genkon­sums ver­stor­ben sind. Der Gedenk­tag geht auf eine Ini­tia­tive von Ange­höri­gen eines Dro­gen­toten zurück und wurde 1998 zum ersten Mal began­gen. Der Gedenk­tag hat sich zum bun­desweit größten Präventions‑, Aktions- und Trauertag bezüglich ille­galer Dro­gen entwick­elt. Mit­tler­weile wird am 21. Juli auch inter­na­tion­al der ver­stor­be­nen Dro­gen­ab­hängi­gen gedacht.

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