Neue Professorin für Medizinisch-Pharmazeutische Mikrobiota-Forschung an der Universität des Saarlandes

by Redaktion, Landespolitik
Symbolfoto - Mikrobiologie, Labor -© Pixabay

Prof. Dr. rer. nat. Chris­tine Beemel­manns, zurzeit Pro­fes­sorin für Mikro­bielle Stof­fwech­sel­bio­chemie an der Uni­ver­sität Leipzig, erhielt am 26. Sep­tem­ber 2022 im Min­is­teri­um der Finanzen und für Wis­senschaft ihre Ernen­nung­surkunde zur Uni­ver­sität­spro­fes­sorin.

Chris­tine Beemel­manns studierte Chemie an der Rheinisch-West­fälisch Tech­nis­chen Hochschule Aachen und unter­suchte in ihrer Abschlus­sar­beit die Anwen­dung von organokat­alytis­chen Meth­o­d­en zum Auf­bau von kom­plex­en Sub­stanzen. Während eines ein­jähri­gen Forschungsaufen­thalts in Japan bei Pro­fes­sor Sodeo­ka am RIKEN (Cen­ter for Sus­tain­able Resource Sci­ence) arbeit­ete sie mit neuen kat­alytis­chen Syn­thesemeth­o­d­en, die zum Auf­bau von bioak­tiv­en Naturstof­fen ver­wen­det wer­den kön­nen. Zurück in Deutsch­land pro­movierte Chris­tine Beemel­manns an der Freien Uni­ver­sität Berlin. Hier wid­mete sie sich inten­siv dem The­menge­bi­et der Naturstoffto­tal­syn­these des pflan­zlichen Alka­loids Strych­nin.

Nach einem Forschungsaufen­thalt am Tokyo Insti­tute of Tech­nol­o­gy (Japan), arbeit­ete Chris­tine Beemel­manns in der Gruppe von Pro­fes­sor Clardy an der Har­vard Med­ical School (Boston) an der Ent­deck­ung und Syn­these von neuen bioak­tiv­en Naturstof­fen. Ende 2013 baute sie eine Leib­niz-Nach­wuchs­gruppe im Bere­ich Naturstof­f­chemie und Chemis­che Biolo­gie der Mikroben-Wirtsin­ter­ak­tio­nen am Hans-Knöll-Insti­tut (HKI) auf. Die Arbeits­gruppe wid­met sich seit­dem der Erforschung von mikro­biellen Naturstof­fen aus Sym­biosen zwis­chen Mikroor­gan­is­men, Insek­ten und anderen wirbel­losen Tieren. Ein wesentlich­er Schw­er­punkt liegt auf der essen­tiellen Frage, welche Struk­tur-Wirkungs­beziehun­gen die Naturstoffe in den Sym­biosen aufweisen und ob diese für phar­mazeutis­che Anwen­dun­gen eben­falls nutzbar gemacht wer­den kön­nen.

Im Jahr 2022 wurde Chris­tine Beemel­manns als Uni­ver­sität­spro­fes­sorin für Mikro­bielle Stof­fwech­sel­bio­chemie an die Uni­ver­sität Leipzig berufen, wo sie ihre Forschungstätigkeit­en auf die Unter­suchung von Naturstof­fen in anderen mikro­biellen Sym­biosen, ins­beson­dere mariner Sys­teme, und der Unter­suchung ihrer Biosyn­these weit­er aus­bauen kon­nte. 

An der Uni­ver­sität des Saar­lan­des wird Chris­tine Beemel­manns ihre Forschungsan­sätze auf die Charak­ter­isierung von anti-infek­tiv­en Naturstof­fen in kom­plex­en mikro­biellen Gemein­schaften — wie auch dem men­schlichen Mikro­biom – ausweit­en.

Die Beru­fung von Chris­tine Beemel­manns erfol­gt gemein­sam mit dem Helmholtz-Insti­tut für Phar­mazeutis­che Forschung Saar­land (HIPS), wo auch ihre Arbeits­gruppe ange­siedelt sein wird. Das HIPS ist ein Stan­dort des Helmholtz-Zen­trums für Infek­tions­forschung (HZI) in Zusam­me­nar­beit mit der Uni­ver­sität des Saar­lan­des.

Chris­tine Beemel­manns wird ihren Dienst am 1. Okto­ber 2022 aufnehmen.

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