Saar-Grüne fordern: Diagnoseergebnisse der Vergleichsarbeiten ernstnehmen und Therapiemaßnahmen für Gemeinschaftsschulen einleiten, sofort!

by Redaktion Kunst

Die jährlich in den Schulen stat­tfind­en­den Ver­gle­ich­sar­beit­en VERA 3 und VERA 8 haben das Ziel, einen Überblick über den Lern­stand von Schülern und Schü­lerin­nen zu geben. Daher sind sie ein Diag­no­se­in­stru­ment, auf dem ein entsprechen­des Lern- und Leis­tung­spro­gramm aufge­baut wer­den soll, um gewisse Stan­dards zu erre­ichen, so wie in der Medi­zin aus­ge­hend von ein­er gründlichen Diag­nose ein Ther­a­piepro­gramm entwick­elt wird, um die Gesund­heit wieder­herzustellen. Betra­chtet man unter diesem Aspekt die auf­grund ein­er Land­tagsan­frage kür­zlich veröf­fentlicht­en Ergeb­nisse der jüng­sten Ver­gle­ich­sar­beit­en, zeigen sich alarmierende Symp­tome vor allem an den Gemein­schaftss­chulen, die im Ver­gle­ich zu den anderen Schul­for­men dabei schlechter abschnei­den. So erre­ichen weniger als ein Vier­tel der Jugendlichen dieser Schul­form (G Kurs bzw. E Kurs) im Fach Math­e­matik nicht ein­mal das angestrebte Abschlussniveau des Hauptschu­la­b­schlusses bzw. des mit­tleren Bil­dungsab­schlusses. Den Min­dest­stan­dard erre­ichen nur rund die Hälfte der Schü­lerin­nen und Schüler.

Volk­er Morbe erk­lärt dazu: „Auf­grund der VERA Ergeb­nisse kön­nen wir Grüne nur wieder­holen, worauf wir immer wieder hingewiesen haben: Die Gemein­schaftss­chulen wur­den von der Großen Koali­tion im Saar­land sträflich ver­nach­läs­sigt. Lehrerstellen wur­den einges­part, die Klas­sen­größen nicht reduziert und Förder­stun­den nicht aus­ge­baut. Die Lei­d­tra­gen­den sind vor allem Risikoschü­lerin­nen und –schüler, deren Schuler­folg mas­siv gefährdet ist.“

Saar-Grüne, die Gew­erkschaft Erziehung und Wis­senschaft (GEW), die Arbeit­skam­mer und viele andere Grup­pen haben einen klaren Forderungskat­a­log zur Stärkung der Gemein­schaftss­chulen im Saar­land for­muliert, der sofort qual­itätsverbessernde Rah­menbe­din­gun­gen in Gemein­schaftss­chulen fordert.

Nichts sei bish­er sichtlich geschehen. Es sei völ­lig unver­ständlich, dass es von Seit­en des Min­is­teri­ums zu der drin­gend benötigten Stärkung der Gemein­schaftss­chulen kein­er­lei Hin­weise oder Antworten gebe, so Morbe weit­er.

„Dabei zeigt sich in den Testergeb­nis­sen die Notwendigkeit zu han­deln, wenn wir nicht ein krankes Schul­sys­tem riskieren wollen, das kol­la­biert. Die den Gemein­schaftss­chulen bish­er ver­weigerten För­der­möglichkeit­en nicht bere­it zu stellen, ist grob fahrläs­sig. Die Instru­mente ste­hen bere­it. Es fehlt nicht an Wis­sen und Bere­itschaft. Gemein­schaftss­chulen leis­ten über­durch­schnit­tlich gute päd­a­gogis­che Arbeit, einige von ihnen sind dafür als Preisträger­schulen aus­geze­ich­net wor­den. Dem muss Rech­nung getra­gen wer­den.

Morbe richtetet einen deut­lichen Appell an die Min­is­terin: „Nach­dem die Diag­nose ein­deutig ist, ist die Ther­a­pie klar, mehrfach gefordert und ein­leuch­t­end. Frau Min­is­terin, set­zen Sie die Maß­nah­men endlich um! Wir brauchen eine spür­bare Senkung des Klas­seteil­ers an Gemein­schaftss­chulen, den Auf- und Aus­bau von mul­ti­pro­fes­sionellen Teams, deut­lich mehr Lehrper­son­al und mehr Sys­temzeit für Lehrkräfte, sofort!“

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