Neunkircher Pflegeheim wegen Methangas evakuiert

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Neunkirchen. Die Frei­willige Feuer­wehr Neunkirchen wurde am gestri­gen  Son­ntagvor­mit­tag (24. Juli 2022) gegen 11:30 Uhr zu einem Alten- und  Pflege­heim in die Ringstraße alarmiert, nach­dem dort ein extern­er Dien­stleis­ter bei ein­er rou­tinemäßi­gen Mes­sung von Gas eine erhöhte Konzen­tra­tion von Methangas (Gruben­gas) fest­gestellt hat. Weit­ere Mes­sun­gen der Feuer­wehr bestätigten die Mess­werte des exter­nen Dien­stleis­ters, weshalb die Feuer­wehr direk­te Lüf­tungs­maß­nah­men durch­führte.

Nach geziel­ten Lüf­tungs­maß­nah­men kon­nte kurzzeit­ig die Gaskonzen­tra­tion im Gebäude abge­senkt wer­den, die jedoch in kürzester Zeit wieder ras­ant anstieg. Die Gaskonzen­tra­tion befand sich in einem sehr hohen beden­klichen Bere­ich, nahe an der Explo­sion­s­gren­ze, weswe­gen die Feuer­wehr eine Evakuierung des Gebäudes ver­an­lassen musste.

„In eini­gen Räu­men der Alten- und Pflegeein­rich­tung wurde eine stark erhöhte Konzen­tra­tion des explo­sions­fähigem, Geschmack‑, Geruch- sowie far­blosen Gas­es fest­gestellt. Auf­grund der Gaskonzen­tra­tion bestand am Vor­mit­tag sowie über den Tag hin­weg eine Explo­sion­s­ge­fahr im Bere­ich des Pflege­heimes“ erläuterte Press­esprech­er Christo­pher Benkert, Press­esprech­er der Feuer­wehr Neunkirchen.

Dutzende Ein­satzkräfte aus den umliegen­den Ortsvere­inen des Deutschen Roten Kreuzes rück­ten mit Ihren Fahrzeu­gen an und bere­it­eten in enger Absprache mit der Feuer­wehr sowie mit dem Pflege­heim die Evakuierung vor.  
Laut Michaell Schorr, Press­esprech­er des DRK-Kreisver­ban­des Neunkirchen e.V., soll­ten zunächst die Bewohn­er in ein­er vom THW ein­gerichteten Sam­melun­terkun­ft in der Ottweil­er Sem­i­narhalle unterge­bracht wer­den. Gegen  
kurz vor 17 Uhr ist die Evakuierung der 76 Bewohn­er ange­laufen.

Dutzende Helfer des DRK mussten 10 bet­tlägerige Patien­ten mit Kranken­trans­portern ver­legen. Weit­ere Bewohn­er wur­den mit Bussen der Neunkircher Verkehrs­ge­sellschaft in umliegende Kranken­häuser und Pflegeein­rich­tun­gen  
ver­legt oder kamen bei Ver­wandten unter. Gegen 19:30 Uhr war die Evakuierung kom­plett abgeschlossen.

Die Gas­be­las­tung nahm am Abend deut­lich zu und stieg ober­halb der kri­tis­chen Explo­sion­s­gren­ze. Als Vor­sichts­maß­nahme wurde ein Brand­schutz aufge­baut, um im Falle ein­er Durchzün­dung direkt ein­greifen zu kön­nen.  
Mehrere Mess­fahrzeuge aus den Land­kreisen Saar­louis, Saar­brück­en, St. Wen­del und Neunkirchen wur­den zur Ein­satzstelle hinzuge­zo­gen, um in der Umge­bung die Gaskonzen­tra­tion zu messen. Mes­sun­gen des Umfeldes blieben neg­a­tiv, sodass sich der Aus­tritt des Gruben­gas­es nur im Gebäude und auf dem Außen­gelände des Pflege­heims beschränk­te. Nach Rück­sprachen mit dem Ober­bergamt sowie der RAG musste das Pflege­heim durch den Energiev­er­sorg­er vom Strom­netz genom­men wer­den, um eine weit­ere Explo­sion­s­ge­fahr auszuschließen. Gegen 22:30 Uhr war somit der Ein­satz für die Ein­satzkräfte been­det. Das Pflege­heim ist bis auf Weit­eres unbe­wohn­bar.  
Der Eigen­tümer die Kreuz­nach­er Diakonie muss nun gemein­sam mit dem Ober­bergamt sowie der RAG eine Lösung find­en. Die RAG prüft ob an dem Objekt eine mobile Absaugan­lage zum Ein­satz kommt.

Im Ein­satz waren über den kom­plet­ten Tag verteilt etwa 150 Ein­satzkräfte von Feuer­wehr, Deutschen Roten Kreuz, Tech­nis­ches Hil­f­swerk und Polizei. Zudem waren der Energiev­er­sorg­er, die Neunkircher Verkehrs­ge­sellschaft, der Lan­drat, die Bürg­er­meis­terin sowie der Beige­ord­nete der Kreis­stadt vor Ort.

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