Da die Pandemiesituation für alle Schüler:innen des Prüfungsjahrgangs 2022 eine besondere Belastungssituation darstellte, wurde auch in diesem Prüfungsjahr wieder mit den bewährten Maßnahmen aus dem Vorjahr gearbeitet:
· Die HSA- und MBA-Prüfungen 2022 fanden erneut dezentral statt.
· Die Aufgabenstellungen für die schriftlichen Prüfungen (HSA: Deutsch, Mathematik, MBA: Deutsch, Mathematik, 1. Fremdsprache) wurden durch die Fachlehrkräfte, die in den Prüfungskursen eingesetzt sind, unter Einbeziehung der Fachkonferenzvorsitzenden sowie der Schulleiterin/des Schulleiters (bzw. einer Fachkollegin/eines Fachkollegen aus dem Schulleitungsteam) erarbeitet.
· Die Fachlehrkräfte konnten dabei Wahlthemen anbieten, basierend auf den von ihnen schwerpunktmäßig festgelegten Unterrichtsinhalten. Die Aufgabenstellungen orientierten sich an den Formaten der Aufgaben der zentralen Abschlussprüfungen und folgten der Maxime „Wie gelernt – so geprüft!“.
· Nach der Durchführung dieser Prüfungsarbeiten hatten alle Schüler:innen die Möglichkeit, ihre Leistungen in bis zu drei Fächern in einer mündlichen Prüfung zu verbessern. Prüflinge, die zu diesem Zeitpunkt ihren angestrebten Abschluss noch nicht erreicht haben, sollten entsprechend beraten werden.
· Die freiwilligen mündlichen Prüfungsleistungen werden bei der Festsetzung der Endnote gemäß den Vorgaben der angegebenen Prüfungsordnungen gewichtet (§ 19 (3) und (4)). Eine mündliche Pflichtprüfung war nicht vorgesehen. Die Termine für die freiwilligen mündlichen Prüfungen sowie für eventuell notwendige Nachtermine legen die Schulen eigenständig fest.
So liefen die Abiturprüfungen
Von den 3.168 Abiturient:innen, die die Prüfung bestanden haben, erlangten die Hochschulreife 2.232 am Gymnasium (Vorjahr: 2.426), 537 an einer Gemeinschaftsschule oder am Schengen Lyzeum (Vorjahr: 606), 351 in der gymnasialen Oberstufe mit berufsbezogenen Fachrichtungen an Berufsbildungszentren (Vorjahr: 364) und 48 an den Freien Waldorfschulen (Vorjahr: 43). Dabei erreichten in diesem Jahr 138 Abiturient:innen den Notendurchschnitt 1,0. 2019 waren es 69, 2020 waren es 88, 2021 waren es 137. Die Abiturdurchschnittsnote im Abiturjahr 2022 entspricht mit 2,26 genau der im Prüfungsjahr 2021. In den Jahren 2020 und 2019 betrug die Abiturdurchschnittsnote 2,37. Nicht bestanden haben 149 Prüflinge.
Höherer Aufwand entstand an den Schulen durch die pandemiebedingt höheren Anzahl der Prüfungen im Nachtermin, die die Prüfungs- und Korrekturzeiträume in den Schulen verlängert und den Organisationsbedarf insgesamt erhöht haben. Rund 250 Prüflinge haben an schriftlichen und mündlichen Nachterminen teilgenommen. Zum Vergleich: In den Vor-Corona-Jahren lag diese Zahl bei rund 30 Personen pro Prüfungsjahr.
Pandemiebedingt gab es in Abstimmung mit der Kultusminister:innenkonferenz (KMK) auch in diesem Jahr wieder angepasste Rahmenbedingungen für das Abitur:
· Präzisierung der länderinternen Prüfungshinweise mit Schwerpunktsetzungen in den Lehrplänen,
· die Möglichkeit zur Reduzierung der Anzahl von Klassenarbeiten/Kursarbeiten zur Gewinnung von mehr Lernzeit,
· Wiederholung des Schuljahres ohne Nachteile für die Schüler:innen,
· Einrichtung einer zusätzlichen zweiwöchigen Lernzeit für die Prüflinge vor den schriftlichen Prüfungen und
· Erhöhung der Arbeits-/Auswahlzeit in den Prüfungen (Zeitzuschlag um 30 Minuten).
Diese Anpassungen hatten sich bereits beim letztjährigen Abitur bewährt.