Volker Morbe, stellvertretender Landesvorsitzender der Grünen und Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft Bildung, begrüßt und unterstützt die Petition der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft zur „Stärkung der Gemeinschaftsschule“ ebenso wie den Bericht der Arbeitskammer an die Landesregierung, in dem die wachsende Bildungsungleichheit treffend beschrieben wird. Auch angesichts der alarmierenden Ergebnisse des in der letzten Woche vorgestellten Bildungstrends 2021 des Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) ebenso wie der Bildungsstrends 2015 und 2018 sehen die Grünen besonders dringenden Investitions- und Handlungsbedarf an Gemeinschaftsschulen, aber auch an anderen Schulformen mit einem hohen Anteil an Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund und niedrigerem sozioökonomischem Status der Eltern.
Volker Morbe: „Die Gemeinschaftsschule ist die Schulform, die die pädagogisch komplexeste Aufgabe hat, nämlich Schülerinnen und Schüler in drei integrierten Bildungsgängen zu einem erfolgreichen Abschluss (Hauptschulabschluss, Mittlerer Bildungsabschluss, Abitur) zu verhelfen. Zur Komplexität tragen auch die Umsetzung der Inklusion und die Integration von Geflüchteten wie von Einwanderern bei. Die Gemeinschaftsschule als durchlässiges und integrierendes soziales System („inklusive Schule“) muss sehr unterschiedliche Kinder — von hochbegabten bis zu solchen mit sonderpädagogischem Förderbedarf – in sehr gemischten Klassen und Lerngruppen auf ein gelingendes privates und berufliches Leben vorbereiten und die entsprechenden Kompetenzen vermitteln.“
Ein besonderes Augenmerk müsse angesichts der sehr unterschiedlichen individuellen Voraussetzungen und Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler auf Maßnahmen zur Verbesserung der Unterrichtsqualität an den Gemeinschaftsschulen gelegt werden: Volker Morbe hierzu: „Alarmierend waren ja schon die in den Jahren 2015 und 2018 in den IQB-Bildungstrends festgestellten Bildungs- und Kompetenzlücken von zunehmend mehr saarländischen Schülerinnen und Schülern vor allem an Gemeinschaftsschulen, die durch intensivere Förderung hätten überwunden werden müssen. Mit der jetzt im IQB-Bildungstrend 2021 deutschlandweit festgestellten mangelnden Lesekompetenz von rund 20% der Kinder in der Klassenstufe 4 müssen im Saarland die Gemeinschaftsschulen umgehen – wozu diesen aber die Mittel fehlen.“