Neuer Krebsatlas für das Saarland veröffentlicht

by Horst Konsdorf
Symbolfoto - © Pixabay

Krebsregister stellt Tabellen und Karten zur Häufigkeit und regionalen Verteilung von Krebserkrankungen im Saarland zum Onlineabruf bereit

Regelmäßig richt­en Bürg­erin­nen und Bürg­er Fra­gen zum Auftreten von Kreb­serkrankun­gen in einzel­nen Städten und Gemein­den an das Saar­ländis­che Kreb­sreg­is­ter. „Mit dem neuen Kreb­sat­las ste­hen allen Inter­essierten ab sofort umfan­gre­iche, objek­tive und aus­sagekräftige Dat­en zur Häu­figkeit und Verteilung von Kreb­serkrankun­gen in den saar­ländis­chen Städten und Gemein­den zur Ver­fü­gung“, so Gesund­heitsmin­is­ter Dr. Mag­nus Jung. 

Für bösar­tige Kreb­serkrankun­gen ins­ge­samt und dif­feren­ziert für weit­ere 43 Tumor­for­men und ‑sitze berichtet das Saar­ländis­che Kreb­sreg­is­ter Zahlen und Indika­toren zur Häu­figkeit von Tumor­erkrankun­gen in den einzel­nen Städten und Gemein­den sowie Land­kreisen im Zeitraum 2010 bis 2019. Grund­lage sind die fort­laufend und flächen­deck­end erhobe­nen Dat­en zu den in der saar­ländis­chen Bevölkerung neu aufge­trete­nen Kreb­serkrankun­gen. Der Kreb­sat­las kann auf der Inter­net­präsenz des Saar­ländis­chen Kreb­sreg­is­ters unter https://krebsregister.saarland.de/krebsatlas  abgerufen wer­den.

Die in den Tabellen und Karten des Kreb­sat­las dargestell­ten Ergeb­nisse erlauben die Iden­ti­fika­tion von Unter­schieden und Auf­fäl­ligkeit­en in der Häu­figkeit und Verteilung von Kreb­serkrankun­gen in den betra­chteten Bevölkerun­gen. 

Als Beobach­tung und wesentlich­es Ergeb­nis der raum­be­zo­ge­nen Auswer­tun­gen kann fest­ge­hal­ten wer­den, dass sich das Stadt-Land-Gefälle in der Häu­figkeit von Kreb­serkrankun­gen trotz umfassender Erfolge bei der Bekämp­fung der Kon­t­a­m­i­na­tion von Luft, Boden und Wass­er ins­beson­dere auch im verdichteten Räu­men und im Arbeit­sum­feld in den ver­gan­genen Jahrzehn­ten kaum verän­dert hat.

„Indi­vidu­elle Erkrankungsrisiken wer­den durch eine Vielzahl von Fak­toren bee­in­flusst. Zu den etablierten Risiko­fak­toren für Kreb­serkrankun­gen gehören neben dem Leben­salter ins­beson­dere die indi­vidu­ellen Ver­hal­tensweisen und per­sön­lich­er Lebensstil, aber auch sozioökonomis­ch­er Sta­tus, Expo­si­tio­nen am Arbeit­splatz, Umwel­te­in­flüsse sowie Infek­tio­nen und erbliche Fak­toren“, so Min­is­ter Dr. Mag­nus Jung weit­er.

Wen­ngle­ich Ursachen für beobachtete Unter­schiede und Auf­fäl­ligkeit­en in der regionalen Verteilung von Kreb­serkrankun­gen alleine mit den präsen­tierten Dat­en nicht abgeleit­et wer­den kön­nen, so kön­nen Hin­weise auf das Ein­wirken von Risiko­fak­toren für Kreb­serkrankun­gen in der Ver­gan­gen­heit gewon­nen wer­den. Mit dem Kreb­sat­las ste­ht ein Werkzeug zur Ver­fü­gung, mit dem Inter­essierte eigene Beobach­tun­gen schnell und gezielt mit­tels der veröf­fentlicht­en Dat­en des Kreb­sreg­is­ters bew­erten oder ergänzen kön­nen. Die Veröf­fentlichung des Kreb­sat­las erfol­gt im Rah­men der geset­zlichen Auf­gaben­er­fül­lung des Kreb­sreg­is­ters.

„Bei der großen Menge an präsen­tierten Dat­en und Ergeb­nis­sen darf eines nicht vergessen wer­den: durch eine gesunde Lebensweise ohne Rauchen, aus­re­ichend Bewe­gung, mit abwech­slungsre­ich­er Ernährung und maßvollem Verzehr von Fleisch und wenig Alko­holkon­sum hält jede und jed­er Einzelne den Schlüs­sel in der Hand, das eigene per­sön­liche Risiko ein­er Kreb­serkrankung maßge­blich zu senken und das Auftreten von Kreb­serkrankun­gen in der Bevölkerung ins­ge­samt zu reduzieren“, so Gesund­heitsmin­is­ter Dr. Mag­nus Jung abschließend. 

Hin­ter­grund:

Mit der Veröf­fentlichung „Häu­figkeit von Kreb­serkrankun­gen in den saar­ländis­chen Städten und Gemein­den 2010–2019“ stellt das Saar­ländis­che Kreb­sreg­is­ter nach 1991 und 2009 zum drit­ten Mal einen Kreb­sat­las für das Saar­land zur Ver­fü­gung. Unter Ver­wen­dung der auf geset­zlich­er Grund­lage erhobe­nen Dat­en zum Auftreten von bösar­ti­gen Tumor­erkrankun­gen in der Bevölkerung wurde für die 52 Städte und Gemein­den und die 6 Land­kreise unter­sucht, wie häu­fig bösar­tige Kreb­serkrankun­gen ins­ge­samt und dif­feren­ziert für weit­ere 43Tumorformen und –sitze im Zeitraum 2010 bis 2019 aufge­treten sind und ob jew­eils mehr oder weniger Tumor­erkrankun­gen in den betra­chteten Bevölkerun­gen der Städte und Gemein­den und Land­kreise reg­istri­ert wur­den, als bei Zugrun­dele­gung lan­des­durch­schnit­tlich­er Erkrankung­shäu­figkeit­en zu erwarten gewor­den wären. 

Der Kreb­sat­las wird in dig­i­taler Form als Office Open XML-Doku­ment für Tabel­lenkalku­la­tion­ssoft­ware (wie z. B. OpenOf­fice oder Microsoft Excel) zur Ver­fü­gung gestellt und kann auf der Inter­net­präsenz des Kreb­sreg­is­ters Saar­land unter https://krebsregister.saarland.de/krebsatlas abgerufen wer­den. 

Die Dat­en und Ergeb­nisse zum Auftreten von bösar­ti­gen Kreb­serkrankun­gen in Form von Tabellen und Karten wer­den ergänzt um die Darstel­lung der Methodik der Daten­er­he­bung und der berech­neten sta­tis­tis­chen Maßzahlen und Indika­toren sowie um umfan­gre­iche Hin­weise zur Inter­pre­ta­tion der Ergeb­nisse und ver­wen­dete Quellen und rel­e­vante Lit­er­atur. Alle Inhalte kön­nen ein­fach und bequem durch Verknüp­fun­gen aufgerufen wer­den. Bei der Erstel­lung des Atlas wurde Wert gelegt darauf, die Bar­ri­eren bei der Nutzung der Dat­en zu min­imieren.

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