Humane Affenpocken

by Horst Konsdorf
Symbolfoto

Humane Affenpocken – Landesregierung trifft Vorbereitungen

Gesund­heitsmin­is­ter Dr. Mag­nus Jung betont, dass aktuell alle notwendi­gen Maß­nah­men getrof­fen wer­den, um adäquat auf einen möglichen Fall von Affen­pock­en im Saar­land zu reagieren: „Wir ste­hen derzeit im Aus­tausch mit den Gesund­heit­sämtern, dem Uni­ver­sität­sklinikum des Saar­lan­des, der Kassenärztlichen Vere­ini­gung, dem RKI und dem Bun­des­ge­sund­heitsmin­is­teri­um, um eine ein­heitliche Vorge­hensweise zu gewährleis­ten und vor ein­er Aus­bre­itung zu schützen.“

Vertreter:innen der Virolo­gie, Hygiene und Der­ma­tolo­gie in Hom­burg, sowie die Leitun­gen der Gesund­heit­sämter im Saar­land und Vertreter:innen des Min­is­teri­ums haben am Dien­stagvor­mit­tag eine Lageein­schätzung vorgenom­men und das Man­age­ment bei einem möglichen Infek­tions­fall im Saar­land besprochen.

„Grund zur Vor­sicht ist geboten, Grund zur Panik beste­ht jedoch nicht“, betont Jung weit­er. „Expert:innen gehen davon aus, dass keine neue Pan­demie zu befürcht­en ist. Viel wichtiger ist es aktuell schnell und kon­se­quent zu han­deln und im Rah­men der Kon­tak­t­nachver­fol­gung Infek­tion­saus­brüche rasch einzudäm­men.“

Seit Mai 2022 wur­den ver­mehrt Fälle von Affen­pock­en in Europa gemeldet. Dabei han­delt es sich um eine Virus­in­fek­tion mit Hau­tauss­chlug aus West- und Zen­tralafri­ka. Hörnchenarten und Nag­er bilden wahrschein­lich einen Wirt des Virus. Neu ver­bre­it­et sich das Virus von Men­sch zu Men­sch in Europa ohne epi­demi­ol­o­gis­che Verbindung nach West- oder Zen­tralafri­ka. Das RKI geht davon aus, dass Aus­brüche begren­zt bleiben, da eine Über­tra­gung über­wiegend durch engen Kör­perkon­takt erfol­gt.

Betrof­fene kla­gen ini­tial über Fieber, Kopf‑, Muskel- und Rück­en­schmerzen und zusät­zlich geschwol­lene Lym­ph­knoten. Nach weni­gen Tagen kommt es zu einem Auss­chlag, der häu­fig im Gesicht begin­nt und sich dann auf andere Kör­perteile aus­bre­it­et. Eine Ansteck­ungs­ge­fahr beste­ht so lange, bis der Auss­chlag abgek­lun­gen ist und der let­zte Schorf abge­fall­en ist. Die bish­er in Deutsch­land gemelde­ten Fälle zeigen einen milden Ver­lauf. Um eine bak­terielle Super­in­fek­tion zu ver­mei­den, ist es wichtig, dass Betrof­fene eine anti­sep­tis­che Lokalther­a­pie der befal­l­enen Haut­stellen durch­führen. Bei mil­dem Ver­lauf ist eine Hos­pi­tal­i­sa­tion für gewöhn­lich nicht notwendig, sodass die Infek­tion zuhause kuri­ert wer­den kann. Wichtig dabei ist Hygien­e­maß­nah­men im Haushalt zu beacht­en. Das Virus kann möglicher­weise neben direk­tem Kon­takt auch über Schmier­in­fek­tion, gemein­sam genutzte Bet­twäsche, Handtüch­er oder Klei­dung über­tra­gen wer­den.

Zur Vor­sorge sollte außer­dem enger körperlicher/sexuelle Kon­tak­te zu wech­sel­nden bzw. frem­den Per­so­n­en ver­mieden wer­den und auf jeden Fall die Regeln des „Safer Sex“ beachtet wer­den.

Um das Virus einzudäm­men, ist eine (häus­liche) Iso­la­tion der infizierten Per­son von min­destens 21 Tagen bis zur Symp­tom­frei­heit notwendig. Auch bei (engen) Kon­tak­t­per­so­n­en beste­ht die Möglichkeit, eine Quar­an­täneanord­nung oder Tätigkeits- bzw. Betre­tungsver­bote auszus­prechen. Das Min­is­teri­um ver­weist an dieser Stelle auf die Empfehlun­gen des RKI.

Per­so­n­en, bei denen die genan­nten Symp­tome auftreten, soll­ten schnell­st­möglich einen Arzt kon­tak­tieren. Sollte eine tele­fonis­che Kon­tak­tauf­nahme vor­ab nicht möglich sein, sollte direkt bei Ein­tr­e­f­fen in der Prax­is über den möglichen Ver­dacht informiert wer­den.

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