Internationaler Coming-Out Day 2022 

by AdminWDSB

Seit 1988 wird jedes Jahr am 11. Okto­ber der Inter­na­tionale Com­ing-out Day began­gen. Dadurch soll her­aus­gestellt wer­den, wie immens wichtig das per­sön­liche Com­ing-out ist und was für ein tiefer und fol­gen­re­ich­er Ein­schnitt es im Leben eines jeden Einzel­nen sein kann. Mit dem Aktion­stag soll außer­dem auf ein gesellschaftlich­es Kli­ma hingewirkt wer­den, indem LSBTIQ in allen Lebens­bere­ichen offen leben und sie selb­st sein kön­nen. Dass das gar nicht so ein­fach ist erleben Viele noch immer in ihrem ganz per­sön­liche All­t­ag. Ob in der Schule, bei der Arbeit, in der Fam­i­lie, im Fre­un­deskreis, im öffentlichen Raum oder auch in Sportvere­inen: Fast über­all kön­nen Sit­u­a­tio­nen entste­hen, bei denen es zu For­men von Diskri­m­inierung kom­men kann. Nach dem sich jüngst der Hand­ball-Profi Lucas Krzikalla öffentlich zu sein­er Homo­sex­u­al­ität bekan­nt hat und dies in den Medi­en erneut für Diskus­sio­nen um Offen­heit und Diskri­m­inierung im Sport gesorgt hat, will die LSU anlässlich des diesjähri­gen Com­ing-Out Day vor allem auf die Tol­er­anz und Akzep­tanz im Sport aufmerk­sam machen.

Alexan­der Vogt, Bun­desvor­sitzen­der der LSU erk­lärt hierzu: “Intol­er­anz, Vorurteile und Abw­er­tun­gen gibt es im Sport genau­so wie in der Gesellschaft — und das trotz des Wertekanons im Sport, wie zum Beispiel Fair­ness, Gle­ich­be­hand­lung und Gemein­schaft. Dabei gibt es keine Unter­schiede zwis­chen Profis­port und Ama­teur­sport. Wichtig ist vor allem die Verbindung von Zivilge­sellschaft und Sport. Wir brauchen eine Stärkung des ehre­namtlichen Engage­ments, damit in Vere­inen die bre­ite Vielfalt unser­er Gesellschaft zum Tra­gen kommt und repräsen­tiert ist. Das gilt auch für die Repräsen­ta­tion in Führungs- und Funk­tionärskreisen der Vere­ine, Ver­bände, Organ­i­sa­tio­nen.” Im Sep­tem­ber hat­te sich auch der Sportauss­chuss im Deutschen Bun­destag im Rah­men ein­er Anhörung mit Strate­gien gegen Diskri­m­inierung und für Gle­ich­stel­lung im Sport auseinan­derge­set­zt und dabei sehr viel Hand­lungs­be­darf aus­gemacht. Die Leipziger Sport­sozi­olo­gin Prof. Dr. Petra Tzschoppe hat­te dort darauf hingewiesen, dass es an über­greifend­en sys­tem­a­tis­chen Erhe­bun­gen fehle, die einen Überblick über die Dimen­sion des Prob­lems böten. Vere­inzelte Dat­en aus vere­inzel­ten Bere­ichen gäben Hin­weise, ergäben aber kein ganzes Bild. Zu den Arbeitss­chw­er­punk­ten von Tzschoppe zählen “Sport und Geschlecht” sowie “Men­schen­feindliche Ein­stel­lun­gen und Diskri­m­inierung im organ­isierten Sport”. Sie zeigte bei der Anhörung auf, dass es zunächst wichtig sei, eine Sen­si­bil­ität gegenüber ‑teils auch unbe­wussten- sozialen Vorurteilen und deren Fol­gen zu entwick­eln um Diskri­m­inierun­gen ent­ge­gen zu wirken. Außer­dem seien die Bil­dungspoten­ziale des Sports zu nutzen um Wis­sen und Kom­pe­tenz im Vorge­hen gegen Diskri­m­inierung zu fördern. Es brauche ein bewusstes Han­deln der Sportvere­ine, um eine Kul­tur der Anerken­nung, der Par­tizipa­tion sowie der sozialen und kul­turellen Öff­nung zu stärken. Die LSU fordert daher die Umset­zung repräsen­ta­tiv­er quer- und längss­chnit­tar­tiger Stu­di­en, um Ken­nt­nisse über Aus­maß und Ein­flussfak­toren von Diskri­m­inierung zu verbessern. Darüber hin­aus sieht die LSU in der Umset­zung ganzheitlich­er Strate­gien und Konzepte zur Förderung von Vielfalt und Gle­ich­stel­lung im Sport eine drän­gende sport­poli­tis­che Auf­gabe.

Thomas W. Schmitt, Stel­lvertre­tender Bun­desvor­sitzen­der der LSU betont abschließend: “Sportvere­ine haben auch viele Möglichkeit­en aktiv zu wer­den und kön­nen selb­st mit gerin­gen finanziellen und per­son­ellen Mit­teln etwas bewirken. In ihrem öffentlichen Auftritt, zum Beispiel auf Home­pages und in Kom­mu­nika­tions­foren, in ihren Grund­satz­doku­menten ‑etwa in Satzun­gen und Leitbildern‑, aber auch in Haus- und Sta­dionord­nun­gen kön­nen Sie deut­lich machen, dass sie kein­er­lei Diskri­m­inierung und Aus­gren­zung dulden. Diskri­m­inierende Vor­fälle kön­nen und sollen sie benen­nen und dage­gen vorge­hen, statt wegzuse­hen oder sie zu ver­harm­losen und durch engagierte Vere­in­sar­beit kann Kindern und Jugendlichen vorgelebt und ver­mit­telt wer­den, wie wichtig Respekt, Tol­er­anz, Anerken­nung und die Achtung der Men­schen­würde sind.”

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