„Zurück zur Natur“ für den Rohrbach in Rentrisch

v.l.n.r.: Gerd Lang, Stabsstellenleiter Gewässer- und Hochwasserschutz, Marco Bour, Mitarbeiter Stabsstelle ABBS, Markus Schmitt, zuständiger Beigeordneter der Stadt St. Ingbert, Bürgermeisterin Nadine Backes, Claus Günther, Nachhaltigkeitsbeauftragter der Stadt und der Rentrischer Ortsvorsteher Dieter Schörkl freuen sich über die gelungene Renaturierung des Rohrbaches - © Florian Jung

Kleine Aktion – große Wirkung

Nach nun­mehr fast 15 Jahren hat die Natur an dieser Stelle den Rohrbach zurücker­obert. Der natur­na­he Bach fließt nun unge­hin­dert durch das Tal. Selb­st bei Starkre­gen kann das Wass­er in der Aue zurück­ge­hal­ten wer­den. „Wir haben auch bei Starkre­gen deut­lich weniger Hochwass­er in Ren­trisch“, bestätigt Bürg­er­meis­terin Nadine Back­es. Aber nicht nur der Wasser­lauf hat von der Rena­turierung prof­i­tiert. Dank der mit­tler­weile üppi­gen Baum- und Buschbestände ist die gesamte Talaue zu einem idyl­lis­chen Naher­hol­ungs­ge­bi­et gewor­den. Der angren­zende Wasser­lehrp­fad und die Fit­ness­geräte, die 2021 in Ren­trisch instal­liert wur­den, sowie der nahe gele­gene schat­tige Spielplatz laden Jung und Alt zum Ver­weilen ein. Auch Fau­na und Flo­ra haben sich prächtig entwick­elt: „Wir sehen hier jet­zt Pflanzen, die es vorher nicht gab“, freut sich der Ren­trisch­er Ortsvorste­her Dieter Schörkl.

Aber nicht nur Fau­na, Flo­ra und der Bach freuen sich über diese Entwick­lung der Natur. „Dank der Rena­turierung hat sich die Talaue Ren­trisch zu ein­er Grünin­sel mit einem großar­ti­gen Mikrokli­ma entwick­elt, von dem St. Ing­bert und Saar­brück­en prof­i­tieren“, bestätigt Markus Schmitt, Beige­ord­neter für nach­haltige Stad­ten­twick­lung. Pro­jek­te wie diese wer­den in Zeit­en von Kli­mawan­del und ver­mehrten Starkre­genereignis­sen immer wichtiger. Ähn­liche Rena­turierungs­maß­nah­men wur­den in St. Ing­bert eben­falls am Rischbach, am Gehn­bach und im Bere­ich des Drahtwerks Nord vorgenom­men. Auch hier kann das Wass­er nun bess­er im ufer­na­hen Boden zurück­ge­hal­ten wer­den.

„Wir müssen umdenken“, fordert der Nach­haltigkeits­beauf­tragte Claus Gün­ther, „und bei allen Bau­maß­nah­men über­legen, wie wir Ver­sickerungs­flächen schaf­fen kön­nen. Einen Rund-um-Schutz kann nie­mand schaf­fen, aber wenn die Stadt und auch jed­er Einzelne über­legt, wie er Regen­wass­er auf­fan­gen und wiederver­w­erten oder in den Boden ableit­en kann, dann haben wir schon einen großen Schritt getan“, fügt er hinzu. Damit weist er auf das Förder­pro­gramm „Aktion Wasserze­ichen“ hin. Hier kön­nen Bürg­er Fördergelder für die dezen­trale Regen­wasser­be­wirtschaf­tung z. B. durch Entsiegelung, Ver­sickerung und Reten­tion­szis­ter­nen beantra­gen. Weit­ere Infor­ma­tio­nen hierzu sind unter https://t1p.de/4fua4 zu find­en.

Naher­hol­ungs­ge­bi­et „Talaue Ren­trisch“

Das Naher­hol­ungs­ge­bi­et Talaue Ren­trisch zieht sich ab der Straße „Am Spel­len­stein“ abseits der Kaiser­straße in Rich­tung Schei­dt. Zu Beginn ein­er kleinen Tour kann man in einem Vor­garten den Spel­len­stein bewun­dern, einen Men­hir, der der Sage nach vom Riesen Kreuz­mann vom Stiefel aus ins Tal gewor­fen wurde. Auch ein Blick in das „Ren­trisch­er Waschhaus“, den ursprünglichen Brun­nen des Stadt­teils, lohnt sich. Über den Rad- und Wan­der­weg geht es dann in die Talaue. Durch üppiges Grün passiert man das Wasser­w­erk Ren­trisch und den Wasser­lehrp­fad mit span­nen­den Infor­ma­tio­nen zum leben­snotwendi­gen Nass. Auf dem Fit­ness-Par­cours kön­nen sich Bürg­er aller Alters­grup­pen, z. B. auf einem Rud­erg­erät und einem Crosstrain­er, sportlich betäti­gen und danach auf ver­schiede­nen Sitzbänken wieder aus­ruhen. Einige Stellen eignen sich her­vor­ra­gend für ein mit­ge­bracht­es Pick­nick (Müll bitte selb­st entsor­gen!). Auf dem schat­ti­gen Spielplatz haben Kinder aus­re­ichend Platz zum Toben und Klet­tern. Am Ufer des Bach­es kann man zahlre­iche Pflanzen und Tiere beobacht­en. Ein schnell erre­ich­bar­er und fan­tastis­ch­er Ort für die ganze Fam­i­lie.

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