Nico Ganster, Vorsitzender des Vereins Handel und Gewerbe St. Ingbert e.V. (HGSI), befürchtet, dass viele kleinere Gewerbetreibenden die hohen Energiekosten nicht tragen können. Eine Furcht, die auch Ulli Meyer und die Mitarbeiter der Stadtverwaltung umtreibt, nicht nur für Gewerbetreibende, sondern auch für Bürger, die bereits am Existenzminimum leben. „Wir stehen in diesem Winter, aber auch in den nächsten zwei bei drei Jahren vor einer epochalen Krise, wie wir sie seit Langem nicht erlebt haben“, sagt der Oberbürgermeister. „Aber wir wollen uns gut vorbereiten. Gemeinsam und in kleinen Schritten werden wir sie meistern, da bin ich sicher.“
Mögliche Maßnahmen
Als vorbeugende Maßnahme wird den Bürgern daher dringend empfohlen, ihren Strom- und Gasverbrauch zu überprüfen und möglichst zu reduzieren. Nur so können sie Kosten sparen. Des Weiteren überlegt der Oberbürgermeister gemeinsam mit dem Präsidenten der Handwerkskammer des Saarlandes, Bernd Wegner, Energieberater im Ruhestand zu reaktivieren, die die neueren Technologien noch kennen. Wichtig sei es, so der OB, dass die Bürger ein gutes Beratungsangebot bekommen. Auch plant die Stadt derzeit für den größten Notfall, Wärmestuben einzurichten. „Denn wir dürfen vor allem Menschen, die sich die hohen Energiekosten nicht leisten können, nicht im Kalten sitzen lassen“, bekräftigt Meyer. Die Anschaffung von Elektroheizöfen ist derzeit nicht ganz einfach, da die Nachfrage sehr hoch ist. Allerdings, so Jürgen Bach von den Stadtwerken, sind Bedenken hinsichtlich einer Überbelastung des Stromnetzes in St. Ingbert unbegründet. Die Stromversorgung ist auch bei größerer Zahl von Elektrogeräten sicher. Handwerkern mit hohem Energiebedarf wird zudem ein Werkzeug empfohlen, mit dem sie ihren Energieverbrauch prüfen können. Unter www.energie-tool.de erhalten sie vom Saarbrücker Saar-Lor-Lux-Umweltzentrum der Handwerkskammer des Saarlandes hilfreiche Informationen und Unterstützung bei Energiesparmaßnahmen.