Nach 100 Tagen Regierungsantritt kaum Fortschritte zu erkennen

by Redaktion Parteipolitik

Anlässlich des 100. Tages der neuen Regierung kri­tisieren die Saar-Grü­nen man­gel­nde Fortschritte bei der drin­gend benötigten Energiewende. Der in ihrer Regierungserk­lärung angekündigte Kli­maschutz­plan ist bis heute von Frau Rehlinger nicht vorgelegt. 

Wir haben einen Som­mer mit Reko­rdtem­per­a­turen, Dür­ren und großen wirtschaftlichen Schä­den. In Teilen Europas fordern Hitze und Brände Men­schen­leben. 

„Unter den deutschen Flächen­län­dern belegt das Saar­land immer noch den let­zten Platz beim Ein­satz erneuer­bar­er Energien“, moniert Uta Sul­len­berg­er, Lan­desvor­sitzende der Grü­nen Saar. 

Die in der Regierungserk­lärung anvisierten beschei­de­nen Ziele bis zum Jahr 2030 (40 % Erneuer­bare beim Strom) wer­den diese Zustände zemen­tieren, da die Bun­desregierung im gle­ichen Zeitraum auf 80 % Anteil aus­bauen will. Und selb­st das 40 – 50 % Ziel wird kaum erre­ich­bar sein, wenn die Lan­desregierung nicht entschei­dend nachbessert.

Auch die seit neuestem propagierte Wasser­stoff­s­trate­gie wird nicht aus­re­ichend dazu beitra­gen, das Ver­säumte zu kom­pen­sieren. 

“Lei­der hat Min­is­ter­präsi­dentin Rehlinger es bis heute nicht geschafft, ein Regierung­spro­gramm zu erstellen. Sie betont zwar die Wichtigkeit der Energiewende, es ist bish­er jedoch nichts Entsprechen­des in die Wege geleit­et wor­den”, so Dr. Ralph Non­ninger, Lan­desvor­sitzen­der der Grü­nen Saar. 

Die Aufrechter­hal­tung des Ver­bots, auf 79 % der Staatswald­fläche Wind­kraftan­la­gen bauen zu kön­nen, während solche Flächen zeit­gle­ich für die Ansied­lung von Logis­tikun­ternehmen dur­chaus zur Ver­fü­gung ste­hen, erin­nert an die Prax­is der früheren Lan­desregierung.

Was drin­gend benötigt werde, sind zum einen Ausweisun­gen zusät­zlich­er, für Winden­ergie real­is­tisch nutzbar­er Flächen. Lei­der wer­den die Gemein­den von der Regierung nicht genü­gend unter­stützt, wed­er fach­lich noch im Blick auf Pla­nungsver­fahren. Daher braucht es zusät­zliche Instru­mente bei Flächen­man­age­ment und Bürg­er­beteili­gung von Lan­des­seite. Durch die verän­derten Bun­des­ge­set­ze kön­nten weit­ere Flächen in den Blick genom­men wer­den. 

Außer­dem werde ein koor­diniertes Vorge­hen im Bere­ich Pho­to­voltaik-Aus­bau auf öffentlichen Gebäu­den benötigt. Auch die Gebäude­sanierung im öffentlichen Bere­ich müsse schneller und nach Nach­haltigkeit­skri­te­rien fachgerecht umge­set­zt wer­den.

Die weni­gen konkreten Vorhaben aus der Regierungserk­lärung, wie die Förderung von Strom­spe­ich­ern bei Ein­satz von PV-Anla­gen oder das Bere­it­stellen von 2 % der Lan­des­fläche für Winden­ergie, seien noch nicht in Angriff genom­men, obwohl die Zeit drängt. 

Für den Win­ter fehlt es an Energie — Einsparkonzepte, die über eine von Min­is­ter Jost angekündigte Tem­per­at­urab­senkung in den Lan­des­ge­bäu­den hin­aus gehen und die der Bevölkerung kom­mu­niziert wer­den müssten. 

„Ins­ge­samt erwarten wir vom saar­ländis­chen Energiem­i­nis­ter deut­lich mehr Anstren­gun­gen, um kurzfristig die Abhängigkeit vom Gas zu kom­pen­sieren und mit­tel­fristig die Energiewende im Saar­land ern­sthaft anzuge­hen!“, so Non­ninger.

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