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Attraktive Aufwertung der Erzieherinnenausbildung

Symbolfoto - © Pixabay
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Im Bildungssystem fehlt auf Dauer Personal. Trotz Personalzuwachses in Kitas, Schulen und Hochschulen in den letzten Jahren droht dem deutschen Bildungssystem nach Expertenansicht ein langfristiger und erschreckend hoher Fachkräftemangel. Die Prognosen sind alarmierend: 105.000 fehlende Nachwuchskräfte, plus zusätzliche 20.000 Stellen durch Verrentung in den nächsten Jahren.

In Deutschland werden bis 2025 im sozialen Bereich 125.000 Fachkräfte fehlen!
Für unsere Gesellschaft, für die Bildung und Erziehung unserer Kinder und Jugendlichen ist diese Arbeit überaus wichtig, wertvoll und unverzichtbar. Dazu kommt das Recht auf Bildung und der Rechtsanspruch auf Kindertagesbetreuung.

Damit Vereinbarkeit von Beruf und Familie auf Dauer für alle funktioniert und auch weiterhin gut ausgebildete Frauen arbeiten können, müssen in diesem Bereich dringend Ausbildungen gefördert und auch die Arbeitsbedingungen verbessert werden.

Ein erster und sehr wichtiger Schritt ist das Aufstiegs-BAföG das besonders für die Er;zieherinnenausbildung interessant ist. Hier werden die beiden Fachschuljahre vollständig gefördert.

Teilnehmende einer Vollzeitmaßnahme erhalten bis zu 892 Euro, Einkommens-und vermögensunabhängig. Seit dem 1. August 2020 wird die Unterhaltsförderung vollständig als Zuschuss gewährt. Das heißt, sie muss nicht mehr zurückgezahlt werden. Das ist auf jeden Fall ein sehr guter und zusätzlicher Anreiz diese
Ausbildung zu machen und beugt somit direkt dem Fachkräftemangel in diesem Bereich vor.

Deshalb begrüßen wir als Landesarbeitsgemeinschaft der saarländischen Frauenbeauftragten das Aufstiegs-BAföG sehr.
Eine Frage bleibt dennoch unbeantwortet:
Was ist uns die Arbeit in den Berufsfeldern der sozialen Arbeit, Gesundheit und Pflege und Erziehung wert?
In diesen Berufen sind überdurchschnittlich oft Frauen tätig. Die tatsächliche Bedeutung dieser Berufsfelder spiegelte sich aber bisher weder in der gesellschafüichen Wertschätzung noch in der Bezahlung wieder. Für ihre hoch qualifizierte Arbeit in den Bereichen Bildung und sozial-emotionale Entwicklung werden sie nicht angemessen bezahlt. Für alle diese Berufe gilt „Viel Dienst-wenig Verdienst!” Eine historisch gewachsene Ungerechtigkeit, die zu einer systematischen Unterbewertung dieser Berufe führte, ist mitverantwortlich für diese fortdauernde Entgeltdiskriminierung, für niedrige Renten und in der Folge auch für Frauenarmut. Eine Gesellschaft liegt schief, wenn ihr die Arbeit mit und am Menschen weniger wert ist als z.B. Arbeit mit und an Maschinen. Die hohen physischen und psychischen Anforderungen werden in diesen Berufen systematisch ausgeblendet und führen so zu einer geringeren Bewertung. Schon 1999 wurde kritisiert, dass eine Verleugnung des Merkmals „Verantwortung” im Tarifvertrag zu einer niedrigeren Einstufung vc.,n Erzieherinnen führe. Hier sind Politik und Gewerkschaften dringend in der Pflicht zu handeln und Gender Mainstream-Aspekte in die Arbeitsbewertungen einfließen zu lassen.

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