Meerschweinchen, Märchen, Mädels und Männer bei der St. Ingberter Pfanne

Genauso wild wie Miss Allie präsentierte sich die diesjährige St. Ingberter Pfanne - © Philipp Eisermann

Die „Küche“ in der Alten Schmelz war vor­bere­it­et. Zwölf Kleinkun­st-Köche zer­legten an vier Aben­den die aktuelle poli­tis­che Lage, gesellschaftliche Trends und tiefe Emo­tio­nen. Dazu mis­cht­en sie unzäh­lige Zutat­en wie dia­bolis­che Jonglage, hym­nis­che oder swin­gende Gesänge, bekan­nte und selb­st gefer­tigte Instru­mente, philosophis­che Über­legun­gen und akro­batis­che Übun­gen. Als Würze kamen schar­fzüngige Bestand­sauf­nah­men, frag­ile Männlichkeit, blutige Tage­büch­er oder rach­süchtige Ideen, märchen­hafte Analy­sen, außergewöhn­liche Fer­tigkeit­en und vieldeutige Mimik hinzu. So präsen­tierten die Kün­stler den Zuschauern und Juroren des St. Ing­bert­er Kleinkun­st-Wet­tbe­werbs „Die Pfanne“ ein buntes, humor­volles und inspiri­eren­des Menü. „Oberkell­ner“ und Per­for­mance-Poet Philipp Schar­ren­berg servierte die „Speisen“ – nun schon zum zwölften Mal – mit char­mant ver­pack­ten Ger­man­is­tikken­nt­nis­sen und sub­tilen Reimen.

„Nach vier Tagen ist man schon ein biss­chen müde“, erzählt ein Kleinkun­stlieb­haber und Stammbe­such­er, „aber so viel und viel­seit­i­gen Humor bekommt man son­st nir­gend­wo.“ Genau das war auch Tenor viel­er Vorträge: Humor hil­ft, auch in schlecht­en Zeit­en stark zu bleiben. Darauf, dass die let­zten Jahre vor allem für Kleinkün­stler schlechte Zeit­en waren, ver­wies neben den meis­ten Kün­stlern auch Mod­er­a­tor Schar­ren­berg. Seine deut­liche Bitte an das Pub­likum: Genießen Sie Kun­st nicht auf dem Bild­schirm im Wohnz­im­mer, son­dern gemein­sam mit anderen Men­schen im The­ater, denn nur hier sei sie wirk­lich erleb­bar. Ingo Nietert, Leit­er der Kul­tur­abteilung der Stadt St. Ing­bert, unter­stre­icht das Anliegen. Vor dem Hin­ter­grund der aktuellen Lage sei er zufrieden mit den Besucherzahlen in diesem Jahr, wie er betont, obwohl viele Plätze im Saale frei geblieben seien. „Außer­dem bin ich stolz darauf, dass wir die Coro­n­a­pan­demie ohne Unter­brechung über­standen haben, weil wir immer eine Lösung gefun­den haben, die den Vor­gaben entsprach.“ Daran, dass eine solche Ver­anstal­tung stat­tfind­en und das Pub­likum erfreuen kann, sind viele Hände und Köpfe beteiligt. „Ich bedanke mich bei allen Kün­stlern, Organ­isatoren, Helfern und Mitar­beit­ern für ihren Ein­satz. Die Pfanne ist eine Insti­tu­tion in Deutsch­land – und das soll sie auch in Zukun­ft bleiben.“

Kochen und Servieren ist abgeschlossen – nun gilt es, auf das Urteil der Jury zu warten. Die Stadt St. Ing­bert drückt allen Kün­stlern feste die Dau­men!

You may also like