MdB Markus Uhl auf Sommertour im Jobcenter des Saarpfalz-Kreises

Beim Besuch des Bundestagsabgeordneten Markus Uhl im Homburger Jobcenter mit Fachbereichsleiter Dietmar Schönberger, dem Ersten Kreisbeigeordneten Markus Schaller und Geschäftsbereichsleiterin Dr. Ulrike Zawar (v. l.) - © Beate Ruffing

Das Job­cen­ter des Saarp­falz-Kreis­es war Pro­gramm­punkt der Som­mer­tour von MdB Markus Uhl. Als „ordentlich­es“ Mit­glied im Haushalt­sauss­chuss des Deutschen Bun­destages standen für ihn Fra­gen nach der Wirkung von arbeits­mark­t­poli­tis­chen Instru­menten, Mit­telzuteilun­gen des Bun­des und der Entwick­lung der Hil­feempfänger auf der Agen­da. Dem Abge­ord­neten ist es ein Anliegen, im Aus­tausch zu sein und Ansprech­part­ner für Anliegen und Verbesserungswün­sche, die in Form des par­la­men­tarischen Sys­tems disku­tiert wer­den. Vor dem Hin­ter­grund, dass der Sozial­haushalt für die Fach­bere­iche Job­cen­ter und Soziale Sicherung im Kreishaushalt einen großen Anteil abbildet, nah­men der Erste Kreis­beige­ord­nete Markus Schaller in Vertre­tung des Lan­drates, die Geschäfts­bere­ich­slei­t­erin Arbeit, Soziales und Gesund­heit Dr. Ulrike Zawar und Diet­mar Schön­berg­er, Fach­bere­ich­sleit­er Job­cen­ter, das Gespräch­sange­bot und die Gele­gen­heit für den Besuch­ster­min dank­end an. „Das Job­cen­ter liegt jährlich in sein­er bun­desweit­en Ver­gle­ichs­gruppe unter den ersten Zehn“, informiert Lan­drat Dr. Theophil Gal­lo. „Die vie­len Mitar­bei­t­erin­nen und Mitar­beit­er leis­ten eine wichtige und gute Arbeit. Im Inter­esse der Men­schen im Kreis wer­den Arbeit­splätze ver­mit­telt und damit Per­spek­tiv­en geschaf­fen. Die im Gespräch geäußerten Verbesserungsvorschläge nehme ich gerne nach Berlin mit, um sie dort mit den Fach­poli­tik­ern mein­er Frak­tion zu debat­tieren“, so MdB Uhl. „Das Job­cen­ter arbeit­et eng mit den ver­schiede­nen Diszi­plinen der Kreisver­wal­tung und dem Kreistag zusam­men, so dass die Beschlüsse meist ein­stim­mig gefasst wer­den. Die Arbeit find­et Anerken­nung und wird von allen geteilt“, unter­stre­icht der Erste Kreis­beige­ord­nete.

Im Job­cen­ter des Saarp­falz-Kreis­es wer­den an drei Stan­dorten mit rund 130 Mitar­bei­t­en­den 4.974 erwerb­s­fähige Hil­febedürftige über 15 Jahren, die mehr als drei Stun­den täglich arbeit­en kön­nen, und 1.881 Kinder unter 15 Jahren betreut. Das sind rund 12 Prozent weniger als im März 2020 vor Beginn der der Pan­demie.  Beson­ders erfreulich ist der über­durch­schnit­tliche  Rück­gang der Jugendlichen im SGB II-Bezug um über 20 Prozent und der Men­schen mit Migra­tionsh­in­ter­grund um fast 17 Prozent. Maßge­blich für diese pos­i­tive Entwick­lung ist aus Sicht des Job­cen­ters, dass auch während den pan­demiebe­d­ingten Ein­schränkun­gen in den aller­meis­ten Fällen eine Zusam­me­nar­beit mit den Kun­den des Job­cen­ters möglich war. Tele­fonis­che Beratung und kon­tak­t­lose Beantra­gung von Leis­tun­gen haben hier­bei gut funk­tion­iert.

Sehr pos­i­tiv war auch, dass ger­ade die mit­tel­ständis­chen, handw­erk­lichen Betriebe während der Coro­n­akrise ihre Mitar­bei­t­en­den hal­ten kon­nten und zusät­zlich durch den Ein­satz von Kurzarbeit­ergeld Arbeit­slosigkeit ver­mieden wer­den kon­nte.

Beim über­durch­schnit­tlich hohen Rück­gang der Men­schen ohne deutsche Staats­bürg­er­schaft spielt die Gruppe der männlichen Syr­er eine entschei­dende Rolle. Viele hat­ten in dieser Zeit ihre Sprachkurse abgeschlossen und kon­nten im Anschluss Arbeit aufnehmen.  „Die erfol­gre­iche Teil­nahme an einem Sprachkurs ist sehr anspruchsvoll. Das Sprachz­er­ti­fikat B1 nach dem Inte­gra­tionskurs ste­ht hier­bei schon für fort­geschrit­tene Sprachan­wen­dung. Mit dem B2-Sprachz­er­ti­fikat wird bere­its ein hohes, kom­mu­nika­tions­fähiges Sprach­niveau erre­icht. Das ist das, was man am Ende eines Leis­tungskurs­es in ein­er Fremd­sprache hat“, ergänzt Markus Schaller, der im Haupt­beruf Gym­nasiallehrer im Bere­ich Sprachen ist.

„Allerd­ings haben Frauen mit Migra­tionsh­in­ter­grund nicht im gle­ichen Umfang an dieser guten Entwick­lung par­tizip­iert. Hier liegt auch in Zukun­ft ein Schw­er­punkt des Job­cen­ters“, bericht­en Dr. Ulrike Zawar und Diet­mar Schön­berg­er. Ein weit­eres zen­trales The­ma im Job­cen­ters stellt  die Unter­stützung der Men­schen aus der Ukraine dar. Es han­delt sich hier­bei zum jet­zi­gen Zeit­punkt um ca. 1.200 Per­so­n­en.  Aktuell ist bis zur Erteilung eines Aufen­thalt­sti­tels die Soziale Sicherung nach dem Asyl­be­wer­ber­leis­tungs­ge­setz zuständig und dann erfol­gt der Wech­sel zum Job­cen­ter.  „Die Reduzierung dieses bürokratis­chen Dop­pelaufwan­des und ein direk­ter SGBII-Zugang wie in anderen Bun­deslän­dern wäre auf­grund des Per­son­alaufwan­des und des Aufwands für Antrag­stel­len­den wün­schenswert“, informiert die Geschäfts­bere­ich­slei­t­erin für Arbeit, Gesund­heit und Soziales. Da dies nur auf Bun­de­sebene lös­bar ist, gehörte dies zur Wun­schliste an den Abge­ord­neten. Weit­ere The­men waren die Jährlichkeit des Haushaltes eines Job­cen­ters und bessere Pla­nungssicher­heit durch mehrjährige Haushalte für län­gere Inte­gra­tionsprozesse und Maß­nah­men sowie Per­son­alpla­nung und Struk­turkosten. Fern­er soll­ten die Aufwen­dun­gen für verpflich­t­ende, dig­i­tale Leis­tun­gen z. B. nach dem Onlinezu­gangs­ge­setz bei den Mit­telzuweisun­gen an die Job­cen­ter berück­sichtigt wer­den. Dies sind hohe Investi­tio­nen für beispiel­sweise den Soft­ware-Aus­tausch. Zudem sollte die im par­la­men­tarischen Ver­fahren befind­liche Ent­fris­tung der Förderung von Langzeitar­beit­slosen mit ein­er entsprechen­den Mit­te­lausstat­tung unbe­d­ingt unter­stützt wer­den. „Hier wer­den für die Men­schen mit schlechteren Voraus­set­zun­gen, aus sozialpoli­tis­ch­er Sicht gute Grund­la­gen für gesamte Fam­i­lien geschaf­fen und gesellschaftliche Teil­habe ermöglicht“, bekräfti­gen Dr. Ulrike Zawar und Diet­mar Schön­berg­er abschließend.

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