Verleihung eines neuen Stadtwappens vor 75 Jahren am 11. August 1947

Wappen der Stadt St. Ingbert

Geschichte:

In der Sitzung des Stad­trates vom 13. Dezem­ber 1946 gibt der Vor­sitzende, Adjunkt Clauss, unter Punkt 2 die Änderung des Stadt­wap­pens bekan­nt: „Der Kreis­delegierte (Mil­itär­regierung) hat ver­langt, das Stadt­wap­pen zu ändern. Vorschläge wur­den der Regierung ein­gere­icht, die ihrer­seits auch Vorschläge ausar­beit­en lassen wird.“

Nach kurz­er Beratung wird fol­gen­der Beschluss gefasst: „Ein­stim­mig sind die Anwe­senden damit ein­ver­standen, dass

1. das Stadt­wap­pen geän­dert und

2. ein Heraldik­er mit der Aus­führung beauf­tragt wird.

Die entsprechen­den Mit­tel wer­den bewil­ligt.”

Am 28. März 1947 (Fort­set­zung der Sitzung vom 20. März) beschließt der Stad­trat unter Vor­sitz von Bürg­er­meis­ter Karl Forster nach Prü­fung der einge­gan­genen Vorschläge:

„Entwurf Nr. 1 des Graphik­ers Wack aus Kaiser­slautern wird als Stadt­wap­pen der Stadt St. Ing­bert angenom­men.“         (22 gegen 2 Stim­men)

Mit Bekan­nt­machung vom 11. August 1947 veröf­fentlicht im Amts­blatt der Verwaltungs­kommission des Saar­lan­des, Nr. 52 vom 6.11.1947, wird der Stadt dieses Wap­pen ver­liehen.

Die in dieser Bekan­nt­machung enthal­tene Abbil­dung zeigt das Wap­pen mit ein­er dre­itür­mi­gen Mauerkro­ne, die im Text nicht genan­nt ist. Am 12. Dezem­ber 1947, also nach der amtlichen Ver­lei­hung, hat der Stad­trat nachträglich beschlossen, die vorge­se­hene dreizin­nige Mauerkro­ne durch eine solche in ein­fach­er Form zu erset­zen. 

Wappen von Sankt Ingbert

Der Graphik­er:

Franz Joseph Wack, geboren am 27.8.1905 in St. Ing­bert, ver­stor­ben am 9.7.1996 in Kaiser­slautern

Dr. Wolf­gang Krämer urteilte damals zu dem neuen Stadt­wap­pen so:

„Man kam zu ein­er Lösung, die, wenn auch nicht als ide­al, so doch als gut und jeden­falls bess­er als die frühere beze­ich­net wer­den darf. Durch den Weg­fall des blau-weißen Raut­en­wap­pens mit dem Pfälz­er Löwen dominieren nun­mehr die Stadt­far­ben schwarz und rot auch im Wap­pen selb­st. Gle­ichzeit­ig wurde ältere Ver­gan­gen­heit, die der früheren Fas­sung völ­lig fehlte, herald­isch fest­ge­hal­ten und der Gegen­wart gle­ich­w­er­tig betont. Somit ergibt sich eine schräg von links oben begin­nende Diag­o­nale in schwarz mit Sym­bol­en der städt. Gegen­wart und eine von links unten begin­nende Diag­o­nale in rot mit den Sinnbildern der dör­flichen Ver­gan­gen­heit. Das Ganze darf, wie gesagt, als eine glück­liche und darum wohl endgültige Lösung der Ortswap­pen­frage gel­ten.“

Das aktuelle Wap­pen:

Das aktuelle Wap­pen wurde durch den Innen­min­is­ter des Saar­lan­des am 12. Mai 1976 ver­liehen. Da nach der kom­mu­nalen Neugliederung die Stadt St. Ing­bert aufgelöst wor­den war und zusam­men mit weit­eren vier Gemein­den zur Mit­tel­stadt St. Ing­bert fusion­iert wurde, war auch das Recht auf das bish­er ver­wen­dete alte Wap­pen erloschen. Man ver­lieh der Mit­tel­stadt jedoch das ältere Wap­pen wieder – mit ein paar kleinen herald­is­chen Änderun­gen. So fehlt die Mauerkro­ne.

Es han­delt sich um das ursprünglich von König Lud­wig II. von Bay­ern ver­liehene Wap­pen ohne Mauerkro­ne vom 8. Juni 1886. Der weiß-blau geweck­te Schräg­balken erin­nert an die frühere Zuge­hörigkeit zu Bay­ern. Der Löwe entstammt dem Wap­pen der Grafen von Nas­sau-Saar­brück­en, der Bergmann und die Werkzeuge sym­bol­isieren die Stahlin­dus­trie und den Berg­bau in der Stadt.

Offizielle Beschrei­bung: 

„Drei schräg geteilte Felder. Im mit­tleren Teil die Bay­erischen Raut­en (sil­ber und blau) mit schre­i­t­en­dem Löwen in Gold. Im schwarzen Feld, links oben, ein sil­bernes Kamm­rad mit zwei gekreuzten sil­ber­nen Häm­mern. Im roten Feld, rechts unten, wach­send ein schwarz gek­lei­de­ter Bergmann, den Schachthut mit Nack­en­led­er und sil­ber­nen Schlägel.“

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