Junge St. Ingberter Raumaustatterin gewinnt Stipendium für die USA

Maren Hartz ganz in ihrem Metier - © Privat

Die Prü­fung zur Rau­mausstat­terin ist kein Zuck­er­schleck­en. Nach mehrmonatiger Pla­nungs- und Entwurf­sphase musste die 23-jährige Maren Hartz aus Ober­würzbach eine ganze Koje beste­hend aus Boden­plat­te und zwei Wand­plat­ten als Raum ausstat­ten: Tep­pich ver­legen, Wände bespan­nen und tapezieren, Gar­di­nen nähen und einen kom­plet­ten, als Holzgestell vor­bere­it­eten Ses­sel klas­sisch pol­stern und beziehen. Das alles hat die junge Frau nach ihrer drei­jähri­gen Lehre beim St. Ing­bert­er Rau­mausstat­ter Albersmey­er GmbH als beste Auszu­bildende ihres Bere­ichs mit der Note 1 geschafft.

Nach ihrem Abitur schrieb sich Maren Hartz zunächst an der Uni­ver­sität des Saar­lan­des für das Fach Psy­cholo­gie ein, merk­te aber schnell, dass es ihr nicht beson­ders lag. „Ich habe dann nach ein­er kreativ­en, handw­erk­lichen Beruf­saus­bil­dung gesucht, z. B. Schnei­derin, Kostüm- oder Masken­bild­ner­in, aber aus diesen Bewer­bun­gen ist nichts gewor­den“, erin­nert sie sich. Dann stieß sie über eine Google-Recherche nach Aus­bil­dungsplätzen in St. Ing­bert auf die St. Ing­bert­er Fir­ma Albersmey­er. Hier begann sie im Juli 2019 nach einem zwei­wöchi­gen Ken­nen­lern-Pratikum ihre Aus­bil­dung als Rau­mausstat­terin mit Schw­er­punkt Pol­sterei. Eine viel­seit­ige Lehre, in der sie lernte, unter­schiedliche Boden­beläge zu ver­legen, Licht- und Son­nen­schutz zu pla­nen und selb­st zu fer­ti­gen und – gemäß ihrem Schw­er­punkt – alte und neue Pol­ster­mö­bel aufzupol­stern und zu beziehen. „Es ist span­nend diese drei Bere­iche ken­nen­zuler­nen und man muss auch alle beherrschen. Aber die Pol­sterei ist mein Steck­enpferd“, erk­lärt die junge Frau.

Weit­er­bil­dung als „Inte­ri­or dec­o­ra­tor“

Maren Hartz hat nach ihrem Abitur am Leib­niz-Gym­na­si­um ein Jahr in Hamil­ton in der Nähe von Boston, USA als Au-Pair gear­beit­et und hat – frei nach dem Lied von Mar­lene Diet­rich – noch einen Kof­fer in den USA“. So bewarb sie sich bere­its im Okto­ber 2021 beim Par­la­men­tarischen Paten­schafts-Pro­gramm, einem Jugen­daus­tausch­pro­gramm des Deutschen Bun­destages und des US Con­gress, für das sich junge Men­schen bis 25 Jahre mit ein­er abgeschlosse­nen Beruf­saus­bil­dung melden kön­nen. Gefördert wird die deutsch-amerikanis­che Fre­und­schaft und der kul­turelle Aus­tausch junger, beruf­stätiger Men­schen. Sie gewann das Stipendi­um und die damit ver­bun­dene Paten­schaft eines Bun­destagsab­ge­ord­neten, in ihrem Fall Markus Uhl. Mit dem Stipendi­um wird Maren Hartz ein ein­jähriger Aufen­thalt in Wilm­ing­ton, North Car­oli­na, finanziert. Unterge­bracht ist sie bei ein­er Gast­fam­i­lie. Im ersten hal­ben Jahr wird sie zu ihrem Beruf passende Kurse am Cape Fear Com­mu­ni­ty Col­lege der Stadt besuchen. Für das zweite halbe Jahr muss sie sich eine Arbeit suchen, besten­falls in ihrem Beruf als „Inte­ri­or dec­o­ra­tor“ mit Schw­er­punkt „Uphol­stery“ – im Not­fall aber auch im Super­markt. Dann ist sie auch verpflichtet, den Obo­lus für die Gast­fam­i­lie selb­st zu zahlen – Eigen­ver­ant­wor­tung wird also großgeschrieben.

„Ich freue mich sehr auf das Jahr. Ich habe mich als Au-Pair ein­fach in das Land ver­liebt“, erzählt Maren Hartz. „Eigentlich habe ich vor, nach einem Jahr wieder zurück­zukom­men und meinen Meis­ter zu machen, aber wer weiß, was so alles passiert …“, fährt sie lachend fort. 

Die Stadt St. Ing­bert wün­scht ganz viel Freude, viele großar­tige Erfahrun­gen und unzäh­lige neue Fre­unde!

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