Pflegenotstand: Isringhaus warnt vor leeren Versprechungen der SPD-Landesregierung

by Redaktion Parteipolitik

Nach der gewonnenen Land­tagswahl muss sich die Lan­desregierung an den Ver­sprechun­gen des SPD-Wahl­pro­gramms messen lassen.

Im Wahlkampf hausierte die SPD, „Gute Pflege und Gesund­heit wer­den ein zen­trales Anliegen ein­er SPD-geführten Lan­desregierung mit 4.000 zusät­zlichen Pflegekräften sein.”

Ein Ver­sprechen das nicht einzuhal­ten ist. Nach Berech­nun­gen des Deutschen Pflegerates wer­den in den näch­sten 5 Jahren etwa 3200 Pflegekräfte im Saar­land in Rente gehen. Zusam­men mit den zusät­zlichen Stellen müssten also etwa 7000 Per­so­n­en hinzukom­men.

Dazu der stel­lv. Lan­desvor­sitzende der FDP-Saar Hel­mut Isring­haus: “Durch geset­zliche Maß­nah­men wie Per­son­alun­ter­gren­zen in Kranken­häusern wird nicht eine einzige Pflegekraft mehr den Beruf ergreifen. Einzig und allein gute Arbeits­be­din­gun­gen für diese wichtige Tätigkeit wer­den dazu führen, dass mehr Men­schen die Aus­bil­dung machen oder auch bere­its erfahrene Kräfte zurück in den Beruf kom­men wollen.
Mel­dun­gen wie diejenige aus Sulzbach, wo man Kranken­schwest­ern kündi­gen wollte, weil sie auf ein­er großen chirur­gis­chen Sta­tion nicht ver­hin­dern kon­nten, dass eine Pati­entin die Sta­tion ver­ließ, sind für das Image des Berufes ver­heerend und bestäti­gen meinen Ein­druck, dass einige Kranken­haus­träger und ihr Führungsper­son­al durch jahre­langes Per­son­al- Miss­man­age­ment und man­gel­nde Wertschätzung der Mitar­beit­er mitschuldig sind an dem aktuellen Pflege­man­gel.“

Isring­haus weist zudem daraufhin, dass die man­gel­nde Finanzierung der Kranken­häuser in der Ver­gan­gen­heit die zweite Säule der Ursachen für den aktuellen Pflege­man­gel ist. Das Pflegeper­son­al­stärkungs­ge­setz (PPSG) wird hier erst mit­tel­fristig greifen.

„Ich sehe es mit großem Mis­strauen, dass jet­zt eine „Stab­sstelle Pflege“ im Min­is­teri­um für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesund­heit errichtet wer­den soll, um ein Konzept zu erar­beit­en, wie dem Pflege­man­gel begeg­net wer­den soll. Das hört sich nach mehr schw­er­fäl­liger Bürokratie an. Angesichts der akuten Sit­u­a­tion in den Kranken­häusern und in der ambu­lanten Pflege sind schnelle Maß­nah­men im Bere­ich der Arbeits­be­din­gun­gen und der Aus­bil­dung notwendig. Die Aus­bil­dung von Pflege­as­sis­ten­ten löst das Prob­lem nicht.“, so stel­lv. Lan­desvor­sitzen­der Hel­mut Isring­haus.

You may also like