OB Conradt zur Situation bei Saarbrücker Grünen – „Die Koalition hatte bereits viel erreicht – ich werde alles daran setzen, Saarbrücken weiter voranzubringen.“ 

Saar­brück­ens Ober­bürg­er­meis­ter Uwe Con­radt richtet nach der let­ztlich wenig über­raschen­den Flucht der Rest-Frak­tion der Grü­nen aus der Ver­ant­wor­tung den Blick nach vorne und set­zt auf das Ver­ant­wor­tungs­be­wusst­sein aller Entschei­dungsträger in der Stadt bei der Bewäl­ti­gung anste­hen­der Her­aus­forderun­gen. „Gemein­sam mit den Bürg­erin­nen und Bürg­ern haben wir in der Stadt bere­its viel erre­icht. Ich werde alles daran set­zen, Saar­brück­en weit­er voranzubrin­gen“, erk­lärt Con­radt.

Der Ober­bürg­er­meis­ter weit­er: „Es ist bedauer­lich. In Zeit­en der Kli­makrise beschäfti­gen sich die Grü­nen im Saar­brück­er Stad­trat seit Monat­en nur mit sich selb­st. Per­sön­liche Kon­flik­te prä­gen das zer­rüt­tete Bild der Frak­tion. Fünf Mit­glieder hat die Frak­tion auf­grund frak­tions- und partei­in­tern­er Stre­it­ereien in den zurück­liegen­den Wochen bere­its ver­loren. Seit der gescheit­erten Wahl eines Grü­nen zum Kul­tur­dez­er­nen­ten und den Quere­len auf Lan­desebene sind die Grü­nen nicht zur Ruhe gekom­men. Dass sich die verbliebe­nen Frak­tion­s­mit­glieder nun mit faden­scheini­gen Argu­menten wort­los aus der Ver­ant­wor­tung ver­ab­schieden, über­rascht vor diesem Hin­ter­grund lei­der auch nicht mehr“, sagt Uwe Con­radt und ver­weist auf die anste­hen­den Her­aus­forderun­gen.

„Klima‑, Coro­na- und Ukraine-Krise wer­den uns vor gewaltige Her­aus­forderun­gen stellen. Preis­steigerun­gen, Rohstoff­man­gel oder eine dro­hende Energie-Krise im Win­ter fordern entschlossenes Han­deln in Bund, Land, Region­alver­band und eben auch in der Stadt“, erk­lärt der Ober­bürg­er­meis­ter. Er appel­liere daher an die Rest-Frak­tion der Grü­nen, sich wieder auf den Weg der inhaltlichen Arbeit zu machen und sich der Ver­ant­wor­tung für die Stadt zu stellen.

„Der Rat hat die Auf­gabe, Entschei­dun­gen zu tre­f­fen. Wir als Ver­wal­tung bere­it­en diese vor. Diese Ver­ant­wor­tung hat jedes Ratsmit­glied. Im Rat ist es bis­lang gelun­gen, bei den meis­ten Entschei­dun­gen eine bre­ite Mehrheit hin­ter die Entschei­dungsvor­la­gen der Ver­wal­tung zu bekom­men. Mein Ziel ist es auch weit­er­hin, eine Poli­tik zu machen, die möglichst viele Inter­essen berück­sichtigt. Ich lade alle im Rat ein, an der Zukun­ft Saar­brück­ens mitzuwirken und per­sön­liche Ani­mositäten endlich zurück­zustellen, denn die Zukun­ft unser­er Stadt ist wichtiger“, sagt der Ober­bürg­er­meis­ter und ver­weist auf das bere­its Erre­ichte. 

Krisen gemeis­tert – Zukun­ft gestal­tet

Seit Beginn sein­er Amt­szeit habe die Stadtver­wal­tung Krisen erfol­gre­ich gemeis­tert und es gle­ichzeit­ig geschafft, Zukun­ft­spro­jek­te voranzutreiben. „Von der sehr schwieri­gen Sit­u­a­tion bei der Berufs­feuer­wehr redet heute kein­er mehr. Die Chaos-Baustelle Lud­wigspark­sta­dion haben wir zu Ende gebracht, dort wird wieder Fußball und Foot­ball gespielt“, nan­nte Con­radt zwei Alt­las­ten, die die Koali­tion über­nom­men hat­te.

Der Ober­bürg­er­meis­ter weit­er: „Die Coro­na-Krise haben wir bis­lang gut gemeis­tert, haben uns dabei gemein­sam für mehr Zusam­me­nar­beit in Europa einge­set­zt und schnelle Hil­fen vor Ort organ­isiert. Eben­falls haben wir die Auf­nahme von 2000 Men­schen, die vor dem ver­brecherischen Angriff­skrieg in der Ukraine geflo­hen sind, zusam­men mit den Bürg­erin­nen und Bürg­ern auf den Weg gebracht.“

Ökonomie und Ökolo­gie im Ein­klang

Zeit­gle­ich sei immer auch an der Zukun­ft der Stadt weit­ergear­beit­et wor­den, Beispiele seien der Verkauf und die Entwick­lung des Messegelän­des, die Schaf­fung von Wohn­raum an beste­hen­den und neuen Stan­dorten, die Sicherung des Gesund­heits­stan­dortes und die Verkehr­swende. „Wir haben den Aus­bau des Rad­verkehrsnet­zes vor­angetrieben und dabei auch bun­desweit Anerken­nung erhal­ten, etwa mit der Ausze­ich­nung für die Fahrrad­zone beim deutschen Fahrrad­preis. Wir haben schwierige Entschei­dun­gen getrof­fen, wie die, die den Aus­bau der Winden­ergie im Saar­brück­er West­en ermöglicht oder die Beschaf­fung von neuen Saar­bahnzü­gen. Wir wer­den in der City eine flächen­deck­ende Tem­po-30-Zone ein­führen, die Fußgänger­zone um 50 Prozent erweit­ern. Wir haben für den Osthafen mit der Konzeptver­gabe für das Rhenania-Gebäude eine aus­geze­ich­nete Zukun­ftsper­spek­tive und Raum für Kul­tur- und Kun­stschaf­fende geschaf­fen. Wir haben die Europäis­che Schule zusam­men mit Land und Region­alver­band aufs Gleis gebracht, bauen zurzeit mehrere Kitas in der Stadt investieren in unsere Grund­schulen und sind dabei, an der Uni­ver­sität für CIS­PA-Helmholtz die größte Erweiterung des Uni­cam­pus in dessen Geschichte zu real­isieren. Wir haben ein Kli­maschutz- und ein E‑Mobilitätskonzept auf den Weg gebracht, eben­so eine Begrü­nungssatzung. Wir haben gezeigt, dass Ökolo­gie und Ökonomie keine Gegen­sätze sind, haben zum Beispiel einen ver­ant­wor­tungsvollen Weg gefun­den, der es dem fam­i­lienge­führten Saar­brück­er Green­tech-Unternehmen Woll ermöglicht, zu expandieren“, sagt der Ober­bürg­er­meis­ter.

Dynamis­ch­er Wirtschafts­stan­dort im Auf­schwung

In Saar­brück­en ste­hen so viele Baukräne, wie seit Jahrzehn­ten nicht mehr, immer mehr pri­vate Inve­storen glauben an Saar­brück­en. Ursapharm, die Scheer Group, die B+L‑Gruppe aus Ham­burg, das Start­up-Stadtvier­tel Dudopark und viele mehr investieren wieder in der Stadt. „Gemein­sam mit dem Land set­zen wir ein städte­baulich­es Mod­ell­pro­jekt für über 100 Mil­lio­nen Euro um. Und auf dem ehe­ma­li­gen Messegelände lässt ein bayrisch­er Investor nach eige­nen Worten einen 21. Stadt­teil entste­hen. Es wird investiert in Wohn­raum und Arbeit­splätze. Und dies in Zukun­ft auch in der Neuen City Ost sowie in vie­len Stadt­teilen“, sagt Uwe Con­radt.

Nicht ohne Grund seien die Beschäf­ti­gungs- und Besucherzahlen so gut in Saar­brück­en und hät­ten min­destens Vor-Coro­na-Niveau erre­icht. Nicht umson­st sei Saar­brück­en im aktuellen Dynamik-Rank­ing der Regio­nen um mehr als 200 Plätze ins obere Vier­tel auf Rang 86 von 400 geschossen und zäh­le zu den Auf­steigern in Deutsch­land.

Wenn die Grü­nen ihren Rück­zug aus der Ver­ant­wor­tung dann mit ein­er „wenig gelun­genen Bürger*innenbeteiligung zur Zukun­ft der Häuser im Nauwieser Vier­tel“ oder dem Abbau zweier Saar­bahn-Unter­stände begründe, dann habe er dafür kein Ver­ständ­nis, so Con­radt abschließend.

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