Sicherheitsgespräch Kriminalstatistik 2021 mit der PI Sulzbach Foto: Stadt Sulzbach

Sicherheitspartnerschaft für ein sicheres Sulzbach

Auf Grund­lage der aktuellen Polizeilichen Krim­i­nal­sta­tis­tik fand wie jedes Jahr ver­gan­gene Woche zwis­chen der Stadtver­wal­tung und der Polizei­in­spek­tion Sulzbach ein Sicher­heits­ge­spräch statt. Hin­ter­grund ist, sich ein Bild von der Lage vor Ort zu machen. Bürg­er­meis­ter Michael Adam und Ales­ja Hirsch, Lei­t­erin der Ort­spolizeibehörde waren in der PI in der Gärt­ner­straße vor Ort.
PI-Leit­er Markus Müller schick­te vor der Präsen­ta­tion der offiziellen Zahlen voraus: „Der Blick auf das Geschehen hin­ter dem Zahlen­werk ist ein ständi­ger Prozess, der über das ganze Jahr von uns beobachtet wird. Wir schauen täglich, was sich wo entwick­elt, um Ten­den­zen zu erken­nen und gegebe­nen­falls Mit­tel ent­ge­gen­zuset­zen“ so Müller ein­gangs. Das Lage­bild selb­st zeige sich im Hin­blick auf das ver­gan­gene Jahr im gesamten recht unaufgeregt. „Es gibt nichts Beun­ruhi­gen­des“, so der Polizeibeamte. Außer­dem habe sich die gute Zusam­me­nar­beit der Polizei­in­spek­tion mit der Stadt im Zuge der Sicher­heitspart­ner­schaft in der Ver­gan­gen­heit bere­its an vie­len Stellen bewährt, so Michael Adam beim Besuch hierzu.
Polizei­haup­tkom­mis­sar Sieg­bert Mörschel informierte zum Auf­takt über das Verkehrsun­fal­l­lage­bild 2021: „Wir liegen in Sulzbach auf ähn­lichem Unfall­niveau wie in den Gemein­den Friedrich­sthal und Quier­schied“, so Mörschel. Durch die ver­schiede­nen Baustel­len­si­t­u­a­tio­nen, so Mörschel weit­er, habe sich im ver­gan­genen Jahr der Verkehrs­fluss an diesen Stellen ver­langsamt, was sich in pos­i­tiv­en Auswirkun­gen auf die Unfall­sta­tis­tik niedergeschla­gen hätte.

Sicherheitsgespräch Kriminalstatistik 2021 mit der PI Sulzbach Foto: Stadt Sulzbach
Sicher­heits­ge­spräch Krim­i­nal­sta­tis­tik 2021 mit der PI Sulzbach Foto: Stadt Sulzbach


Auch die Krim­i­nal­sta­tis­tik zeige ein ver­hält­nis­mäßig ruhiges Bild. Dem­nach habe man in 2021 ins­ge­samt 3.430 Straftat­en verze­ich­net. „Im Ver­gle­ich zum Vor­jahr 2020 sind das 508 Tat­en weniger“, so Müller. Das Sta­tis­tik­jahr 2021 zeigt sich immer noch durch die Coro­na-Sit­u­a­tion gekennze­ich­net: Durch geschlossene Geschäfte, fehlen­des Nachtleben und die Anwe­sen­heit der Anwohn­er in ihren Häusern auf­grund von Home­of­fice, fehlte ein­fach die Gele­gen­heit zu Straftat­en. „Die Delik­te sind im Ver­gle­ich zu 2020 nochmal um 12,9% gesunken. Es ist ins­ge­samt ein Rück­gang der Straftat­en für 2021 festzuhal­ten“, gab Müller an.
Zurück­ge­gan­gen seien in Sulzbach die Dieb­stahls­de­lik­te, sowie Ver­mö­gens- und Fälschungs­de­lik­te um 39,5%, die Rauschgiftkrim­i­nal­ität um 15,3%, Sachbeschädi­gun­gen um 42,9% und auch die Straßenkrim­i­nal­ität um 11,9%. „Im Bere­ich der Rauschgiftkrim­i­nal­ität ist zu sagen, dass diese Delik­te von uns aktiv gesucht wer­den müssen. Kon­sum­ierende und Deal­er wollen ja bei­de nicht ent­deckt und bestraft wer­den; haben also ein Inter­esse am Unent­deckt-bleiben. In Sulzbach haben wir hierzu sehr engagierte Polizistin­nen und Polizis­ten, die da aktiv reinge­hen“, so Müller.
Eine Steigerung um 15,9% zeigt sich im Bere­ich der Jugend­krim­i­nal­ität. Auf­fäl­lig sei außer­dem die wach­sende Ten­denz zur Respek­t­losigkeit gegenüber Polizis­ten, Feuer­wehr und San­itätern beim Ret­tung­sein­satz. „Die Respek­t­losigkeit steigt. Wir analysieren derzeit, wo das herkommt und wie wir diese neue Dynamik im Aus­bil­dungsseg­ment the­ma­tisch auf­s­tock­en“, so der Polizeibeamte.
„Wir stellen fest, dass sich Krim­i­nal­ität verän­dert. Das Inter­net wird zunehmend zur Spiel­wiese“, so Müller. Von staatlich­er Seite wurde ver­sucht durch die Geset­zesän­derung im April 2021 im Strafrecht dem ent­ge­gen zu wirken. Die Inter­net­di­en­ste wur­den in die Pflicht genom­men, die Hass-Post­ings und Sex­u­alde­lik­te nicht nur zu löschen, son­dern auch gle­ichzeit­ig diese Dinge weit­er zu melden an das Bun­deskrim­i­nalamt. „Seit Beginn der Coro­na-Pan­demie ist das Inter­net ver­stärkt Umschlag­platz für krim­inelle Net­zw­erke. Beson­ders Tatbestände wie Kinder­pornografie sind hier lei­der zu nen­nen“, so Müller weit­er.
Was außer­dem Sor­gen bere­ite, sei der soge­nan­nte Enkel­trick im Betrugsseg­ment. „Das ist im ver­gan­genen Jahr ein großes Prob­lem gewor­den. Es haben sich organ­isierte Täter­struk­turen her­aus­ge­bildet, die das beru­flich betreiben und sog­ar über What­sApp schein­bare Geld­schwierigkeit­en von Kindern oder Enkeln auftis­chen“, erläuterte Markus Müller. Hier sei man derzeit erfol­gre­ich dran, Maß­nah­men auszuar­beit­en, dieser Art des Betruges zu begeg­nen.
Generell sei gegen­wär­tig durch die sich entspan­nende Sit­u­a­tion in Bezug auf die Coro­na-Pan­demie zu bemerken, dass die generelle Krim­i­nal­ität wieder anziehe. „Die Leute wollen wieder nach draußen, in die Garten­wirtschaften und auf Ver­anstal­tun­gen; das Frei­heits­ge­fühl ohne Maske ausleben“, so der PI-Leit­er. Dementsprechend seien in den ver­gan­genen Wochen mit Anbrechen des schö­nen Wet­ters auch wieder ver­stärkt die Kol­le­gen im Ein­satz.

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