Deutsch-Französisches Treffen im Kulturhaus

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Stephan Toscani Spricht Beim Deutsch Französischen Treffen Im Kulturhaus

Stephan Toscani Spricht Beim Deutsch Französischen Treffen Im Kulturhaus

Die Biosphären-VHS St. Ing­bert und die Uni­ver­sité Pop­u­laire Trans­frontal­ière For­bach organ­isierten im Kul­turhaus St. Ing­bert einen gemein­samen Nach­mit­tag, in dem es um die Frankre­ich­strate­gie, gemein­same Aktiv­itäten, Mehrsprachigkeit und kul­turellen Aus­tausch ging.

„Lasst diese Zeit nicht wiederkehren, und nie mehr Hass die Welt zer­stören: Es wohnen Men­schen, die ich liebe, in Göt­tin­gen, in Göt­tin­gen. Doch soll­ten wieder Waf­fen sprechen, es würde mir das Herz zer­brechen. Wer weiß, was dann noch übrig bliebe von Göt­tin­gen, von Göt­tin­gen“ – so laut­en zwei Stro­phen des berühmten Chan­sons der franzö­sis­chen Chan­son­nière Bar­bara, mit dem der gesel­lige Nach­mit­tag eröffnet wurde. 1964 geschrieben, sind sie heute aktueller denn je. „Frieden schafft man nur durch Fre­und­schaften“, betont Ober­bürg­er­meis­ter Dr. Ulli Mey­er in sein­er Grußbotschaft zum Deutsch-Franzö­sis­chen Tre­f­fen, das vor dem Hin­ter­grund der aktuellen Krisen eine beson­dere Bedeu­tung gewin­nt. Im Kul­turhaus waren etwa 60 Teil­nehmer aus Frankre­ich und Deutsch­land zusam­mengekom­men – sich per­sön­lich zu tre­f­fen und über Lan­des­gren­zen hin­aus auszu­tauschen, ist den Men­schen nach der Coro­na-Pan­demie beson­ders wichtig.

Stephan Toscani Spricht Beim Deutsch Französischen Treffen Im Kulturhaus
Stephan Toscani Spricht Beim Deutsch Franzö­sis­chen Tre­f­fen Im Kul­turhaus — Foto: © Giusi Faragone

Bindeglied zwis­chen Frankre­ich und Deutsch­land

„La Saare est le trait d’union entre la France et l’Allemagne“ – das Saar­land ist das Bindeglied zwis­chen Frankre­ich und Deutsch­land, wie Land­tagsab­ge­ord­neter Stephan Toscani zur Frankre­ich­strate­gie des Saar­lan­des aus­führt. Mit Saar­brück­en als Haupt­stadt in direk­ter Gren­zlage unter­schei­det sich das Saar­land von anderen gren­z­na­hen Regio­nen. Dank zweis­prachiger Erziehung an den Schulen, ein­er engen Verknüp­fung der Wirtschaft und der Hochschulen und zahlre­ich­er gemein­samer kul­tureller Aktiv­itäten (wie z. B. das Per­spec­tives-Fes­ti­val) wird die deutsch-franzö­sis­che Fre­und­schaft im Saar­land tat­säch­lich gelebt und immer weit­er aus­ge­baut. Das war in der Geschichte lei­der nicht immer so, wie Emer­i­tus der Poli­tik­wis­senschaften Prof. Dr. Adolf Kim­mel in seinem Vor­trag über die Entwick­lung von der Erbfeind­schaft hin zur guten Nach­barschaft erläuterte. Diese gute Nach­barschaft und Fre­und­schaft wird unter vie­len anderen Aktio­nen auch vom „Vere­in zur Förderung der Zweis­prachigkeit in Saar-Lor-Lux“ vor­angetrieben, dessen Vor­sitzen­der Dr. Wolf­gang Bufe sich sehr für Mehrsprachigkeit im Unter­richt und in der Freizeit ein­set­zt. Als sein Tandem­part­ner stellte Leon Dietsch die „L’association Cul­ture et bilin­guisme de Lor­raine“ vor, die eben­falls für Deutsch als Unter­richtssprache kämpft und mehrsprachige kul­turelle Aktiv­itäten ini­ti­iert und unter­stützt. Die Präsi­dentin des Ver­ban­des der saar­ländis­chen Volk­shochschulen, Doris Pack, erläuterte sehr anschaulich in ihrem Beitrag „Deutsch-Franzö­sis­che Kul­turbeziehun­gen. Ein etwas ander­er Blick­winkel“ kul­turelle Fein­heit­en in Frankre­ich und Deutsch­land.

Mehrsprachigkeit und Aus­tausch in Wirtschaft, Kul­tur und Bil­dung

Mehrsprachigkeit ist – neben den Bere­ichen Wirtschaft, Kul­tur und Bil­dung – ein­er der Grundpfeil­er für einen gelun­genen Aus­tausch. Darüber wurde allerd­ings nicht nur in der The­o­rie disku­tiert. Unter­malt wurde der ganze Nach­mit­tag von unter­schiedlichen Musik‑, Lyrik- und The­ater­vorträ­gen in Deutsch und Franzö­sisch. Gelebte Fre­und­schaft und aktiv­er Aus­tausch – das The­ma wurde bei her­rlichem Son­nen­schein im Garten des Kul­turhaus­es, liebevoll auch „Petit Ver­sailles“ genan­nt“, in einem fröh­lichen Hin und Her zwis­chen Deutsch und Franzö­sisch disku­tiert. Auch dieser selb­stver­ständliche „Sprachen­mix“ ist eine Beson­der­heit, wie man sie fast nur im Saar­land find­et.

Ein beson­der­er Dank für diesen gelun­genen Nach­mit­tag geht an Mari­ka Flierl, Lei­t­erin der Biosphären-VHS St. Ing­bert, Christa Stro­bel, ehre­namtliche Lei­t­erin der VHS-Neben­stellen Has­sel und Rohrbach, sowie Rose-Marie Ton­neli­er von der Uni­ver­sité Pop­u­laire Trans­frontal­ière For­bach, für die Vor­bere­itung und Organ­i­sa­tion der Ver­anstal­tung. Die oben genan­nten Vor­tra­gen­den und die Mitwirk­enden, Math­ias Abbing, Jür­gen Bost, Ursu­la Ochs-Ste­in­feld, Albrecht Ochs, Rose-Marie Ton­neli­er sowie die Kinder und Jugendlichen der Musikschule St. Ing­bert, haben die the­o­retis­chen Aus­führun­gen durch ihre Beiträge mit viel Leben unter­mauert. Vie­len Dank dafür. Danke auch an das engagierte Team der VHS St. Ing­bert, Clau­dia Pfaff, Natascha Tse­lios-Politz, Heike Reck­el, Elke Wal­gert, Mar­tin Wörn­er und Daniel Schwab für die Organ­i­sa­tion und die tech­nis­che Unter­stützung.

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