Altes Hallenbad wird zu Biosphären-Hotel

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Altes Hallenbad wird zu Biosphären-Hotel, Wohnungen und Restaurant – Pläne wurden vorgestellt

„Ich erin­nere mich, wie ich hier in dem schö­nen Raum zum Bal­let­tun­ter­richt und anschließend ins Schwimm­bad ging“, erin­nert sich eine St. Ing­ber­t­erin. Doch etwa 2001 wurde das Alte Hal­len­bad geschlossen und verkommt seit­dem zu einem Schand­fleck in der Mit­tel­stadt. Nun hat das mar­o­de Gebäude am Ein­gang zum schö­nen Park der Gus­tav-Clauss-Anlage einen Investor gefun­den: die Victor‘s Group aus Saar­brück­en, die schon mit 13 Hotels und zahlre­ichen Senioren­heimen in ganz Deutsch­land umfassende Erfahrung im Bau, Umbau und Betrieb von Gebäu­den vor­weisen kann.

Die Pro­jek­tleitung der Victor’s Group stellt das Konzept vor: Es wird zwei Baukör­p­er geben. Im ersten 4- bis 5‑geschossigen Teil wird ein Hotel mit etwa 100 Zim­mern im 4‑Sterne-Stan­dard Platz find­en. Als Tagungs- und Touris­mushotel wird es über drei verbind­bare Kon­feren­zräume mit ins­ge­samt 300 Plätzen Raum für Meet­ings, Tagun­gen und Ver­anstal­tung für Fir­men und Insti­tu­tio­nen bieten. Gle­ichzeit­ig wird der Hotel­be­trieb Touris­ten aus der Biosphäre begrüßen, die hier u. a. eine Ausstat­tung für Elek­tro­mo­bil­ität vorfind­en wer­den. „St. Ing­bert braucht drin­gend Hotelka­paz­ität“, freut sich der Beige­ord­nete für nach­haltige Stad­ten­twick­lung Markus Schmitt. „In let­zter Zeit haben sich zahlre­iche große Fir­men in St. Ing­bert ange­siedelt, die immer wieder Hotel- und Tagungsräume benöti­gen. Außer­dem sind wir damit als Biosphären­stadt der ide­ale Aus­gangspunkt für Wan­der­er, Rad­fahrer und alle Men­schen, die Erhol­ung suchen.“

Im zweit­en eben­falls 4- bis 5‑geschossigen Baukör­p­er wer­den etwa 64 Woh­nun­gen guten Stan­dards gebaut, alle bar­ri­ere­frei, teil­weise Roll­stuhl-gerecht. Laut Forderung der Stadt wer­den ca. 10 Prozent als gefördert­er Wohn­raum vorge­se­hen. Damit wird das neue Gebäude auch einem Teil der Woh­nungsknap­pheit in St. Ing­bert ent­ge­genkom­men.

Die bei­den Gebäude­teile wer­den durch einen eingeschos­si­gen, trans­par­enten Mit­tel­teil ver­bun­den, der den Blick zum Park frei­gibt. „Hier richt­en wir ein Restau­rant ein, das ein schön­er Tre­ff­punkt für Bewohn­er, Hotel­gäste und die St. Ing­bert­er wer­den wird“, freut sich Klaus Meis­er, der Pro­jek­tleit­er. Zum Park hin wird ein Bier­garten ein­gerichtet. Der niedrige Gebäude­teil dient zudem als Frischluftschneise zwis­chen Park und Innen­stadt. Im Untergeschoss des gesamten Kom­plex­es wird eine Tief­garage mit etwa 81 Stell­flächen entste­hen. Dauer­hafter Betreiber von Hotel und Restau­rant wird die Victor’s Group sein.

Beigeordneter Markus Schmitt (l.) und Markus Walter (r.)präsentieren die Zukunftspläne am alten Hallenbad Bild: G. Faragone
Beige­ord­neter Markus Schmitt (l.) und Markus Wal­ter (r.)präsentieren die Zukun­ft­spläne am alten Hal­len­bad Bild: G. Faragone

Nach­haltiger Bau in der Biosphären­stadt

Ganz im Sinne der Biosphäre ist Nach­haltigkeit das Gebäudekonzept: „Der Bau wird der höch­sten Energieef­fizien­zstufe entsprechen, die Möglichkeit ein­er Pho­to­voltaikan­lage wird derzeit geprüft. Als Erweiterung zum Park wird das gesamte Gebäude mit Grü­nan­la­gen umgeben sein, wobei der Erhalt alten Baumbe­stands soweit möglich Vor­rang hat“, erk­lärt Architekt Markus Wal­ter. Die Beauf­tra­gung vor­rangig regionaler Bau­un­ternehmen, E‑Mobilität, Bar­ri­ere­frei­heit, eine öffentliche Toi­lette am Bier­garten, eine har­monis­che Ein­heit mit dem Park und zahlre­iche Balkone ver­voll­ständi­gen das Nach­haltigkeit­sprinzip.

Schon bald wer­den die ersten Bauar­beit­en zu sehen sein: Denn es müssen Erd­bohrun­gen für die Erkun­dung des Bau­un­ter­grun­des durchge­führt wer­den. Dazu ist bere­its eine Spezial-Tief­bau­fir­ma beauf­tragt. „Erst auf­grund der Ergeb­nisse dieser Tests kön­nen wir an die Pla­nung des Tief­baus gehen; das wird, neben dem Abriss, die größte Her­aus­forderung der gesamten Bau­maß­nahme sein“, erläutert der Architekt Markus Wal­ter. Die alten Pfahlgründe des Alten Hal­len­bades wer­den aber wahrschein­lich für die Sta­tik des neuen Gebäudes erhal­ten bleiben.

Attrak­tiv­er Tre­ff­punkt am Tor zum Park

Ins­ge­samt ver­an­schlagt die Victor’s Group für den Bau des Hotel‑, Wohn- und Gas­tronomiekom­plex­es etwa 36 Monate. Meis­er und Wal­ter sind sich einig: „Wir freuen uns, dass der Stad­trat unser Pro­jekt mit großer Mehrheit genehmigt hat. Darüber hin­aus hat uns die Stadt bere­its sehr schnell Doku­mente und Erfahrungswerte bere­it­gestellt – die Zusam­me­nar­beit ist großar­tig.“ Markus Schmitt ist als Vertreter der Stadt wirk­lich erle­ichtert, dass das The­ma Altes Hal­len­bad nun ein gutes Ende nimmt: „St. Ing­bert braucht drin­gend Woh­nun­gen, für unsere Gäste und Fir­men brauchen wir ein gutes Biosphären-Hotel und das Tor zur Gus­tav-Clauss-Anlage muss wieder attrak­tiv wer­den. Das alles wer­den wir, rei­bungslose Abläufe voraus­ge­set­zt, wohl in etwa 3 Jahren hier haben. So entwick­elt sich unsere Stadt immer weit­er zu einem Schmuck­kästchen mit­ten in der Biosphäre.“

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