Kirchturm und Geläut der Johanneskirche (Saarbrücken)

Johanneskirche – Neuer Aufenthaltsort für Menschen mit multiplen Problemlagen geplant – Kirchgarten wird wieder geöffnet

Die Saar­bahn-Fahrgas­tun­ter­stände an der Johanneskirche in Fahrtrich­tung Lebach wer­den durch mod­erne erset­zt. Am Sam­stag, 7. Mai, wird die Saar­bahn die alten Unter­stände abbauen. Der Sam­stag wurde gewählt, da der Abbau und Abtrans­port der alten Unter­stände laut Betriebs- und Bauan­weisun­gen (Betra) der Saar­bahn nur in Zug­pausen erfol­gen darf und diese am Woch­enende länger als werk­tags sind.

Ab Mon­tag, 9. Mai, wird die Fir­ma Wall dort zwei mod­erne Fahrgas­tun­ter­stände erricht­en – ver­gle­ich­bar mit jenen an der Bushal­testelle am Rathaus St. Johann in der Bet­zen­straße. Wall übern­immt die Kosten für die Her­stel­lung und Errich­tung der Unter­stände. Die Arbeit­en an den neuen Fahrgas­tun­ter­stän­den wer­den inklu­sive Tief­bau und Fun­da­men­ther­stel­lung mehrere Wochen in Anspruch nehmen. Basis ist eine Koop­er­a­tionsvere­in­barung zwis­chen Wall und Lan­deshaupt­stadt.

Saar­brück­ens Ober­bürg­er­meis­ter Uwe Con­radt: „Das Umfeld der Johanneskirche soll wieder ein sicher­er Ort für alle Men­schen wer­den. Nach Erfahrun­gen aus 25 Jahren, in denen die Fahrgas­tun­ter­stände regelmäßig zweck­ent­fremdet genutzt wer­den und es Nutzungskon­flik­te im öffentlichen Raum gibt, wird die Saar­bahn nun die Fahrgas­tun­ter­stände erset­zen. Das Ziel ist, dass die Hal­testelle ein sicher­er Ort für die Fahrgäste und das Umfeld der Kirche ein sicher­er Ort für alle Men­schen wird. Wie auch den Medi­en regelmäßig zu ent­nehmen war, gibt es eine Vielzahl von Beschw­er­den von Anrain­ern und Saar­bahn-Kun­den über die Zustände an der Johanneskirche. Für die Men­schen, die sich bis­lang und zum Teil sicher­lich auch in Zukun­ft dort aufhal­ten, haben wir zahlre­iche Sozialange­bote in der Stadt und wir wer­den zusät­zliche Ange­bote an einem neuen Auswe­ich­stan­dort schaf­fen. Mir ist es wichtig zu beto­nen, wir drän­gen nie­man­den aus dem öffentlichen Raum, auch die Men­schen, die sich heute dort aufhal­ten, sind und bleiben Teil unser­er Stadt und haben ein Recht auf ihren Platz, aber es muss im Inter­esse aller Men­schen so gestal­tet wer­den, dass Nutzungskon­flik­te min­imiert wer­den“, erk­lärt Uwe Con­radt, der die betrof­fe­nen Per­so­n­en vor Ort per­sön­lich informiert hat.

Saar­bahn-Geschäfts­führer Peter Edlinger: „Nach 25 Jahren sind die Unter­stände sanierungs­bedürftig, sie weisen einen hohen Pflegeaufwand auf. Es ist an der Zeit, diese durch mod­erne Unter­stände zu erset­zen. Das tun wir jet­zt. Zudem wis­sen wir von vie­len Kun­den, dass sie die Sit­u­a­tion an der Hal­testelle Johanneskirche verängstigt und sie diese daher sog­ar mei­den. Wir hof­fen, dass wir das Sicher­heits­ge­fühl unser­er Fahrgäste dadurch erhöhen kön­nen.“

Als Stadt habe man Ver­ant­wor­tung für alle Men­schen, die sich um die Johanneskirche aufhal­ten: Anwohn­er, Saar­bahn-Kun­den und Besuch­er der Innen­stadt. „Unter Abwä­gung der ver­schiede­nen Inter­essen haben wir uns für diesen Schritt entsch­ieden“, sagte der Ober­bürg­er­meis­ter.

Stadt wird sozialer Ver­ant­wor­tung gerecht und schafft attrak­tives Alter­na­ti­vange­bot

„Wir pla­nen einen neuen Aufen­thalt­sort mit angemessen­er sozialer Betreu­ungsstruk­tur für Men­schen mit mul­ti­plen Prob­lem­la­gen in Innen­stadt­nähe. Dieser soll mit ein­er Toi­let­te­nan­lage aus­ges­tat­tet wer­den. Zudem soll der Platz begrünt und für das Ange­bot von ver­schiede­nen Freizeitak­tiv­itäten vor­bere­it­et wer­den“, sagt Uwe Con­radt.

Kirch­garten wird wieder geöffnet

Mit der evan­ge­lis­chen Kirchenge­meinde hat­te der Ober­bürg­er­meis­ter die Maß­nah­men vor­ab erörtert. Sie befür­wortet diese und hat angekündigt, zusät­zlich den Kirch­garten an der Johanneskirche wieder von Mon­tag bis Fre­itag zu öff­nen und der All­ge­mein­heit als Aufen­thalt­sort zugänglich zu machen.   

Die Lan­deshaupt­stadt hat­te in den zurück­liegen­den Jahren mit ver­schiede­nen Maß­nah­men ver­sucht, den Kon­flikt zu entschär­fen. So wurde bere­its im Jahr 2015 in der Johan­nis­straße an der Ecke zur Richard-Wag­n­er-Straße ein Auswe­ich­platz ein­gerichtet. Dieser sollte für die Men­schen mit mul­ti­plen Prob­lem­la­gen einen alter­na­tiv­en Aufen­thalt­sort bieten. Das Umfeld der Johanneskirche wird inzwis­chen von der Polizei im Rah­men der Sicher­heitspart­ner­schaft mit der Stadt videoüberwacht. Es beste­ht jedoch weit­er­hin eine Beschw­erde­lage auf­grund von Nutzungskon­flik­ten, weshalb dieser näch­ste Schritt auch gegan­gen wird.

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