Umweltministerin Berg macht sich ein Bild von AKW Cattenom

by Brandon Lee Posse
Symbolfoto - © Pixabay

Der Betreiber des franzö­sis­chen Kernkraftwerks Cat­tenom plant seit eini­gen Jahren die Laufzeit des Meil­ers über 40 Jahre hin­aus zu erhöhen. Aktuell hängt nur Block 2 am Netz. Die Blöcke 1,3 und 4 wer­den derzeit gewartet und geprüft, sollen aber per­spek­tivisch wieder ans Netz. Umwelt­min­is­terin Petra Berg hat nun das Kernkraftwerk besucht und sich ein Bild über die aktuelle Lage gemacht.

„Trotz hoher Investi­tio­nen in die Mod­ernisierung des Kraftwerks, die auch durch mein Haus begleit­et wer­den, bleibt Cat­tenom ein störan­fäl­liger Meil­er, der so lange Zeit nicht am Netz gehal­ten wer­den sollte“, so Berg. „Alleine auf­grund der all­ge­meinen Mate­ri­aler­mü­dung ist eine Laufzeitver­längerung nicht vertret­bar. Die  Nachrüs­tun­gen sind zwar löblich, wer­den die Anlage aber nie auf den „Stand der Tech­nik“, also das Niveau heutiger europäis­ch­er Sicher­heits­stan­dards heben kön­nen.“

Die Min­is­terin lobt trotz­dem den offe­nen Umgang, die gren­züber­schre­i­t­ende Kom­mu­nika­tion und die gemein­samen Übun­gen, an denen auch das saar­ländis­che Innen­min­is­teri­um beteiligt ist. Berg: „So offen der Aus­tausch auch ist, bleibt der Reak­tor in Cat­tenom aber ein Sicher­heit­srisiko für die Bevölkerung und die Umwelt. Per­spek­tivisch ist eine Abschal­tung weit­er­hin unser Ziel.“

Franzö­sis­che Kernkraftwerke haben keine fest­gelegte Laufzeit, sind aber auf 40 Jahre aus­gelegt. Alle zehn Jahre find­et eine große Inspek­tion statt (Vis­ite Décen­nale, VD), nach der die franzö­sis­chen Behörde für nuk­leare Sicher­heit ASN eine Betrieb­s­genehmi­gung für weit­ere 10 Jahre erteilt. Für den Block 4 ist der Beginn der 10-Jahresin­spek­tio­nen (VD 3) für März 2023 vorge­se­hen. Block 1 wird im Jahr 2026 als erster des Stan­dortes eine Laufzeit von 40 Jahren erre­ichen.

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