Überplanmäßige Auszahlungen belasten den städtischen Haushalt

Stadtrat stimmte den Deckungsvorschlägen der Verwaltung zu

Der Stad­trat der Kreis­stadt Merzig hat in sein­er gestri­gen Sitzung notwendi­gen über­plan­mäßi­gen Auszahlun­gen auf­grund von Kosten­steigerun­gen mehrheitlich zuges­timmt, um den Haushalt weit­er­hin im Gle­ichgewicht zu hal­ten.
„Gerne hät­ten wir auf diesen Tage­sor­d­nungspunkt verzichtet, aber das wäre gegenüber dem Rat sowie der Bevölkerung ver­ant­wor­tungs­los“, eröffnete Bürg­er­meis­ter Mar­cus Hof­feld dieses prekäre The­ma im Rah­men der Stad­tratssitzung. „Als der Rat vor fast sieben Monat­en den Haushalt beschlossen hat, kon­nte nie­mand mit den nun eingetrof­fe­nen Entwick­lun­gen rech­nen, die sich neben dem pri­vat­en auch auf den öffentlichen Bere­ich finanziell auswirken“, erk­lärt der Bürg­er­meis­ter und nan­nte auch Sachver­halte, die ins­beson­dere den erstell­ten Haushalt der Kreis­stadt Merzig belas­ten.

Der Krieg in der Ukraine und der dadurch verur­sachte Flüchtlingsstrom stellt die Kom­munen vor erhe­bliche Her­aus­forderun­gen, die sich auch finanziell bemerk­bar machen. Inner­halb kürzester Zeit sind die Kosten in der Bau- und Energiebranche durch Lief­er­eng­pässe förm­lich explodiert und lassen sich in ihrer Höhe derzeit gar nicht bez­if­fern.
„Es ist gut und richtig, dass unsere Erzieherin­nen und Erzieher in den Kindertage­sein­rich­tun­gen mehr ver­di­enen“, stellte Hof­feld her­aus. Die dadurch verur­sacht­en Mehrkosten müssen aber auch aus dem städtis­chen Haushalt finanziert wer­den.

All diese Entwick­lun­gen wirken sich auf den gesamten städtis­chen Haushalt aus und waren zum Zeit­punkt der Haushalt­s­planauf­stel­lung nicht vorherse­hbar. „Der Haushalt 2022 der Kreis­stadt Merzig wurde unter knap­per Ein­hal­tung der Vor­gaben des Saar­land­pak­tes sowie unter Aus­nutzung des zuläs­si­gen Kred­i­trah­mens im Bere­ich der Investi­tio­nen im Stad­trat beschlossen und von der Kom­mu­nalauf­sicht genehmigt“, erk­lärt Hof­feld. Dabei sind die Vor­gaben des Saar­land­pak­tes nicht nur im Plan, son­dern auch in der Rech­nung einzuhal­ten. Vor diesem Hin­ter­grund bietet der im Dezem­ber 2021 ver­ab­schiedete Haushalt 2022 des Stad­trates auch keinen Spiel­raum für Mehrkosten, mit denen auf­grund der aktuellen Entwick­lun­gen aber gerech­net wer­den muss.

„Damit der Haushalt nicht in Schieflage gerät und die Vor-gaben des Saar­land­pak­tes weit­er­hin einge­hal­ten wer­den kön­nen, müssen diese Mehraus­gaben an anderen Stellen einges­part wer­den oder durch zusät­zliche Ein­nah­men kom­pen­siert wer­den“, so der Ver­wal­tungschef. Vor diesem Hin­ter­grund hat die Ver­wal­tung sämtliche Posi­tio­nen des Haushalts analysiert und die aus heutiger Sicht zu er-wartenden Mehrkosten gegen­gerech­net.

Der aus­gear­beit­ete Vorschlag ori­en­tiert sich in erster Lin­ie nach Pri­or­ität ein­er Maß­nahme unter Ein­beziehung des Maß­nah­men­fortschritts. So standen bere­its laufende Maß­nah­men nicht mehr zur Dis­po­si­tion. Noch nicht begonnene Maß­nah­men müssen jedoch pri­or­isiert oder gegebe­nen­falls zurück­gestellt wer­den. Das nun beschlossene Einspar­poten­zial beträgt rund eine Mil­lion €. Dieser Betrag ste­ht für die Deck­ung von Mehrkosten zur Ver­fü­gung. In diesem Zusam­men­hang betonte Hof­feld, dass möglichst keine Maß­nahme gestrichen wer­den soll. Dabei stellte der Bürg­er­meis­ter her­aus, dass es Ziel sei, die betrof­fe­nen Pro­jek­te auf einen späteren Zeit­punkt zu ver­schieben. „Wir machen das nicht gerne. Wir haben aber eine Ver­ant­wor­tung gegenüber unseren Bürg­erin­nen und Bürg­ern zu erfüllen“, erk­lärt Hof­feld anschließend.

You may also like