Schnelles Internet und Fernsehen per Glasfasernetz

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Pascal Münz, Manager Kommunale Kooperation der „Deutsche Glasfaser Wholesale GmbH“ (2. v.l.) und Bürgermeister Bernd Hertzler (3. v.l.) mit involvierten Mitarbeitern aus dem Rathaus II bei der Kooperationsunterzeichnung im Rathaus. Foto: Uwe Brengel

Der zuständige Ausschuss für Umwelt, Planung und Bauen im Rathaus hat dem Abschluss eines Kooperationsvertrages zwischen der Stadt Blieskastel und der Deutschen Glasfaser Wholesale GmbH zur Errichtung eines Glasfasernetzes auf Grundlage einer vorausgegangenen Markterkundung zugestimmt. Rund 40 Prozent aller Haushalte müssen nun Verträge abschließen, damit die Versorgung in die Umsetzungsphase kommen kann.

Auch wenn der Bre­it­ban­daus­bau im ländlichen Raum allmäh­lich Fahrt aufn­immt, so hinkt er doch hier und da noch etwas. Ger­ade während des coro­n­abe­d­ingt häu­figeren mobilen Arbeit­ens mit Home­of­fice und Home­school­ing wurde das vielerorts spür­bar. Hinzu kom­men höhere Daten­men­gen, da Fernse­hen und Telekom­mu­nika­tion inzwis­chen weit­ge­hend über das Inter­net ver­sorgt wer­den. In Bal­lungszeit­en sind die Daten­net­ze häu­fig mas­siv aus­ge­lastet. Eine unzure­ichende dig­i­tale Anbindung bedeutet ins­beson­dere für Unternehmen und Selb­ständi­ge gravierende Wet­tbe­werb­snachteile und für die Region somit ver­passte Zukun­ftschan­cen. Selb­st kleinere Unternehmen wie Inge­nieur­büros müssen heutzu­tage große Daten­pakete über­mit­teln oder emp­fan­gen kön­nen. Daher spielt nicht zulet­zt auch die Frage nach dem Vorhan­den­sein von schnellem Inter­net bei der Stan­dort­frage für viele Unternehmen inzwis­chen eine entschei­dende Rolle. Gemäß Grundge­setz ist der Aus­bau der Kom­mu­nika­tion­snet­ze pri­vatwirtschaftlich organ­isiert. Wenn allerd­ings keine Unternehmen für den Aus­bau sor­gen, kann der Staat ins Spiel kom­men. Über das soge­nan­nte Bun­des­förder­pro­gramm Bre­it­ban­daus­bau erfährt der flächen­deck­ende Net­zaus­bau neue Chan­cen. Im Glas­fas­er-Netz wer­den die Dat­en über optis­che Sig­nale über­tra­gen und reisen qua­si per Licht­geschwindigkeit durch die Leitun­gen. Damit lassen sich schon heute Geschwindigkeit­en von bis zu 1 Gbit/s real­isieren, zukün­ftig sind sog­ar noch deut­lich höhere Daten­rat­en möglich, die Glas­fas­er-Tech­nolo­gie hält die notwendi­gen Bre­it­band­ka­paz­itäten bere­it.

Pascal Münz, Manager Kommunale Kooperation der „Deutsche Glasfaser Wholesale GmbH“ (2. v.l.) und Bürgermeister Bernd Hertzler (3. v.l.) mit involvierten Mitarbeitern aus dem Rathaus II bei der Kooperationsunterzeichnung im Rathaus. Foto: Uwe Brengel
Pas­cal Münz, Man­ag­er Kom­mu­nale Koop­er­a­tion der „Deutsche Glas­fas­er Whole­sale GmbH“ (2. v.l.) und Bürg­er­meis­ter Bernd Hert­zler (3. v.l.) mit involvierten Mitar­beit­ern aus dem Rathaus II bei der Koop­er­a­tionsun­terze­ich­nung im Rathaus. Foto: Uwe Bren­gel

Auch in Blieskastel­er Stadt­teilen gibt es noch Aufholbe­darf. „Die nun­mehr zwis­chen Stadtver­wal­tung und der Deutschen Glas­fas­er Whole­sale GmbH abgeschlossene Koop­er­a­tion soll diesem Umstand jedoch wirkungsvoll ent­ge­gen­treten“, so Bürg­er­meis­ter Bernd Hert­zler über die aktuelle Entwick­lung. „Das Unternehmen, eine Fusion aus ‚Deutsche Glas­fas­er‘ und dem bere­its für die Stadt Blieskas­tel aktiv­en Unternehmen Inexio, hat bere­its mit den meis­ten saar­ländis­chen Kom­munen Koop­er­a­tionsverträge zur Errich­tung von Glas­faser­net­zen abgeschlossen.“

Die kom­menden Wochen wer­den nun­mehr entschei­dend sein im Hin­blick auf Nach­frage und Real­isierung des geplanten Glas­faser­net­zes. In Kürze erhal­ten alle Ein­wohn­er dazu schriftlich weit­ere Infor­ma­tio­nen. Kommt im gesamten Aus­bauge­bi­et ins­ge­samt eine pos­i­tive Rück­mel­dung mit abgeschlosse­nen Vorverträ­gen von etwa 40 Prozent der Haushalte zus­tande, so wer­den alle Poly­gone im Ver­trags­ge­bi­et aus­ge­baut, unab­hängig davon, ob im einzel­nen Poly­gon der Min­dest­wert erre­icht wurde. Nur bei extrem niedriger pos­i­tiv­er Rück­mel­dung kön­nte im Einzelfall von einem Aus­bau abge­se­hen wer­den. Der räum­liche Umfang des Vere­in­barungs­ge­bi­etes bein­hal­tet aktuell die Stadt­teile Alschbach, Aßweil­er, Ball­weil­er, Lautzkirchen, Bier­bach, Biesin­gen, Blick­weil­er, Blieskas­tel, Bre­it­furt, Mim­bach, Nieder­würzbach, Seel­bach, Weben­heim sowie die Gewer­bege­bi­ete Auf Scharlen, Aßweil­er, Blieskas­tel-Blick­weil­er­straße, Indus­tri­er­ing, Bre­it­furt und Nieder­würzbach. Der geplante Aus­bau bezieht sich jew­eils auf sämtliche Straßen im Stadt­teil. Ausgenom­men von dem „Deal“ sind Böck­weil­er, Altheim, Pin­nin­gen, Bren­schel­bach (mit Bahn­hof und Riesweil­er). Hier wäre ein Aus­bau laut der Deutschen Glas­fas­er Whole­sale GmbH sehr unwirtschaftlich. Bürg­er­meis­ter Bernd Hert­zler will ver­suchen, den­noch Abhil­fe zu schaf­fen: „Die Pla­nun­gen der Stadtver­wal­tung sehen jet­zt vor, in diesen Teilen Blieskas­tels die Ver­stärkung der Inter­ne­tan­bindung über Zuschüsse des Lan­des abzuwick­eln und dazu entsprechende Mit­tel zur Aufrüs­tung aus dem Förder­pro­gramm ländlich­er Raum zu beantra­gen“, erk­lärt der Ver­wal­tungschef. Pos­i­tives gebe es hier indessen bere­its im Hin­blick auf die Mobil­funknet­zver­sorgung zu bericht­en – Bren­schel­bach solle in abse­hbar­er Zeit zwei neue Funkmaste mit 4G- oder sog­ar 5G-Anbindung erhal­ten – sowohl zur Ver­sorgung von Telekom- wie auch Voda­fone-Empfänger. Und eventuell werde dann auch noch zwis­chen Böck­weil­er und Pin­nin­gen ein neuer Funkmast errichtet.

Die derzeit­i­gen Kosten für einen Glas­faser­an­schluss wer­den von der Deutschen Glas­fas­er bere­its benan­nt: Bei Vorver­tragsab­schluss im Rah­men der nun­mehr laufend­en Mark­terkun­dung bzw. bis zum tat­säch­lichen Baube­ginn werde der Hau­san­schluss kosten­frei zur Ver­fü­gung gestellt, danach koste er ein­ma­lig 750 € brut­to. Bei frühzeit­iger Bestel­lung sparen Pri­vatkun­den also die Anschlussge­bühr. Die monatlichen Tar­ifkosten gliedern sich dann nach vier Geschwindigkeit­sange­boten: 300 Mbit/s (44,95 €/Monat), 400 Mbit/s (49,95 €/Monat), 600 Mbit/s (79,95 €/Monat) und 1000 Mbit/s (89,95 €/Monat), eine Mobil­funk-Fla­trate ist dabei teils bere­its inkludiert. Im ersten Bezugs­jahr belaufen sich die Kosten für alle Tar­ife auf 24,95 € monatlich, für Fernse­hemp­fang in HD fall­en zusät­zlich jew­eils weit­ere 15 Euro an. Das Inter­net-TV-Paket bietet eine große Sender­auswahl, abruf­bar per Fernse­her, Brows­er oder per App auf Smart­phone und Tablet. Bis zum Abschluss aller Bauar­beit­en kön­nen allerd­ings etwa 2–3 Jahre verge­hen. (ub)

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