Schafft das Saarland die Verkehrswende hin zu Bus & Bahn?

by Redaktion Parteipolitik
Symbolfoto - © Pixabay

Nicht zulet­zt der Erfolg des 9‑Eu­ro-Tick­ets beflügelt derzeit die öffentliche Diskus­sion um die Kli­ma- und Verkehr­swende. Damit diese Entwick­lung keine Ein­tags­fliege bleibt, sehen die Grü­nen die Notwendigkeit ein­er Debat­te über Maß­nah­men­pakete zur Stärkung von Bus & Bahn. Für sie ist der Verkehrsen­twick­lungs­plan die Grund­lage dafür, wie im Saar­land die Verkehr­swende gelin­gen kann. Die Grü­nen sehen in der Unter­suchung von Streck­en­reak­tivierun­gen im saar­ländis­chen Eisen­bahn­netz einen wesentlichen Aspekt des Konzeptes. 

“Wir nehmen zur Ken­nt­nis, dass aktuell viele Anstren­gun­gen unter­nom­men wer­den, um die Maß­nah­men aus dem Verkehrsen­twick­lungs­plan auf Mach­barkeit zu über­prüfen. Wir hät­ten uns aber für die Fest­stel­lung der Zwis­chen- und Endergeb­nisse zur besseren Trans­parenz die Beteili­gung von Inter­essensvertretern gewün­scht, wie dies im Vor­feld der Fer­tig­stel­lung des Verkehrsen­twick­lungs­plans der Fall gewe­sen ist”, erk­lärt Han­ko Zachow, Vor­sitzen­der des OV Schmelz, und ergänzt: “Auch für die Gemein­deräte ent­lang der zu reak­tivieren­den Streck­en ist eine frühzeit­ige Ein­beziehung wichtig.” 

“Wir erhof­fen uns eine unvor­ein­genommene Unter­suchung aller sin­nvollen Vari­anten im Schienen­netz. Ins­beson­dere müssen ein­er­seits die Bahn­streck­en im Bist­tal (von und nach Über­her­rn) und Rosseltal (von und nach Großrosseln) im Zusam­men­spiel mit der Saarstrecke zwis­chen Völk­lin­gen und Saar­brück­en und ander­er­seits das Schienen­netz, das sich im nördlichen Saar­land zwis­chen den End­punk­ten Saar­louis, Dillin­gen, Lebach und Wadern auf­s­pan­nt, geprüft wer­den. Daran knüpfen sich Fragestel­lun­gen an, wie die nach der Fahrt­dauer ins jew­eilige Zen­trum und der Anzahl der erforder­lichen Umsteigevorgänge auf dem Weg dor­thin. Hier wird die Lage der Hal­tepunk­te eine beson­dere Her­aus­forderung sein”, so der Vor­sitzende des OV Über­her­rn, Alfred Kri­er.

“Viele Saarländer:innen kön­nen die hohen Ben­z­in­preise kaum noch bezahlen und wären bere­it auf Bus- und Bahn umzusteigen. Deshalb ist eine Anschlussregelung an das 9‑Eu­ro-Tick­et unbe­d­ingt erforder­lich. Wir haben die ein­ma­lige Chance eine große Anzahl an Men­schen für den ÖPNV dauer­haft zu begeis­tern. Hier sehen wir die Lan­desregierung in der Pflicht, sich auf Bun­de­sebene einzubrin­gen und alles für ein Gelin­gen der Verkehr­swende  zu tun”, fordert Uta Sul­len­berg­er, Lan­desvor­sitzende der GRÜNEN Saar. 

“Während die kom­mu­nalen Busverkehrs­be­triebe im Saar­land keine sig­nifikan­ten Fahrgastzuwächse verze­ich­nen, ist der Andrang in den Zügen, aber auch in den Lan­des­buslin­ien, den soge­nan­nten “R‑Linien” deut­lich spür­bar. 

Ein Grund dafür kön­nte sein, dass die regionalen und kom­mu­nalen Verkehrsnet­ze im Saar­land schlecht aufeinan­der abges­timmt sind, das Umsteigen fällt dem­nach schw­er­er als ander­norts. Die Fahrgast­steigerun­gen spie­len sich infolge dessen ein­deutig im regionalen ÖPNV auf Straße und Schiene ab.”, ergänzt Alexan­der Raphael, Vor­sitzen­der des OV Rehlin­gen-Siers­burg.

“Das 9‑Eu­ro-Tick­et wurde im Saar­land bis­lang zwar eifrig gekauft, allerd­ings im Ver­hält­nis deut­lich sel­tener als im Bun­des­durch­schnitt. Rund ein Vier­tel der Deutschen haben sich ein 9-€-Ticket zugelegt, aber nur ca. 15 % der Saarländer:innen. Auch dies ist ein klares Indiz für die schlecht aufeinan­der abges­timmten Verkehrsmit­tel und teil­weise mar­o­den Bahn­höfe. Wir sehen ein­deutig die Lan­desregierung in der Ver­ant­wor­tung  Land­kreise, Kom­munen als Auf­gaben­träger und die Deutsche Bahn zu ein­er engeren Zusam­me­nar­beit zu verpflicht­en damit die Saarländer:innen einen ÖPNV aus einem Guß bekom­men.”, so Ralph Non­niger, Lan­desvor­sitzen­der von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Saar.

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