Frühwarnsystem soll vor Überschwemmungen schützen

by Redaktion, Landespolitik

Ministerin Berg übergibt Förderbescheid für Pilotprojekt an Saarbrücken und St. Ingbert

Starkre­genereignisse kön­nen katas­trophale Fol­gen haben. Auch das Saar­land blieb in den ver­gan­genen Jahren von zer­störerischen Wasser­massen nicht ver­schont. So treten zum Beispiel im Bere­ich des Rohrbachs immer wieder Über­flu­tun­gen auf, die bere­its erhe­bliche Schä­den verur­sacht haben.

Um auf die Fol­gen von Unwet­tern best­möglich vor­bere­it­et zu sein, haben die Lan­deshaupt­stadt Saar­brück­en und die Stadt St. Ing­bert entsch­ieden, ein Starkre­gen-Früh­warn­sys­tem für den Rohrbach zu instal­lieren. Für das Pilot­pro­jekt hat Umwelt­min­is­terin Petra Berg nun einen Zuwen­dungs­bescheid in Höhe von gut 20.000 Euro an die Ober­bürg­er­meis­ter von Saar­brück­en und St. Ing­bert, Uwe Con­radt und Dr. Ulli Mey­er, übergeben.

Das kom­mu­nale Früh­warn­sys­tem misst in Echtzeit die tat­säch­lichen Nieder­schläge für jedes Einzugs­ge­bi­et, erfasst Pegel­stände im Rohrbach und errech­net in Sekun­den­schnelle, ob eine Gefahr dro­ht. Ist ein Unwet­ter voraus­ge­sagt, informiert und alarmiert das Sys­tem in vier Stufen per E‑Mail und SMS und im Ern­st­fall mit per­sön­lichem Tele­fo­nan­ruf Ret­tungskräfte, Ver­wal­tung und alle angemelde­ten Bürg­erin­nen und Bürg­er. „Die durch die frühe War­nung gewonnene Zeit kön­nen Betrof­fene für Schutzvorkehrun­gen nutzen, um Schä­den zu ver­mei­den und im Extrem­fall Leben zu ret­ten“, sagt Umwelt­min­is­terin Petra Berg. „Im let­zten Jahr ist uns in Teilen von Nor­drhein-West­falen und Rhein­land-Pfalz vor Augen geführt wor­den, was geschehen kann, wenn vor ein­er Über­flu­tungs­ge­fahr nicht rechtzeit­ig gewarnt wird.“

Uwe Con­radt, Ober­bürg­er­meis­ter der Lan­deshaupt­stadt Saar­brück­en: „Bei Starkre­genereignis­sen kommt es auf jede Minute an. Die Verbesserung unser­er Früh­warn­fähigkeit­en an diesem wichti­gen Bach­lauf kann Men­schen­leben ret­ten.“

St. Ing­berts Ober­bürg­er­meis­ter Dr. Ulli Mey­er: „Wir müssen aus den ver­gan­genen Starkre­genereignis­sen ler­nen. Mit dem neuen Sys­tem, das in Echtzeit Dat­en liefert und Alarme aus­löst, kön­nen Men­schen frühzeit­ig gewarnt und Sachgüter geschützt wer­den. Zudem ist das Pro­jekt ‚Früh­warn­sys­tem’ ein gutes Beispiel für interkom­mu­nale Zusam­me­nar­beit.“

Um die nöti­gen Dat­en zu liefern, ist die Instal­la­tion ein­er Echtzeit-Nieder­schlagsmesssta­tion und ins­ge­samt sechs Pegelmesssta­tio­nen ent­lang des Rohrbachs nötig. Ein Cloud­ser­vice übern­immt dann die Dat­en und wertet sie aus, um eine gebi­ets­be­zo­gene, Nieder­schlags- und/oder Abflusssi­t­u­a­tion zu ermit­teln und dadurch eine frühzeit­ige, real­is­tis­che Alarmierung zu ermöglichen. 

Fol­gende Dat­en wer­den als Ergeb­nis aus­gegeben:

Echtzeitkarte:

-       Darstel­lung der einzel­nen Nieder­schlag­seinzugs­ge­bi­ete

-       Anzeige der Pegelmes­sun­gen mit Einzel­w­erten für eine Woche

-       Dynamis­che Angabe der Einzel­nieder­schläge pro Gebi­et

-       Angabe der Durch­schnittsnieder­schläge in mm bzw. l pro i, 6 und 24 Stun­den.

Alarmierungs­di­enst für Bürg­er:

-       Anmel­dung und Ein­stel­lun­gen für Bürg­erin­nen und Bürg­er, sowie Gewer­be­treibende mit indi­vidu­eller Angabe der Alarmierung der Gefahren­stufen.

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