Frauen Union und LSU sind entsetzt über erstes Todesurteil gegen lesbische Frauen im Iran und fordern deutliche politische Konsequenzen — auch von Deutschland aus!

by Redaktion Parteipolitik

Es ist das erste Mal, dass die Todesstrafe gegen les­bis­che Frauen wegen ihrer sex­uellen Ori­en­tierung ver­hängt wird. Neben Zahra Sedighi-Hamedani verurteilte das Gericht in der nord­west­lichen Stadt Urmia auch die 24-jährige LGBTQ-Aktivistin Elham Chub­dar zum Tode. 

Annette Wid­mann-Mauz MdB, Bun­desvor­sitzende der Frauen Union der CDU Deutsch­lands, und Alexan­der Vogt, Bun­desvor­sitzen­der der Les­ben und Schwule in der Union (LSU) sind entset­zt und erk­lären gemein­sam: „Wir sind zutief­st erschüt­tert über den unvorstell­baren Grad an Men­schen­feindlichkeit, der sich nun mit beson­der­er Grausamkeit gegen zwei Frauen richtet, die noch Ihr ganzes Leben vor sich haben. Ganz zu schweigen von den Bedro­hun­gen, Repres­sio­nen und der Folter, denen sie schut­z­los aus­geliefert sind. Das muss uns wachrüt­teln, um erneut alle Möglichkeit­en ‑auch auf poli­tis­ch­er Ebene- in Angriff zu nehmen, um von Deutsch­land aus dieser men­schen­feindlichen Prax­is entsch­ieden ent­ge­gen­zutreten.”

Die LSU hat bere­its früh gefordert, Pro­gramme der Entwick­lungszusam­me­nar­beit, ins­beson­dere solche, bei denen das Engage­ment der Pri­vatwirtschaft gefördert wird, geziel­ter in den Blick zunehmen, um Ein­fluss auf die Men­schen­rechtssi­t­u­a­tion vor Ort zu nehmen. Zudem seien deutsche Unternehmen im Iran aufge­fordert, ihrer­seits Druck auf die Ein­hal­tung von Men­schen­recht­en auszuüben und vor allem in Bezug auf die Sit­u­a­tion von LGBTQ-Men­schen Hal­tung zu zeigen. Ger­ade auch die beste­hende kul­turelle und wis­senschaftliche Koop­er­a­tion mit dem Iran müsse genutzt wer­den, um auf die uni­verselle Gel­tung der Men­schen­rechte zu drän­gen, unter­stre­icht die Frauen Union.

 Die LSU und die Frauen Union fordern die Beauf­tragte der Bun­desregierung für Men­schen­recht­spoli­tik und human­itäre Hil­fe Luise Amts­berg auf, sich für die Aufhe­bung des Todesurteils und die Freilas­sung von Zahra Sedighi-Hamedani und Elham Chub­dar einzuset­zen.

Seit der Islamis­chen Rev­o­lu­tion 1979 sollen im Iran bere­its tausende Men­schen wegen ihrer sex­uellen Ori­en­tierung hin­gerichtet wor­den sein. Weil iranis­che Gerichte in ihren Urteilen For­men von une­he­lichem oder gle­ichgeschlechtlichem Sex mit sex­ueller Gewalt ver­mis­chen, ist eine genaue Ein­schätzung der Zahlen schwierig. Den­noch haben inter­na­tionale Medi­en immer wieder darüber bericht­en kön­nen. Im Iran selb­st ist eine unab­hängige Berichter­stat­tung oft nicht möglich und viele Gericht­surteile ins­beson­dere in den ländlicheren Regio­nen des Lan­des wer­den sel­ten pub­lik.

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