BARMER plädiert für geschlechtersensible Förderung der Gesundheit in Betrieben

by Redaktion Institutionen
Krankenkasse für ein gesünderes Leben © BARMER

Grund dafür ist der aktuelle Gesund­heit­sre­port der Krankenkasse, der deut­liche Unter­schiede zwis­chen Män­nern und Frauen aus dem Bun­des­land bei krankheits­be­d­ingten Fehlzeit­en im Job belegt. Für den Report wur­den Arbeit­sun­fähigkeitsmeldun­gen von rund 52.000 BARMER-ver­sicherten Erwerb­sper­so­n­en mit Wohn­sitz im Saar­land aus dem Jahr 2021 aus­gew­ertet. Dem­nach lag die Zahl der Arbeit­sun­fähigkeit­stage unter den männlichen Beschäftigten wegen Ver­let­zun­gen wie Ver­stauchun­gen oder Bän­der­ris­sen um 40 Prozent höher als bei erwerb­stäti­gen Frauen. Dun­ja Kleis, Lan­des­geschäfts­führerin der BARMER in Rhein­land-Pfalz und im Saar­land sagt: „Ein gutes betrieblich­es Gesund­heits­man­age­ment berück­sichtigt Unter­schiede zwis­chen den Geschlechtern.“

Hand- und Kniev­er­let­zun­gen bei Män­nern deut­lich öfter als bei Frauen

Laut Gesund­heit­sre­port fie­len saar­ländis­che Män­ner im Durch­schnitt 2,8 Tage wegen Ver­let­zun­gen im Beruf aus, saar­ländis­che Frauen aber nur 2,0 Tage. Bei Brüchen im Bere­ich des Handge­lenks und der Hand hat­ten erwerb­stätige Män­ner aus dem Saar­land sog­ar ein über dop­pelt so hohes Fehlzeit­en­risiko wie erwerb­stätige Frauen aus dem Bun­des­land (Män­ner: 0,18 Tage, Frauen 0,07 Tage). „Beim betrieblichen Gesund­heits­man­age­ment sind geschlechter­spez­i­fis­che Ange­bote für den jew­eili­gen Arbeit­splatz erforder­lich. Für mehr Arbeitssicher­heit bedarf es ein­er Ver­hal­tenspräven­tion, durch die das Ver­let­zungsrisiko für Män­ner bei ihren manuellen Tätigkeit­en durch vorgegebene und strikt einge­hal­tene Arbeitsabläufe möglichst ger­ing bleibt“, fordert Kleis.

Män­ner lei­den oft unter psy­chis­chen Störun­gen durch Alko­hol

Die Auswer­tun­gen für den BARMER-Gesund­heit­sre­port zeigen auch, dass Män­ner aus dem Saar­land im Durch­schnitt deut­lich sel­tener wegen psy­chis­ch­er Erkrankun­gen im Job fehlen als Frauen (Män­ner: 3,9 Tage, Frauen: 5,9 Tage). Das gilt für Depres­sion­serkrankun­gen und viele weit­ere Krankheits­bilder aus dem Bere­ich der seel­is­chen Lei­den. Eine Aus­nahme bilden psy­chis­che Störun­gen durch Alko­hol. Hier war die Zahl der Fehlt­age im Beruf unter saar­ländis­chen Män­nern (0,11 Tage) im Jahr 2021 fast dop­pelt so hoch wie bei saar­ländis­chen Frauen (0,06 Tage). „Das Sucht­poten­zial und die gesund­heitlichen Risiken von Alko­hol wer­den oft unter­schätzt. Wer den Ver­dacht hat, ein Alko­hol­prob­lem zu haben, sollte sich ärztlichen Rat ein­holen“, sagt Kleis. Auch eine Sucht­ber­atung oder Selb­sthil­fe­gruppe könne eine gute, erste Anlauf­stelle sein.

Prob­leme mit Kreis­lauf­sys­tem dop­pelt so oft bei Män­nern

Auf­fal­l­end ist bei den Ergeb­nis­sen des Gesund­heit­sre­ports zudem, dass es bei Män­nern im Saar­land deut­lich öfter zu Arbeit­sun­fähigkeit­sta­gen wegen Krankheit­en des Kreis­lauf­sys­tems wie hohem Blut­druck und Herz­schwäche kommt als bei Frauen aus dem Bun­des­land. Das Fehlzeit­en­risiko war hier bei männlichen Beschäftigten rund dop­pelt so hoch (Män­ner: 1,1 Tage, Frauen: 0,6 Tage). „Über das betriebliche Gesund­heits­man­age­ment haben Arbeit­ge­ber die Möglichkeit, mit­tels Train­ings zur Stärkung von Kreis­lauf und Ange­boten zu gesun­der Ernährung im Betrieb pos­i­tiv Ein­fluss zu nehmen auf das Aus­maß von Kreis­laufer­krankun­gen in ihrer Belegschaft. Darüber hin­aus kön­nen im Rah­men des betrieblichen Gesund­heits­man­age­ments Work­shops zum Ein­satz kom­men, in denen Beschäftigte den Ein­satz von Entspan­nung­stech­niken ler­nen“, berichtet Kleis.

You may also like