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Saarbrücken
Positive Bilanz

Ener­gie­spar­maß­nah­men der Stadt Blie­skas­tel zei­gen ers­te Wirkung

Ende Juli hatte der Stadtrat die Verwaltung aufgefordert, einen Maßnahmeplan zur Energieeinsparung und einen Notfallplan für möglicherweise drohende Energieausfälle zu erstellen.

Auf die Anfra­ge von Stadt­rats­mit­glied Ralf Arm­brüs­ter teilt nun die Ver­wal­tung fol­gen­den Zwi­schen­stand mit: Vor dem Hin­ter­grund zuneh­men­der Ener­gie­ver­knap­pung und damit ein­her­ge­hen­den Preis­stei­ge­run­gen hat­ten Bür­ger­meis­ter Bernd Hertzler und der für die städ­ti­schen Hal­len zustän­di­ge Bei­geord­ne­te Gui­do Frei­din­ger bereits im Früh­jahr eine Arbeits­grup­pe (“Stra­te­gie­pla­nug Ener­gie­wen­de”), in der auch die loka­len Ener­gie­ver­sor­ger Stadt­wer­ke Blies­tal und Pfalz­wer­ke mit­wir­ken, ins Leben geru­fen. Sie soll ers­tens kon­kre­te Vor­schlä­ge für kurz­fris­tig umsetz­ba­re und wirk­sa­me Maß­nah­men zur Ener­gie­ein­spa­rung, zwei­tens mit­tel- und lang­fris­tig wir­ken­de Maß­nah­men zur nach­hal­ti­gen Ver­bes­se­rung der Ener­gie­ef­fi­zi­enz, und drit­tens lang­fris­tig Stadt­teil bezo­gen neue, inno­va­ti­ve Ener­gie und Kos­ten spa­ren­de und zugleich Kli­ma scho­nen­de Stra­te­gien der Wär­me­er­zeu­gung erarbeiten.

Als kurz­fris­tig zu ver­wirk­li­chen­de Maß­nah­men wur­den bereits die Beleuch­tung im öffent­li­chen Raum und in Stra­ßen redu­ziert und die Anstrah­lung von öffent­li­chen Gebäu­den kom­plett ein­ge­stellt. Im städ­ti­schen Hal­len­bad wur­den die Was­ser­tem­pe­ra­tur redu­ziert und der beson­ders Ener­gie inten­si­ve Sau­na­be­trieb ein­ge­stellt. Nach Anga­ben des zwei­ten Bei­geord­ne­ten hat dar­über hin­aus eine stadt­in­ter­ne Pro­jekt­grup­pe “Ener­gie­spa­ren jetzt” seit Juli die Ener­gie­ver­bräu­che in städ­ti­schen Gebäu­den und Ein­rich­tun­gen ermit­telt, die Wirt­schaft­lich­keit der jewei­li­gen Ener­gie­er­zeu­gungs­an­la­gen über­prüft und kon­kre­te Vor­schlä­ge zur Ener­gie­ein­spa­rung erar­bei­tet. Für rund 60 städ­ti­sche Gebäu­de (mit Aus­nah­me der Kin­der­gär­ten und Schu­len) wur­de eine kon­kre­te Maß­nah­me­lis­te erstellt, nach der die Ener­gie­ver­bräu­che (Strom, Hei­zung, Warm­was­ser) auf der Grund­la­ge der Ver­ord­nung des Bun­des zur Siche­rung der Ener­gie­ver­sor­gung über kurz­fris­tig wirk­sa­me Maß­nah­men (“Kurz­fris­ten­en­er­gie­ver­sor­gungs­si­che­rungs­maß­nah­men­ver­ord­nung”) die Raum­luft­tem­pe­ra­tur nut­zungs­ab­hän­gig redu­ziert, die Bereit­stel­lung von Warm­was­ser (Durch­lauf­er­hit­zer und Warm­was­ser­spei­cher) abge­schal­tet und die Beleuch­tung nur spar­sam bzw. sicher­heits­ori­en­tiert bereit­ge­stellt wird. Da es bei der Stadt in der Ver­gan­gen­heit kei­ne Gebäu­de­spe­zi­fi­sche Erfas­sung der Ver­bräu­che bzw. kein Ener­gie­ma­nage­ment gab, kann die durch die­se Maß­nah­men bewirk­te Ein­spa­rung der­zeit nur grob geschätzt wer­den. Nach Ein­schät­zung der zustän­di­gen Mit­ar­bei­ter im Bau­amt dürf­te sie bei gut 10% lie­gen. Genaue Aus­sa­gen kön­nen aber erst nach Abschluss des Abrech­nungs­zeit­raums, das heißt der Heiz­pe­ri­ode gemacht werden.

Die­se Maß­nah­me­lis­te wur­de im Detail am 13.10.2022 mit allen Orts­vor­ste­hern bespro­chen, ein­ge­hen­de Anre­gun­gen in die Lis­te ein­ge­ar­bei­tet und inzwi­schen wer­den bzw. sind die betref­fen­den Maß­nah­men auch umge­setzt. Nun wer­den auch alle städ­ti­schen Haus­meis­ter über die betref­fen­den Maß­nah­men infor­miert bzw. zur Kon­trol­le der Ein­hal­tung der betref­fen­den Maß­nah­men ange­hal­ten. Par­al­lel hier­zu wur­den bzw. wer­den die Nut­zer die­ser städ­ti­schen Ein­rich­tun­gen (ins­be­son­de­re die ört­li­chen Ver­ei­ne) über die betref­fen­den Maß­nah­men infor­miert und ergän­zend zu einem ener­gie­spa­ren­den Ver­hal­ten ani­miert. “Wir hof­fen bei der Umset­zung auf das Ver­ständ­nis und die akti­ve Mit­wir­kung unse­rer Ver­ei­ne”, so der Bei­geord­ne­te Gui­do Freidinger.

Ein gro­ßes Pro­blem für eine noch wir­kungs­vol­le­re Ein­spa­rung stellt die durch­gän­gig fest­zu­stel­len­de Über­al­te­rung und damit ein­her­ge­hen­de nur ein­ge­schränkt mög­li­che zen­tra­le Steue­rung der Heiz­an­la­gen dar. Hier haben wir inzwi­schen für alle Anla­gen ört­li­che Hei­zungs­bau­er beauf­tragt, im Rah­men ihrer War­tungs­ver­trä­ge die Rea­li­sie­rung der Ein­spar­vor­ga­ben durch ent­spre­chen­de Ein­stel­lun­gen umzu­set­zen. Sanie­rungs­be­dürf­ti­ge bzw. ver­al­te­te Hei­zungs­an­la­gen wer­den – soweit es die Haus­halts­la­ge erlaubt – im Sin­ne nach­hal­ti­ger Ener­gie­ein­spa­rung kom­plett erneu­ert (Bei­spiel Rat­haus 3, Kita Laut­z­kir­chen, Kin­der­gar­ten Alsch­bach etc.). Im Sin­ne einer wei­ter­ge­hen­den “Not­fall­pla­nung” hat der Stadt­rat auf Vor­schlag der Ver­wal­tung die Ein­rich­tung eines “Win­ter­ca­fés” in dem sich Bedürf­ti­ge auf­wär­men und eine war­me Mahl­zeit erhal­ten kön­nen, für Blie­skas­tel beschlos­sen. Die Gesprä­che für eine zeit­na­he Umset­zung sind der­zeit im Gan­ge. Wei­ter­ge­hen­de Maß­nah­men bis hin zur mög­li­chen Schlie­ßung von städ­ti­schen Ein­rich­tun­gen bzw. Gebäu­den sind der­zeit unter Berück­sich­ti­gung ver­schie­de­ner Fak­to­ren wie Ener­gie­ef­fi­zi­enz, Nut­zungs­in­ten­si­tät etc. in Vor­be­rei­tung. Dar­über haben wir wei­te­re struk­tu­rel­le Maß­nah­men zur Ver­rin­ge­rung des Ener­gie­be­darfs und der Ver­bes­se­rung der Ener­gie­ef­fi­zi­enz im Rah­men eines stadt­teil­be­zo­ge­nen Modell­pro­jek­tes zur zukunfts­fä­hi­gen Ener­gie­ver­sor­gung in den Stadt­tei­len auf den Weg gebracht. Inzwi­schen lie­gen Bewer­bun­gen aus meh­re­ren Stadt­tei­len vor, die nun­mehr auf ihren ener­ge­ti­schen Nut­zen und ihre Rea­li­sier­bar­keit hin über­prüft wer­den. In der Fol­ge sol­len geeig­ne­te Modell­pro­jek­te mit Unter­stüt­zung exter­ner ener­gie­wirt­schaft­li­cher Insti­tu­te prak­tisch umge­setzt wer­den. Schließ­lich haben wir — dem Beschluss des Stadt­rats fol­gend — auch aus­führ­lich über die von der Bun­des­re­gie­rung beschlos­se­nen bzw. emp­foh­le­nen Maß­nah­men zur Ener­gie­ein­spa­rung berich­tet. Auch über wei­te­re Maß­nah­men wer­den wir den Stadt­rat und die Öffent­lich­keit informieren.

Quelle:

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Blieskastel

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