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Saarbrücken

Redu­zier­te Was­ser­tem­pe­ra­tur kann Gefah­ren bergen

In der aktu­el­len Debat­te um Ener­gie­spar­maß­nah­men warnt das Gesund­heits­amt des Land­krei­ses Saar­lou­is davor, die Trink­was­ser­tem­pe­ra­tu­ren im Warm­was­ser zu redu­zie­ren. Dies kann die Trink­was­ser­qua­li­tät beein­träch­ti­gen und sogar die Gesund­heit erheb­lich gefähr­den. Denn: Wer­den die Trink­was­se­r­er­wär­mungs­an­la­gen nicht fach­ge­recht betrie­ben, kön­nen sich in den Lei­tun­gen uner­wünsch­te krank­ma­chen­de Bak­te­ri­en bil­den – zum Bei­spiel Legionellen. 

Wer­den Legio­nel­len in grö­ße­rer Anzahl über Aero­so­le ein­ge­at­met, wie zum Bei­spiel beim Duschen, kann dies zu einer schwe­ren Legio­nel­lo­se mit Lun­gen­ent­zün­dung führen.

Zum Schutz vor Legio­nel­len muss das Warm­was­ser im Warm­was­ser­wär­mer min­des­tens 60°C haben. Bei Tem­pe­ra­tu­ren zwi­schen 25°C und 45°C hin­ge­gen herr­schen idea­le Bedin­gun­gen für die Ver­meh­rung von Legio­nel­len. Unter­halb von 20°C ver­meh­ren sich die Kei­me kaum. Erst ab 55°C beginnt das Abster­ben und beschleu­nigt sich bei 60°C auf ein Viel­fa­ches. Eine zu star­ke Redu­zie­rung der Warm­was­ser­tem­pe­ra­tur kann somit erheb­li­che Fol­gen für die Gesund­heit haben.

Nach den gesetz­li­chen Vor­ga­ben der Trink­was­ser­ver­ord­nung hat der Betrei­ber die Pflicht, die all­ge­mein aner­kann­ten Regeln der Tech­nik beim Betrieb einer Was­ser­ver­sor­gungs­an­la­ge ein­zu­hal­ten. Zur Ver­mei­dung einer Legio­nel­len-Ver­meh­rung in Trink­was­ser­in­stal­la­tio­nen von Gebäu­den for­dert das DVGW-Arbeits­blatt W 551 in Sys­te­men mit zen­tra­ler Trink­was­se­r­er­wär­mung Min­dest­tem­pe­ra­tu­ren für das erwärm­te Trink­was­ser. Am Aus­tritt des Trink­was­ser-Erwär­mers, in einer so genann­ten Groß­an­la­ge, muss dem­nach eine Tem­pe­ra­tur von 60°C dau­er­haft ein­ge­hal­ten werden.

Auch für klei­ne­re Anla­gen, die in Ein- und Zwei­fa­mi­li­en­häu­sern üblich sind, rät das Gesund­heits­amt des Land­krei­ses Saar­lou­is drin­gend, das gesam­te Lei­tungs­sys­tem vor­herr­schend mit einer Tem­pe­ra­tur um 60°C zu befah­ren. Nur so kann einer Infek­ti­on und einem unter Umstän­den schwe­ren Krank­heits­ver­lauf vor­ge­beugt wer­den. Trink­was­ser­si­cher­heit hat auch in der aktu­el­len ener­ge­ti­schen Pro­blem­la­ge gegen­über der Ener­gie­ein­spa­rung die weit­aus höhe­re Priorität. 

Wel­che Ener­gie­spar­maß­nah­men für Trink­was­ser kön­nen in Erwä­gung gezo­gen wer­den? Im Jah­re 2011 hat das Umwelt­bun­des­amt zu „Ener­gie­spa­ren bei der Warm­was­ser­be­rei­tung“ Stel­lung bezo­gen. Das Umwelt­bun­des­amt hat in die­ser Stel­lung­nah­me fol­gen­de tech­ni­sche Lösun­gen als hygie­nisch unbe­denk­li­che und regel­kon­for­me Maß­nah­men empfohlen:

• Iso­lie­rung von (frei­lie­gen­den) Ver­teil­lei­tun­gen und Wärmespeichern

• hydrau­li­scher Abgleich von Zirkulationsleitungen

• Nut­zung spar­sa­mer Zirkulationspumpen

• effi­zi­en­te und spar­sa­me Wärmeerzeuger

Die Trink­was­ser­ver­sor­gungs­un­ter­neh­men im Land­kreis Saar­lou­is lie­fern ihren Kun­den Trink­was­ser in her­vor­ra­gen­der Qua­li­tät, bis zum Über­ga­be­punkt an der Was­ser­uhr. Die­se Qua­li­tät bis zu jeder Ent­nah­me­stel­le zu erhal­ten ist Auf­ga­be und Ver­pflich­tung der Haus­ei­gen­tü­me­rin­nen und Haus­ei­gen­tü­mer, aber auch aller Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­cher. Wesent­li­che Qua­li­täts­ga­ran­ten hier­bei sind Tem­pe­ra­tur und Durch­fluss. Trink­was­ser, das kalt genug (vor­ge­schrie­ben < 25°C; emp­foh­len < 20°C) oder warm genug (> 55°C) ist, und in der Trink­was­ser­in­stal­la­ti­on nicht sta­gniert, ver­min­dert in erheb­li­chem Maße die Ver­meh­rungs- und Über­le­bens­fä­hig­keit von Bakterien.

Soll­te es, zum Bei­spiel bedingt durch Urlaub, zu einer län­ge­ren Sta­gna­ti­on von Trink­was­ser in den Lei­tun­gen kom­men, sind die­se nach Rück­kehr aus­rei­chend zu spü­len. Hier­bei ist es erfor­der­lich, sowohl das kal­te als auch das war­me Trink­was­ser an allen Ent­nah­me­stel­len jeweils bis zur Tem­pe­ra­tur­kon­stanz ablau­fen zu lassen.

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