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Gemein­de­rat beschließt Haus­halt für das Jahr 2022

In sei­ner letz­ten Sit­zung vor der Som­mer­pau­se hat der Rat der Gemein­de Gers­heim den Haus­halt für das lau­fen­de Jahr beschlie­ßen kön­nen. Not­wen­di­ge Anpas­sun­gen hat­ten den Beschluss das Haus­hal­tes immer wie­der ver­zö­gert.
Nach zwei Jah­ren Coro­na-Kri­se ist der aktu­el­le Haus­halt der Gemein­de Gers­heim durch den Krieg in der Ukrai­ne und der damit ver­bun­de­nen Ener­gie­kri­se geprägt wor­den. Stei­gen­de Ener­gie­kos­ten, stei­gen­de Bau­kos­ten, Lie­fer­eng­päs­se und höhe­re Zin­sen tref­fen auch den kom­mu­na­len Haus­halt – etwa­ige Kos­ten­stei­ge­run­gen wur­den ver­sucht in den Haus­halt ent­spre­chend auf­zu­neh­men – den­noch bleibt es letzt­end­lich ein Blick in die Glaskugel.

In sei­ner Rede ging Bür­ger­meis­ter Micha­el Cli­vot auf die Rah­men­be­din­gun­gen des dies­jäh­ri­gen Haus­halts­pla­nes ein: „Durch vie­le Anstren­gun­gen ist es uns wie­der gelun­gen einen geneh­mi­gungs­fä­hi­gen Haus­halt vor­zu­le­gen. Aber es wird immer schwie­ri­ger und das Unter­fan­gen gleicht lang­sam, aber sicher der Qua­dra­tur des Krei­ses. Wer einen Blick auf den Kalen­der wirft wird fest­stel­len, dass wir im Ver­gleich zu den vor­he­ri­gen Jah­ren recht spät dran sind mit dem Beschluss über den Haus­halt. Dies liegt sicher­lich dar­in begrün­det, dass es etwas gedau­ert hat, bis wir ent­spre­chen­de Ände­run­gen an den Aus­ga­ben so vor­ge­nom­men hat­ten, dass ein geneh­mi­gungs­fä­hi­ger Haus­halt zustan­de kommt.“

Erfreu­lich sei dabei den­noch zu erwäh­nen, dass die Gemein­de im Ergeb­nis der lau­fen­den Ver­wal­tungs­tä­tig­kei­ten – also ohne das Finanz­ergeb­nis – über einen aus­ge­gli­che­nen Haus­halt verfügt.

So hat sich an den finan­zi­el­len Rah­men­be­din­gun­gen für die Gemein­de nichts geän­dert und die durch den Saar­land­pakt vor­ge­ge­be­nen Til­gungs­ver­pflich­tun­gen las­sen einen eher düs­te­ren Blick in die Zukunft zu.
Der Haupt­grund ist nach wie vor die grund­sätz­li­che finan­zi­el­le Aus­stat­tung der Kom­mu­nen im Saar­land. Seit dem Gut­ach­ten zum kom­mu­na­len Finanz­aus­gleich ist bekannt, dass die Gemein­de Gers­heim seit Jahr­zehn­ten, gemes­sen an Ihrem Bedarf, zu wenig aus einem ohne­hin zu schwach bestück­tem Topf erhält. Es fließt also nicht nur ins­ge­samt zu wenig Geld in die all­täg­li­che Struk­tur der Men­schen in unse­rem Bun­des­land, son­dern die Gemein­de Gers­heim wur­de über Jah­re auf­grund von auf­ge­weich­ten Kri­te­ri­en nicht gebüh­rend berück­sich­tigt, was mit ein Grund für die heu­ti­ge Schul­den­la­ge ist. Der Saar­land­pakt und die damit ver­bun­de­ne Auf­la­gen ver­schär­fen die­se Situa­ti­on wei­ter und sind mit­tel­fris­tig nicht einzuhalten.

Zeit­gleich mach­te der Bür­ger­meis­ter deut­lich, dass die Gemein­de Gers­heim Gebüh­ren und Steu­ern nicht wei­ter erhö­hen wird. „Zum einen wür­den wir die­je­ni­gen wei­ter beu­teln, die die Maß­nah­men der letz­ten Jah­re mit­tra­gen muss­ten, aber den­noch unse­rer Gemein­de die Treue hiel­ten. Wir wür­den aber unse­rer Attrak­ti­vi­täts­in­itia­ti­ve mit der Aus­wei­sung von Neu­bau­ge­bie­ten, dem Aus­bau der Breit­band­ver­sor­gung oder den Inves­ti­tio­nen in Schu­len und Kin­der­gär­ten einen erheb­li­chen Scha­den zufü­gen.“, so Bür­ger­meis­ter Clivot.

Für den aktu­el­len Haus­halt legt der Bür­ger­meis­ter drei Berei­che fest, in denen kei­ne Ein­spa­run­gen durch­ge­führt wer­den sol­len: Schu­len, Kitas und Feuerwehr.

Die Gemein­de inves­tiert vor allem in Schu­len (ca. 636.000 €), sowohl in die Gebäu­de als auch wei­ter in die Digi­ta­li­sie­rung, in Kin­der­gär­ten (718.000 €) bspw. in die Erwei­te­rung der Kita in Ruben­heim. In vie­len Fäl­len auch mit För­der­mit­tel. Wei­ter­hin flie­ßen Mit­tel in Aus­rüs­tung, Füh­rer­schei­ne und Mate­ri­al, um die Hand­lungs­fä­hig­keit der 10 Lösch­be­zir­ke unse­rer Frei­wil­li­gen Feu­er­wehr zu sichern.

Dank ver­schie­de­ner För­der­pro­gram­me kann die Gemein­de auch in ihre 11 Orts­tei­le ins­ge­samt 1,9 Mil­lio­nen Euro inves­tie­ren und so wei­ter zur Attrak­ti­vi­täts­stei­ge­rung beitragen.

Bür­ger­meis­ter Micha­el Cli­vot wei­ter: „Das alles steckt in die­sem Haus­halt. Wir machen das Bes­te aus einer schwie­ri­gen Situa­ti­on und wir schau­en nach vor­ne. Wir wol­len mit der Zeit gehen und noch attrak­ti­ver wer­den. Für unse­re Bevöl­ke­rung, für alle, die eine neue Hei­mat suchen, für Men­schen, die bei uns dem All­tag ent­flie­hen wol­len und für Betrie­be und Unter­neh­men, die ihren Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern moder­ne Arbeits­plät­ze im Grü­nen bie­ten wol­len, ohne abge­hängt zu sein.“.

Abschlie­ßend dank­te Bür­ger­meis­ter Cli­vot den Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern der Ver­wal­tung und den Frak­tio­nen des Gemein­de­rats für die Vor­be­rei­tung des Haus­hal­tes, unter beson­de­rer Erwäh­nung des Käm­me­rers der Gemein­de Gers­heim, Herrn Hans-Wer­ner Nagel, der Ende 2022 nach 48 Jah­ren in den Diens­ten der All­ge­mein­heit in den Ruhe­stand gehen wird.

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