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Saarbrücken

Mach dein Ding! – Offe­ne Jugend­werk­statt für Kreative

Hin­ter einem unschein­ba­ren wei­ßen Zaun direkt gegen­über dem Fit­ness-Stu­dio in der Saar­brü­cker Stra­ße öff­net sich ein gro­ßer Werk­statt-Raum. Eine pro­fes­sio­nel­le Schrei­ne­rei? Eine Metall­werk­statt? Eine Dre­he­rei? Fast! An den Wän­den hän­gen gut sor­tiert Häm­mer, Sägen und Boh­rer aller Grö­ßen. In den Rega­len ste­hen Käs­ten mit Schrau­ben, Mut­tern, Unter­leg­schei­ben und Nägeln. An den Wän­den sta­peln sich Holz­lat­ten. Im Raum ver­teilt ste­hen eine gro­ße Kreis­sä­ge, eine Absaug­ma­schi­ne, teils elek­tri­sche Werk­bän­ke, eine his­to­ri­sche, aber voll funk­ti­ons­fä­hi­ge Dreh­bank und vie­le Werk­zeu­ge mehr.

Sie gehö­ren zur Offe­nen Jugend­werk­statt (OJW), einer Abtei­lung des MINT-Cam­pus, in der Jugend­li­che ab 14 Jah­ren etwas mit den eige­nen Hän­den schaf­fen und tech­ni­schen Ideen und Fra­ge­stel­lun­gen aus den Berei­chen Holz und Metall nach­ge­hen kön­nen. Schwe­den­s­tuhl, Nist­kas­ten, Hocker, eine leuch­ten­de Modell-Stadt – das sind nur eini­ge Pro­jekt­bei­spie­le, die die Initia­to­ren mit den Jugend­li­chen bear­bei­ten. Aber eige­ne Ideen sind jeder­zeit will­kom­men und wer­den immer gern ausgeführt.

Die Initia­to­ren, das sind Fran­cis Mar­tin, stell­ver­tre­ten­der Vor­sit­zen­der der Initia­ti­ve Alte Schmelz, Harald Blen­dow­ski, Alfons Blug, Peter Kolz, Josef Roschy und Josef Sebas­ti­an und natür­lich vie­le wei­te­re akti­ve Hel­fer, die die Jugend­werk­statt ent­wor­fen und auf­ge­baut haben. Sie betreu­en die Jugend­li­chen regel­mä­ßig sams­tags von 10 bis 15 Uhr. Jeder kann kom­men, jeder ist will­kom­men. Neben den regel­mä­ßi­gen Ter­mi­nen bie­tet das Team zahl­rei­che Aktio­nen zu den Fun Feri­en an, auch indi­vi­du­el­le Abspra­chen (z. B. für Schu­len und Ver­ei­ne) sind möglich.

Oberbürgermeister Ulli Meyer, Landtagsmitglied Maximilian Raber (vorne) und Ortsvorsteherin Irene Kaiser waren begeistert von den neuen Räumen der Offenen Jugendwerkstatt (OJW) - © Martina Panzer
Ober­bür­ger­meis­ter Ulli Mey­er, Land­tags­mit­glied Maxi­mi­li­an Raber (vor­ne) und Orts­vor­ste­he­rin Ire­ne Kai­ser waren begeis­tert von den neu­en Räu­men der Offe­nen Jugend­werk­statt (OJW) — © Mar­ti­na Panzer

Jun­ge Men­schen im Handwerk

„Ent­stan­den ist die Idee der Offe­nen Jugend­werk­statt schon in den 90er-Jah­ren. Dann haben wir lan­ge nach einem geeig­ne­ten Raum gesucht und sind schließ­lich 2015 im alten Feu­er­wehr­ge­rä­te­haus auf der Alten Schmelz gelan­det“ erzählt Alfons Blug, der „Grün­dungs­va­ter“ der OJW. Der Raum war zwar dun­kel, aber gut geeig­net. So hat sich auch die Idee eines MINT-Cam­pus erge­ben, das gemein­sam mit dem auf dem Gelän­de ansäs­si­gen Schü­ler­for­schungs- und ‑tech­nik­zen­trum (SFTZ) die per­fek­te Kom­bi­na­ti­on aus Wis­sen­schaft und Hand­werk erge­ben soll­te. Die Zusam­men­ar­beit ist geblie­ben, doch die Werk­statt konn­te wegen wech­seln­der Besitz­ver­hält­nis­se nicht in den Räu­men blei­ben. Droh­te nun das Aus die­ses anwen­dungs­ori­en­tier­ten Kon­zepts? Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ulli Mey­er ver­sprach, den Akteu­ren zu hel­fen und hat Wort gehal­ten: Die jet­zi­ge Werk­statt wird von der Stadt ange­mie­tet. „Sie ist so viel hel­ler und hat mehr Platz als die alte Werk­statt, da macht den Jugend­li­chen das Arbei­ten doch deut­lich mehr Spaß“, freut sich der Ober­bür­ger­meis­ter bei der Eröff­nung des neu­en Stand­orts. „Wir müs­sen die natür­li­che Neu­gier jun­ger Men­schen stil­len und das hier ist der per­fek­te Ort dafür“, fügt er hin­zu. Auch Orts­vor­ste­he­rin Ire­ne Kai­ser ist begeis­tert: „Als ehe­ma­li­ge Leh­re­rin ist es mir beson­ders wich­tig, dass Schü­ler ver­schie­de­ne Beru­fe ken­nen­ler­nen, damit sie sich ori­en­tie­ren kön­nen. Und: Hand­wer­ker wer­den drin­gend gebraucht.“

MINT-Cam­pus ver­eint Wis­sen­schaft und Handwerk

Die Vor­sit­zen­den des MINT-Cam­pus Prof. Dr. Uwe Hart­mann und Rolf Hem­pel­mann sind sich einig: „Wir freu­en uns, dass die Offe­ne Jugend­werk­statt zum MINT-Cam­pus gehört. Das bringt die bes­ten Syn­er­gien – und zwar zum Wohl der Jugend­li­chen.“ Im Rah­men des Feri­en­pro­gramms gibt es bereits eine Ver­an­stal­tung, die die­se Syn­er­gie sicht­bar macht: „Bring die Stadt zum Leuch­ten!“. Hier kom­men Elek­tro­tech­nik und Holz­ar­bei­ten zusam­men. Wie, das soll­ten inter­es­sier­te Jugend­li­che selbst erfahren.

Fran­cis Mar­tin und sein Team sind hoch moti­viert, die Jugend­li­chen an das Hand­werk her­an­zu­füh­ren. Doch ein wich­ti­ges Anlie­gen beschäf­tigt alle Betei­lig­ten: Die Nach­fra­ge nach dem Ange­bot ist sehr hoch. Daher wer­den stän­dig Mit­strei­ter gesucht, die bereit sind, mit jun­gen Men­schen in der Werk­statt zusam­men­zu­ar­bei­ten. Kon­takt unter Initia­ti­ve Alte Schmelz St. Ing­bert e.V., Tel.: 06894/530 2245 oder E‑Mail: 

Infor­ma­tio­nen und Ter­mi­ne der Offe­nen Jugend­werk­statt unter www.mintcampus.de/OJW/Termine

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