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Digi­camp – Grund­schul­kin­der der Süd­schu­le wer­den fit für die digi­ta­le Welt von morgen

Auf dem Schul­hof hüp­fen, tan­zen, sprin­gen, lau­fen, rufen und lachen etwa 300 Kin­der in stahl­blau­en Süd­schu­le-T-Shirts wie die Flum­mis umher. Dazwi­schen die Leh­rer in hell­grü­nen T‑Shirts und ganz vie­le Eltern, Groß­el­tern und Geschwis­ter. Es gibt Kaf­fee, Kuchen, Geträn­ke und Gegrill­tes. Gefei­ert wird der Abschluss des „Digi­camp“, einer wirk­lich außer­ge­wöhn­li­chen Pro­jekt­wo­che. „Ich bin Hör­spiel-Erfin­der“, stellt ein Jun­ge sein Pro­jekt vor. „Ich bin Lena und ich bin Repor­te­rin“, erzählt eine Schü­le­rin, die mit ihrer Grup­pe die täg­li­chen Nach­rich­ten über die ein­zel­nen Pro­jek­te auf­ge­nom­men, geschnit­ten und über­tra­gen hat. Emi­lie und Anton haben in ihrem Team in der Pro­gram­mier-Umge­bung „Scratch“ das Spiel „Fan­gen 3.0“ pro­gram­miert. Felix, Leo­nar­do und Moritz berich­ten von ihrem Team: „Wir haben einen Robo­ter aus Pap­pe gebaut. In dem liegt eine Mega­bit-Fest­plat­te, die wir pro­gram­miert haben.“ Eine Grup­pe hat eine Hör­ge­schich­te erstellt und mit coo­len Sounds unter­legt, eine ande­re mit der Kame­ra-App des Tablets Fotos auf­ge­nom­men und zu einer Bil­der­rät­sel-Col­la­ge zusam­men­ge­stellt usw. Auch ein Schul­film wur­de von den Kin­dern gedreht – super­span­nend und sehr fan­ta­sie­reich. Acht unter­schied­li­che Pro­jek­te wur­den ange­bo­ten. Die Kin­der ste­hen angst­frei vor der gro­ßen Men­schen­men­ge und stel­len über das Mikro­fon mit Stolz ihre Arbeit vor. 

DigiCamp 2022 Südschule Foto: Giusi Faragone
Digi­Camp 2022 Süd­schu­le Foto: Giu­si Faragone

„Damit sich die Kin­der in der Woche nicht nur mit digi­ta­len Medi­en beschäf­ti­gen, konn­ten sie sich neben den fes­ten Digi­camp-Pro­jek­ten noch selbst­stän­dig für ein ‚Aus­gleichs­pro­gramm‘ ent­schei­den, z. B. Bewe­gung in der Turn­hal­le, einem Exit-Raum, des­sen Lösung ‚erle­sen‘ wer­den muss­te, der KiTec-Tech­nik­raum, der Druck des Schrift­zu­ges ‚Süd­schu­le‘ auf einem 3D-Dru­cker und vie­les mehr. Ein ganz bun­tes Pro­gramm“, erzählt Sven Kra­jew­ski, einer der enga­gier­ten Leh­rer. „Der orga­ni­sa­to­ri­sche Auf­wand war enorm, aber es hat sich sehr gelohnt!“, fügt er strah­lend hin­zu. Und das bestä­ti­gen alle Kin­der durch ihr gigan­tisch lau­tes „Dan­ke­schön!“, das sie auf Anre­gung der Eltern­spre­che­rin gemein­sam allen Leh­rern zurufen. 

Vie­le hel­fen­de Hände

„Für die Arbeit an die­ser Pro­jekt­wo­che bedan­ke ich mich herz­lich bei den unglaub­lich enga­gier­ten Leh­re­rin­nen und Leh­rern. Aber allein hät­ten wir das sicher nicht geschafft. Wir hat­ten vie­le exter­ne Part­ner und die Eltern – jeder hat das dazu bei­getra­gen, was er kann“, lobt Schul­lei­te­rin Nadi­ne Klim­bing­at. Die Schul­bot­schaf­ter Kris­ti­na und Cars­ten Simon, Inha­ber des Unter­neh­mens Live-Con­nect-TV, haben neben vie­len ande­ren Eltern einen gro­ßen Anteil an der Vor­be­rei­tung die­ses Pro­jekts. „Mit Coro­na ist das The­ma Digi­ta­li­sie­rung in der Schu­le qua­si zum Hob­by gewor­den“, erzählt Kris­ti­na Simon. „Unser Dank geht an die Stadt St. Ing­bert, Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ulli Mey­er und Bür­ger­meis­te­rin Nadi­ne Backes. Sie haben sich so sehr dafür ein­ge­setzt, dass die Schu­le schnells­tens mit den nöti­gen Mit­teln und der Hard- und Soft­ware aus­ge­stat­tet wird. Aber das The­ma ist damit nicht abge­schlos­sen. Nun sol­len die Kin­der ler­nen, selbst­be­stimmt mit digi­ta­len Gerä­ten umzu­ge­hen, denn Anschal­ten heißt auch Aus­schal­ten. Hier wer­den die Grund­la­gen für die Beru­fe der Zukunft gelegt“, fügt sie hin­zu. Die Ehe­leu­te Simon haben auch die nöti­gen Kon­tak­te in die Wirt­schaft und an ver­schie­de­ne Lehr­stüh­le der Uni­ver­si­tät des Saar­lan­des her­ge­stellt, die das Pro­jekt mit Freu­de unter­stützt haben. Der Rota­ry Club St. Ing­bert und der För­der­ver­ein haben zuletzt die klei­ne­ren Finanz­lü­cken gefüllt.

Ortsvorsteherin Irene Kaiser (links) und Bundestagsabgeordneter Markus Uhl (Bildmitte) zeigten großes Interesse an den Digicamp-Projekten. Foto: Giusi Faragone
Orts­vor­ste­he­rin Ire­ne Kai­ser (links) und Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ter Mar­kus Uhl (Bild­mit­te) zeig­ten gro­ßes Inter­es­se an den Digi­camp-Pro­jek­ten. Foto: Giu­si Faragone

Das Pro­jekt­wo­chen­fest für das unter der Schirm­herr­schaft von Minis­ter­prä­si­den­tin Anke Reh­lin­ger durch­ge­führ­te Digi­camp zieht auch inter­es­sier­te Ver­tre­ter aus der Poli­tik an. Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ter Mar­kus Uhl, Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Jut­ta Schmitt-Lang und Pas­cal Ram­baud, ehren­amt­li­cher Beauf­trag­ter der Stadt St. Ing­bert für Bür­ger­be­tei­li­gung, Neue Medi­en und CISPA, sind unein­ge­schränkt begeis­tert, pro­bie­ren sich an den Rät­seln, stau­nen über Pro­gram­mier­kennt­nis­se, lau­schen dem Hör­spiel und bestau­nen den Schul­film. Orts­vor­ste­he­rin Ire­ne Kai­ser kam in Ver­tre­tung des an die­sem Tag ver­hin­der­ten Ober­bür­ger­meis­ters: „Eine span­nen­de Pro­jekt­wo­che. Die Kin­der wer­den auf spie­le­ri­sche Wei­se an digi­ta­les Arbei­ten her­an­ge­führt. Dabei ler­nen sie zudem, Pro­ble­me zu lösen und im Team zu arbei­ten. So wer­den sie für die digi­ta­le Gesell­schaft und Arbeits­welt von mor­gen fit gemacht.“

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