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Saarbrücken

Die Alte Kir­che putzt sich für den Sommer

1755 wur­de die Alte Kir­che unter der Bau­lei­tung der Ehe­leu­te Reichs­graf Fried­rich Fer­di­nand und Grä­fin Maria Char­lot­te Augus­te der von der Ley­en erbaut, doch zum ers­ten Mal erwähnt wur­de die Pfar­rei St. Ing­bert bereits 1264. „Die Alte Kir­che ist der Mit­tel­punkt St. Ing­berts“, erzählt Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ulli Mey­er. „Wenn hier was los ist, dann trifft man sich vor der Alten Kir­che. Die ‘Alt Kerch’ ist im Leben der St. Ing­ber­ter fest ver­an­kert – ich habe, wie vie­le ande­re St. Ing­ber­ter auch – dort gehei­ra­tet.“ Die letz­te Grund­sa­nie­rung hat­te vor meh­re­ren Jahr­zehn­ten statt­ge­fun­den. Zwi­schen­zeit­lich wur­den die Hei­zung erneu­ert und die Orgel saniert sowie ledig­lich Teil­rei­ni­gun­gen und ‑anstri­che vor­ge­nom­men. Eine grö­ße­re Bau­maß­nah­me war daher drin­gend fäl­lig gewor­den, um den Ver­fall zu vermeiden.

Engelbert Renovierung Fotos: Thomas Bastuck
Engel­bert Reno­vie­rung Fotos: Tho­mas Bastuck

So wur­den die Türen der Kir­che im Febru­ar 2022 geschlos­sen. Ein rie­si­ges Gerüst füllt seit­dem fast den gesam­ten Innen­raum und die ursprüng­li­chen Kir­chen­bän­ke sind in schwar­ze Foli­en ein­ge­hüllt. Was ist bis­her im Innen­raum der Kir­che pas­siert? Aus­kunft gibt bei einem Orts­be­such Archi­tekt Tim Schwa­ger: „Wir haben die letz­ten vier Bank­rei­hen demon­tiert und denk­mal­ge­recht ein­ge­la­gert. So ent­steht ein groß­zü­gi­ger Begeg­nungs­raum für die Gläu­bi­gen und alle Bür­ger. Dar­über hin­aus wur­de der Opfer­stock abge­baut; er wird durch einen neu­en ersetzt.“ Die Ruß­ent­wick­lung der offe­nen Ker­zen habe dazu geführt, dass die umlie­gen­den Wän­de schwarz gewor­den sind. Nun wird ein Opfer­stock instal­liert, in dem die wei­ter­hin ech­ten Ker­zen in klei­ne Fächer gestellt wer­den, die über einen Abzug ver­fü­gen, so dass das Pro­blem der Ruß­ab­la­ge­rung gelöst ist.

Neu­er Glanz für Alte Kirche

An den vier Beicht­stüh­len arbei­ten zwei jun­ge Restau­ra­to­rin­nen: „Die Stüh­le wer­den sorg­sam gerei­nigt und nach­ge­ar­bei­tet. Sie wer­den in Form und Farb­ge­bung aus­se­hen wie zuvor, aber viel fri­scher und kla­rer.“ Eine wah­re Sisy­phos-Arbeit! Form und Far­be waren auch bei der Decke und den Wän­den ein The­ma. „Wir haben lan­ge über die Far­ben dis­ku­tiert. Die Decke und die Wän­de wur­den gesäu­bert, grun­diert und wer­den nun in den glei­chen Far­ben wie zuvor so gestri­chen, dass die teils unebe­ne Struk­tur erhal­ten bleibt“, erklärt der Archi­tekt. Auch der Hoch­al­tar, die Wand­skulp­tu­ren und Figu­ren wur­den gerei­nigt und saniert, sie wer­den in fri­schem Glanz ihre ursprüng­li­chen Posi­tio­nen wie­der ein­neh­men. Die alten Bän­ke wer­den mit Rücken­pols­tern ver­se­hen und, bis auf vier Rei­hen, wie­der wie zuvor auf­ge­stellt. Ledig­lich das gro­ße Wand­kreuz wur­de ent­fernt und wird in Abstim­mung mit der Pfar­rei nicht mehr instal­liert wer­den. „Das wird den Kir­chen­be­su­chern nicht ins Auge ste­chen“, meint Tim Schwa­ger. „Der Gesamt­ein­druck einer sau­be­ren, gepfleg­ten und strah­len­den Kir­che wird über­wie­gen.“ Das bestä­tigt auch der Ober­bür­ger­meis­ter: „Die ursprüng­li­che Ein­rich­tung aus dem 18. Jahr­hun­dert hat sich stets gewan­delt. Aber die Kir­che wird immer Teil der Iden­ti­tät der St. Ing­ber­ter blei­ben.“ Auch Orts­vor­ste­he­rin Ire­ne Kai­ser freut sich auf die Neu­eröff­nung und betont, dass die Kir­che bar­rie­re­frei sei und damit für Men­schen mit und ohne Ein­schrän­kun­gen glei­cher­ma­ßen zum Treff­punkt wer­den könne.

Engelbert Renovierung Fotos: Thomas Bastuck
Engel­bert Reno­vie­rung Fotos: Tho­mas Bastuck

Zwar sieht das Got­tes­haus immer noch wie eine gro­ße Bau­stel­le aus, aber Archi­tekt Tim Schwa­ger ist zuver­sicht­lich: „Ende Juli / Anfang August wol­len wir mit den gro­ßen Arbei­ten fer­tig sein. Nach- und Fein­ar­bei­ten kön­nen danach auch durch­ge­führt wer­den, wenn die Kir­che wie­der für die Bür­ger geöff­net ist.“

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